Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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4 Hydrierungen<br />
Bislang wurde die Hydrierung von Myrcen ausschließlich an klassischen heterogenen<br />
Katalysatoren und Übergangsmetallkomplexen durchgeführt [101,102,148] , die Hydrierung an IL<br />
stabilisierten Nanopartikelkatalysatoren wurde bisher jedoch nicht beschrieben. Mit<br />
Augenmerk auf die selektive Hydrierung zu Dienen und Monoenen werden Nanopartikel<br />
verschiedener Metalle mit unterschiedlichen ILs und variierenden Reaktionsbedingungen<br />
untersucht. In der Literatur wird grundsätzlich auch die Problematik der Isomerisierung<br />
thematisiert, weswegen in der Versuchsplanung zusätzlich die Isomere des Diens und des<br />
Monoens bedacht werden. So ergibt sich der in Schema 4.8 gezeigt Reaktionsverlauf der<br />
Hydrierung, wobei lediglich die wahrscheinlichsten Hydrierprodukte des Myrcens aufgeführt<br />
sind. Die weiteren Isomerisierungsprodukte sind nicht im Detail aufgeführt, sondern werden<br />
der Übersichtlichkeitshalber in Summe als Dien-Isomere (9) bzw. Monoen-Isomere (11)<br />
zusammengefasst.<br />
Die Auswertung der Produktspektren und die damit einhergehende Interpretation der<br />
Ergebnisse erweist sich als komplexe Herausforderung. Zuerst muss erwähnt werden, dass<br />
Myrcen lediglich in einer Reinheit von 91 % kommerziell erhältlich ist. Die verbleibenden<br />
9 % setzen sich aus Limonen, Terpinolen und in Spuren auch aus anderen Terpenen<br />
zusammen und lassen sich aufgrund der nahe beieinander liegenden Siedepunkte nicht<br />
destillativ abtrennen. Wie bereits in Kapitel 4.3.5 und 4.3.7 beobachtet werden konnte, lassen<br />
sich diese Terpene jedoch auch an den Nanopartikeln hydrieren, so dass die Produkte aus<br />
diesen Hydrierungen ebenfalls im Produktgemisch vorhanden sind. Da die Signale der<br />
Produkte aus diesen Nebenreaktionen jedoch bekannt sind und die Massen nahezu identisch<br />
sind können sie problemlos aus den Gaschromatogrammen substituiert werden.<br />
Genau wie bei den monozyklischen Terpenen war eine destillative Trennung der Produkte<br />
nach der Hydrierungsreaktion nicht möglich. Dementsprechend war die exakte Bestimmung<br />
via NMR-Spektroskopie auch nicht möglich. Während die Anzahl der Hydrierungsprodukte<br />
bei den monozyklischen Terpenen noch übersichtlich ist und sie sich dementsprechend gut<br />
zuordnen lassen, kann die Vielzahl der Produkte aus der Myrcenhydrierung ausschließlich<br />
anhand ihrer Masse unterschieden werden. Durch Anwendung der Massenspektrometrie<br />
können die einzelnen Signale dann den Dienen bzw. Monoenen zugeordnet werden. Darüber<br />
hinaus können einige wenige Produkte mit Hilfe von Referenzsubstanzen eindeutig<br />
identifiziert werden, jedoch gibt es z.B. für das Produkt 8 keine Referenzsubstanz, weswegen<br />
es in der Auswertung nicht separat aufgeführt, sondern nur in der Summe der Diene (9)<br />
zusammengefasst werden kann. Insgesamt werden so maximal 13 Signale der GC mit teilweis<br />
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