Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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4 Hydrierungen<br />
Abbildung 4.24 gibt Auskunft über den Einfluss der Anionen auf die Reaktivität der<br />
Katalysatorsysteme bei Reaktionsbedingungen von 50 bar Wasserstoffdruck und einer<br />
Temperatur von 50 °C. Ihr kann folgende Reaktivitätsreihe entnommen werden:<br />
[BF4] >[PF6] >[BTA] >[OTf ] >[OAc]<br />
Auffällig ist hierbei, dass das [BF4]-Anion bei einer erhöhten Temperatur die reaktivsten<br />
Nanopartikel bildet, wohingegen es bei niedriger Temperatur in dieser Vergleichsreihe ein<br />
weniger reaktives Katalysatorsystem bildet. Vermutlich überlagern sich auch hier, wie bereits<br />
bei den [OAc]-Anionen erwähnt, die Aktivität und die Stabilität. Um dies näher zu ergründen<br />
werden im nächsten Kapitel die zeitlichen Verläufe der Hydrierungen an den verschiedenen<br />
Ru@IL-NP untersucht.<br />
Zeitlicher Verlauf der Myrcenhydrierung in Abhängigkeit vom Katalysator<br />
Um die Hydrierungsprozesse an den Nanopartikeln genauer zu untersuchen, wurden Umsatz-<br />
Zeit-Kurven der einzelnen Reaktionen aufgenommen. Je NP-Art wurde Myrcen sowohl bei<br />
25 °C als auch bei 50 °C hydriert, der H 2 -Druck betrug dabei in beiden Fällen 50 bar. Für die<br />
zeitliche Untersuchung der Myrcenhydrierung wurden diese milden Parameter gewählt, damit<br />
eine Agglomeration der Nanopartikel möglichst lange hinausgezögert wird. In Abbildung<br />
4.25, Abbildung 4.26 und Abbildung 4.27 sind exemplarisch die Umsatz-Zeit-Kurven für die<br />
Hydrierung von Myrcen an Ru@[BMIM][PF6], Ru@[BMIM][BF4] und Ru@[DMIM][BTA]<br />
bei 50 bar H 2 und 50 °C gezeigt. Die Reaktionszeit betrug zwischen 22-23 Stunden. Alle<br />
weiteren Umsatz-Zeit-Kurven befinden sich im Anhang.<br />
Die Umsatz-Zeit-Kurve der Myrcenhydrierung an Ru@[BMIM][PF6] (Abbildung 4.25) zeigt,<br />
dass -Myrcen sehr schnell vollständig verbraucht ist. Das Monoen 10 stellt das<br />
Hauptprodukt dar. Bereits nach 3 Stunden liegt es in maximaler Ausbeute von 54 % vor.<br />
Anschließend sinkt die Konzentration des Monoens nur noch langsam, während die<br />
Konzentration an 12 langsam zunimmt. Die anfänglich gebildeten Diene hingegen werden<br />
genau wie die Monoen-Isomere (11) von Anfang an mit einer ähnlichen Geschwindigkeit<br />
hydriert. Nach 6 Stunden ändert sich ihre Konzentration jedoch trotz konstantem H 2 -Druck<br />
kaum noch. Die beiden in Konjugation stehenden terminalen Doppelbindungen werden<br />
demzufolge ungefähr gleich schnell hydriert, wohingegen die dreifach substituierte<br />
Doppelbindung langsamer hydriert wird.<br />
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