Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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3 Metathese<br />
Bislang ist kein Beispiel bekannt, in dem mit Grubbs-Katalysatoren die Metathese zu einem<br />
vierfach substituierten Olefin führte. Um jedoch trotzdem noch geeignete<br />
Reaktionsbedingungen für die Metathese des Limonens zu finden, wurde versucht, die von<br />
Mathers et al. beschriebene Kreuzmetathese von Limonen mit 1-Hexen zu reproduzieren<br />
(Schema 3.14). [43,44] Aber auch bei dieser Reaktion ließ sich nicht das gewünschte Produkt<br />
erhalten, obwohl verschiedene Reaktionstemperaturen und Reaktionszeiten getestet wurden.<br />
Selbst ohne Lösungsmittel konnte keine Kreuzmetathese der beiden Moleküle beobachtet<br />
werden. Lediglich das 1-Hexen metathetisierte, wie in Schema 3.13 verdeutlicht, zum<br />
5-Decen, während das Limonen nicht umgesetzt wurde.<br />
Schema 3.14: Kreuzmetathese von Limonen mit 1-Hexen.<br />
Metathesereaktionen mit Limonen und 1-Hexen wurden von Mathers et al. bereits wiederholt<br />
publiziert, [43,44] was im Gegensatz zu den in dieser Arbeit erhaltenen Ergebnissen steht.<br />
Sowohl das Limonen als auch das 1-Hexen weisen eine terminale Olefingruppe auf, was die<br />
Vermutung nahe legt, dass metathestische Umsetzungen dieser beiden Verbindungen möglich<br />
sein sollten.<br />
Da sich die Reaktionen von Limonen unter Verwendung der Grubbs-Katalysatoren als nicht<br />
erfolgreich erwiesen haben, die Katalysatoren aber in der Homometathese von 1-Hexen aktiv<br />
sind, liegt die Vermutung nahe, dass entgegen anders lautender Berichte Limonen doch zu<br />
sperrig für die Metathese ist. Aus diesem Grund wurde ein sterisch weniger anspruchsvolles<br />
Olefin verwendet. Statt des monocyclischen Limonens wurde das acyclische Terpen Myrcen<br />
eingesetzt. Dieses weist zwei terminale Olefingruppen auf, von denen eine einfach substituiert<br />
ist. Da Myrcen ein acyclisches Terpen ist, wird die Doppelbindung nicht über einen Sechsring<br />
stabilisiert und wird folglich auch nicht sterisch gehindert. Allerdings handelt es sich bei zwei<br />
der drei Doppelbindungen um ein konjugiertes Doppelbindungspaar, welches eine Metathese<br />
erschwert.<br />
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