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Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University

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3 Metathese<br />

In Studien über Tantal-Carbenkomplexe konnte festgestellt werden, dass Alkoxide die<br />

Metathese unterstützen. Ferner konnten stabile elektronenarme und sterisch überfrachtete<br />

Carbenkomplexe mit einer hohen Oxidationszahl am Metall synthetisiert werden. Die<br />

zusätzliche Einführung eines über ein Stickstoffatom verbrückten Arylrests führte schließlich<br />

zur Entwicklung der ersten Schrock-Katalysatoren [20] (Abbildung 3.2). Diese basieren auf<br />

frühen Übergangsmetallen wie Ta, W oder Mo. Im Gegensatz zu den Fischer-Carbenen ist<br />

hierbei das Metall partiell positiv geladen, also nucleophil. Entsprechend ist das<br />

Kohlenstoffatom des Carbens partiell negativ geladen.<br />

Schrock-Katalysatoren [29,30,31] sind in der Metathese hochreaktiv, meist sogar reaktiver als die<br />

Ru-basierten Grubbs Katalysatoren, besitzen allerdings vielfach eine geringere Toleranz<br />

gegenüber funktionellen Gruppen im Substrat. Ihre katalytische Aktivität steigt mit<br />

zunehmender elektronenziehender Natur des Carbenrestes. Mit Schrock-Katalysatoren sind<br />

sogar Metathesen von tri- und tetrasubstituierten Olefinen möglich, dafür vertragen sie jedoch<br />

keine Säuren, Ketone, Aldehyde, Alkohole oder primäre Amine. Ferner beschränkt sich ihr<br />

Einsatz auf nicht protische Lösungsmittel. Ihre Lagerung und ihr Einsatz können meist nur<br />

unter Schutzgas erfolgen. [15,17]<br />

Grubbs-Katalysatoren [32]<br />

Auf Ruthenium basierende metatheseaktive Carbenkomplexe werden als Grubbs-<br />

Katalysatoren bezeichnet. Seit der ersten Veröffentlichung von Grubbs [33] sind immer<br />

komplexere und besser auf die Reaktion abgestimmte Katalysatoren entstanden. Bestand die<br />

erste Katalysatorgeneration (Grubbs-I-Katalysatoren) [18] noch aus zwei Phosphanliganden<br />

(PCy 3 ), zwei Chlorliganden und dem Carben mit einem Phenylrest, so ist in der zweiten<br />

Generation (Grubbs–II-Katalysatoren) [34] einer der Phosphanliganden durch einen N-<br />

heterocyclischen Carbenkomplex substituiert (Abbildung 3.3). [35] Bei diesem Liganden<br />

handelt es sich um einen guten -Donor, der fester am Ruthenium gebunden ist, weswegen<br />

sich durch ihn zusätzliche stereogene Informationen übertragen lassen können. Ferner sind N-<br />

heterocyclische Carbenkomplexe basischer und sterisch anspruchsvoller als die PCy 3 -<br />

Liganden. Rutheniumkatalysatoren mit einem solchen Liganden, sowie einem leicht<br />

abspaltbaren Phosphanliganden als Neutralliganden finden aufgrund ihrer höheren Aktivität<br />

eine große Anwendungsbreite. [32] Befinden sich statt der beiden Phosphanliganden zwei N-<br />

heterocyclische Carbenkomplexe am Rhenium, so handelt es sich um einen Herrmann-<br />

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