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Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University

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3 Metathese<br />

gleiche Reaktion handelt. Sie führten erstmals den Begriff „Olefin-Metathese“ ein. Das Wort<br />

Metathese stammt aus dem Griechischen und beschreibt den Austausch oder auch<br />

„Platzwechsel“ (meta: Wechsel oder Umstellung, thesis: Position oder Platz) von<br />

Alkylidengruppen zwischen zwei Alkenen mit Hilfe eines Metallkatalysators. Bei der<br />

Metathese handelt es um eine (nahezu) thermoneutrale Gleichgewichtsreaktion. Allerdings<br />

kann durch Entfernen der leichtflüchtigen Komponente (z.B. Ethylen) eine Verschiebung in<br />

Richtung der gewünschten Produkte bewirkt werden. [15]<br />

1970 folgte dann die detaillierte Aufklärung des Olefin-Metathese-Mechanismus durch<br />

Chauvin [16] . Er beschrieb den Mechanismus entgegen der ursprünglichen Vorstellung eines<br />

konzertierten Prozesses anhand einer Metallacyclobutan-Zwischenstufe (Schema 3.2). Diese<br />

konnte 1989 durch Schrock isoliert und strukturell charakterisiert werden, weswegen der<br />

Chauvin-Mechanismus als allgemein anerkannt gilt. [17] Das katalytisch aktive Zentrum der<br />

Reaktion ist demnach eine Metallalkylideneinheit [M]=CH 2 . Die Übergangsmetalle W, Mo,<br />

Re und Ru haben sich als die aktivsten Metalle für Metathesereaktionen besonders<br />

bewährt. [17]<br />

Schema 3.2: Schematische Darstellung des Chauvin-Mechanismus für zwei terminale Alkene.<br />

Formal handelt es sich bei der Metathese um eine Umalkylidierung an einer Doppelbindung.<br />

Durch Bildung eines Metallacyclobutankomplexes zwischen einem Metallcarben und einem<br />

Olefin können je nach [2+2]-Cycloreversion entweder die Edukte erhalten werden, oder aber<br />

Produkte mit neu angeordneten Doppelbindungen. Wie in Schema 3.2 dargestellt ist, entsteht<br />

durch die wiederholte Abfolge dieser [2+2]-Cycloadditions- und Cycloreversionsschritte ein<br />

Katalysekreislauf.<br />

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