Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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3 Metathese<br />
Grubbs-Katalysator. [36] In den nächsten Entwicklungen der Grubbs-Katalysatoren finden sich<br />
Modifikationen des Carbenrestes. So stellt in den Hoveyda-Grubbs-Katalysatoren das<br />
Sauerstoffatom des Aryl-Ether-Liganden eine zusätzliche Koordinationsstelle für das Ru-<br />
Zentrum dar. Diese Katalysatoren sind sehr stabil und weisen eine hohe Aktivität (höher als<br />
die der Grubbs–II-Katalysatoren) gegenüber elektronenarmen Substituenten auf. [32]<br />
Abbildung 3.3: Grubbs- und Hoveyda-Grubbs-Katalysatoren.<br />
Mechanistisch kann die Reaktion am Grubbs-Katalysator auf zwei Wegen beschrieben<br />
werden. [22] So gibt es den assoziativen Reaktionsweg ohne Phosphandissoziation, der für die<br />
wenigsten Reaktionen (ca. 5 %) relevant ist und den dissoziativen Mechanismus, der durch<br />
Abspaltung eines Phosphanliganden bzw. eines anderen labilen Liganden in apikaler Position<br />
über ein 14-Elektronen-Intermediat verläuft. Der Mechanismus wurde aus<br />
Kinetikuntersuchungen abgeleitet und ist mit quantenmechanischen Rechnungen im Einklang.<br />
Die notwendige Phosphandissoziation tritt bereits bei Raumtemperatur auf. [32]<br />
Im Vergleich zu den Schrock-Katalysatoren sind die Grubbs-Katalysatoren allerdings generell<br />
meist weniger reaktiv. Tri- und tetrasubstituierte Olefine unterlaufen mit Grubbs-<br />
Katalysatoren keine Metathese. Dafür besitzen sie eine hohe Toleranz gegenüber<br />
funktionellen Gruppen wie Aldehyden, Alkoholen oder Aminen. [32] Sie sind sogar in<br />
protischen Lösungsmitteln und Wasser aktiv. [37,38,39,40,41] Darüber hinaus sind sie luftstabil.<br />
Sterisch wenig befrachtete sowie gespannte Olefine können mit Grubbs-Katalysatoren<br />
selektiv zur Reaktion gebracht werden, weswegen sie trotz ihrer geringeren Aktivität häufig<br />
eingesetzt werden.<br />
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