Deutsche Beteiligungs AG
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13.6 Konzern-Lagebericht der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong><br />
I. Marktentwicklung<br />
Der deutsche Private-Equity-Markt insgesamt hat sich im Geschäftsjahr 2002/2003 leicht rückläufig<br />
entwickelt. Wie schon im vorangegangenen Jahr ist der Rückgang der Investitionen<br />
durch Private-Equity-Gesellschaften aber erneut auf Entwicklungen außerhalb des Marktes<br />
zurückzuführen, in dem die <strong>Deutsche</strong> <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong> tätig ist. Für Management-Buy-outs sind<br />
abermals mehr Investitionen getätigt worden als im Jahr zuvor. Waren in den ersten drei Quartalen<br />
des Jahres 2002 ausweislich der Statistik des Bundesverbandes deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />
in Management-Buy-outs knapp 600 Millionen von den Mitgliedern des<br />
Verbandes in Deutschland investiert worden, so waren es in den ersten drei Quartalen 2003<br />
mehr als 850 Millionen Euro. Diesen Anstieg um gut ein Drittel spiegelt auch die Entwicklung<br />
der Transaktionen in dem Marktsegment wider, auf das sich die <strong>Deutsche</strong> <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong> mit<br />
ihren Investitionen konzentriert. Im gesamten Jahr 2002 wurden in Deutschland elf Management-Buy-outs<br />
mit einem Transaktionsvolumen zwischen 50 und 250 Millionen Euro („mittleres<br />
Marktsegment“) registriert. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2003 waren es bereits<br />
zwölf; das Transaktionsvolumen in diesem mittleren Marktsegment stieg von rund 1,4 Milliarden<br />
Euro im Jahr 2002 auf 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2003 (Januar bis Oktober).<br />
Weltweit hat sich der zuletzt negative Trend im Private-Equity-Geschäft verändert. Auch in den<br />
Vereinigten Staaten von Amerika und wichtigen europäischen Private-Equity-Märkten waren<br />
2001 und 2002 die Investitionen deutlich niedriger als jeweils im Jahr zuvor. Hintergrund war<br />
der scharfe Rückgang der Venture-Capital-Aktivitäten, der durch das wachsende Volumen von<br />
Buy-out-Finanzierungen nicht kompensiert werden konnte. Vorläufige Zahlen auf Basis der<br />
Halbjahreszahlen 2003 lassen den Schluss zu, dass 2003 insgesamt wieder mehr Private-Equity-<br />
Investitionen weltweit registriert werden als 2002.<br />
Dieser globale Markt hat ein Volumen von rund 80 Milliarden Euro – ein Vielfaches dessen, was<br />
den Markt ausmacht, der der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong> zugänglich ist. Eine Bewertung der<br />
Marktchancen auf Basis solch globaler Daten wird dem Geschäft der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Beteiligungs</strong><br />
<strong>AG</strong> deshalb nicht gerecht. Wir erwarten, dass sich in unserem Marktsegment die positive Entwicklung<br />
des Jahres 2003 fortsetzen wird. Dabei werden drei Faktoren das <strong>Beteiligungs</strong>geschäft<br />
in Deutschland auch künftig prägen:<br />
1. Den Anforderungen des Kapitalmarktes entsprechend forcieren Konzerne die Konzentration<br />
auf ihr Kerngeschäft; von Randbereichen trennen sie sich. Darauf waren 2003 die weitaus<br />
meisten Management-Buy-outs zurückzuführen. Es hat sich gezeigt, dass zunehmend aber<br />
auch Finanzierungsgesichtspunkte für die Veräußerung von Tochtergesellschaften oder einzelner<br />
Geschäftseinheiten ausschlaggebend sind.<br />
2. Nach wie vor steht die Börse als Finanzierungsmöglichkeit für wachsende Unternehmen nur<br />
sehr eingeschränkt zur Verfügung; dies gilt auch für die Veräußerung bestehender<br />
Unternehmensbeteiligungen. Der Private-Equity-Markt profitiert von diesen zusätzlichen Investitionsgelegenheiten:<br />
Der erfolglose Versuch, mit einem Teilverkauf über einen Börsengang<br />
zusätzliches Eigenkapital zu gewinnen, kann im Gesamtverkauf des Unternehmens als<br />
Management-Buy-out münden. Aber auch ein abermaliger Management-Buy-out, ein so<br />
genannter Secondary-Buy-out, stellt einen zunehmend bedeutenderen Exit-Kanal dar.<br />
3. Die Veränderung des Kreditvergabeverhaltens der Kreditinstitute, das zum Teil durch die<br />
Ankündigung neuer Eigenkapitalrichtlinien für Banken („Basel II“) ausgelöst wurde, führt zu<br />
einer neuen Situation gerade in mittelständischen Unternehmen. Diese Ursache, aber auch<br />
die Frage nach der Unternehmensnachfolge, wird den Bedarf nach Private-Equity-Kapital<br />
mittelfristig weiter erhöhen.<br />
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