Deutsche Beteiligungs AG
Deutsche Beteiligungs AG
Deutsche Beteiligungs AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5.2 Markt und Wettbewerb<br />
Der Markt für Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen gliedert sich in mehrere<br />
unterschiedliche Segmente. Unterscheidungsmerkmal ist in der Regel die Finanzierungsphase,<br />
in der sich die Unternehmen befinden.<br />
Die Definitionen der einzelnen Finanzierungsphasen sind nicht einheitlich. Sie unterscheiden<br />
sich beispielsweise von Land zu Land. Grundsätzlich gemeinsam ist aber die Zweiteilung in das<br />
„Frühphasengeschäft“ und das „Spätphasengeschäft“. Unter dem Frühphasengeschäft oder<br />
„Venture Capital“ versteht man in Deutschland Eigenkapitalinvestitionen, die die Gründung eines<br />
Unternehmens ermöglichen oder die sehr frühe Entwicklung des Unternehmens absichern sollen.<br />
Weil die Eigenkapitalinvestitionen zu einer Zeit vorgenommen werden, zu der noch keine Erfahrungen<br />
aus der Vergangenheit über das Geschäftsmodell des Unternehmens vorliegen, sind<br />
diese Investitionen regelmäßig mit einem vergleichsweise hohen Risiko versehen. Solche Investitionen<br />
tätigt die DB<strong>AG</strong> bzw. der DB<strong>AG</strong>-Konzern im Grundsatz nicht.<br />
Der DB<strong>AG</strong>-Konzern ist im Spätphasengeschäft tätig, das in Deutschland unter dem Begriff „Private-<br />
Equity“ zusammengefasst wird. Dieses Spätphasengeschäft, das Eigenkapitalinvestitionen in<br />
bereits etablierte Unternehmen beschreibt, besteht wiederum aus mehreren Phasen. Der<br />
Abgrenzung des europäischen Branchenverbandes, der European Private-Equity & Venture<br />
Capital Association (Quelle: EVCA Yearbook, Seiten 136 und 290f.) folgend, lassen sich die drei<br />
Phasen „Expansion“, „Replacement Capital“ und „Buy-out“ unterscheiden. Unter „Expansion“<br />
werden Wachstumsfinanzierungen verstanden. „Replacement Capital“ meint den Kauf von<br />
Unternehmensanteilen von einem anderen Private-Equity-Investor. Unter „Buy-out“ werden jene<br />
Transaktionen erfasst, bei denen ein Unternehmen von einem Finanzinvestor gemeinsam mit<br />
dem Management des Unternehmens erworben wird. Gemeinsam ist allen drei Stufen, dass<br />
das Kapital vergleichsweise reifen Unternehmen, also Unternehmen, die in ihrem Markt bereits<br />
etabliert sind, zufließt oder zum Erwerb dieser Unternehmen dient.<br />
Die DB<strong>AG</strong> und ihre Konzerngesellschaften investieren derzeit entsprechend ihrer gegenwärtigen<br />
Strategie vorrangig in Buy-out-Transaktionen, in Einzelfällen auch in Wachstumsfinanzierungen.<br />
Im Jahre 2002 sind im Rahmen von Buy-outs insgesamt rund 1,1 Mrd. Euro von deutschen Private-<br />
Equity-Gesellschaften in Deutschland und im Ausland investiert worden. Dies entspricht einem<br />
Anteil von rund 46 % des gesamten Marktes für <strong>Beteiligungs</strong>kapital (Investitionen) deutscher<br />
Private-Equity-Gesellschaften in Höhe von rund 2,5 Mrd. Euro (Quelle: BVK Statistik, Seite 13,<br />
Tab. A7).<br />
Zu beachten ist dabei, dass nicht alle deutschen Private-Equity-Gesellschaften Mitglied des BVK<br />
sind und nicht auszuschließen ist, dass nicht alle Mitglieder des BVK sämtliche ihrer Investitionen<br />
dem BVK mitteilen, so dass davon auszugehen ist, dass die tatsächlich getätigten<br />
Investitionen höher sind.<br />
Eine weitere Unterscheidung zur Betrachtung des Marktes ist die nach der Transaktionsgröße,<br />
die in der Regel von der Größe des erworbenen Unternehmens (Umsatz, Ertrag) abhängt. So<br />
werden im Buy-out-Geschäft teilweise sieben Größenklassen unterschieden: Dies sind Transaktionen,<br />
bei denen der Wert des erworbenen Unternehmens weniger als 5 Mio. Euro, 5–10 Mio.<br />
Euro, 10–25 Mio. Euro, 25–50 Mio. Euro, 50–100 Mio. Euro, 100–250 Mio. Euro und größer als<br />
250 Mio. Euro beträgt (Quelle: 2003, Seite 94). Die Gesellschaft investiert grundsätzlich in<br />
Unternehmen mit einem Transaktionswert von 50–250 Mio. Euro, mithin dem „mittleren“<br />
Marktsegment. Das Transaktionsvolumen in diesem mittleren Marktsegment betrug im Jahr<br />
2002 rund 1,4 Mrd. Euro in Deutschland, d.h. Investitionen in deutsche Unternehmen (Review<br />
2003, Seite 94). Der Begriff „Transaktionsvolumen“ ist in der Studie allerdings nicht definiert.<br />
34