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Deutsche Beteiligungs AG

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14.6 Lagebericht der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong><br />

I. Marktentwicklung<br />

Der deutsche Private-Equity-Markt insgesamt hat sich im Geschäftsjahr 2002/2003 leicht rückläufig<br />

entwickelt. Wie schon im vorangegangenen Jahr ist der Rückgang der Investitionen<br />

durch Private-Equity-Gesellschaften aber erneut auf Entwicklungen außerhalb des Marktes<br />

zurückzuführen, in dem die <strong>Deutsche</strong> <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong> tätig ist. Für Management-Buy-outs sind<br />

abermals mehr Investitionen getätigt worden als im Jahr zuvor. Waren in den ersten drei Quartalen<br />

des Jahres 2002 ausweislich der Statistik des Bundesverbandes deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

in Management-Buy-outs knapp 600 Millionen von den Mitgliedern des Verbandes<br />

in Deutschland investiert worden, so waren es in den ersten drei Quartalen 2003 mehr als 850<br />

Millionen Euro. Diesen Anstieg um gut ein Drittel spiegelt auch die Entwicklung der Transaktionen<br />

in dem Marktsegment wider, auf das sich die <strong>Deutsche</strong> <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong> mit ihren Investitionen<br />

konzentriert. Im gesamten Jahr 2002 wurden in Deutschland elf Management-Buy-outs mit<br />

einem Transaktionsvolumen zwischen 50 und 250 Millionen Euro („mittleres Marktsegment“)<br />

registriert. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2003 waren es bereits zwölf; das Transaktionsvolumen<br />

in diesem mittleren Marktsegment stieg von rund 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2002 auf<br />

1,8 Milliarden Euro. im Jahr 2003 (Januar bis Oktober).<br />

Weltweit hat sich der zuletzt negative Trend im Private-Equity-Geschäft verändert. Auch in den<br />

Vereinigten Staaten von Amerika und wichtigen europäischen Private-Equity-Märkten waren<br />

2001 und 2002 die Investitionen deutlich niedriger als jeweils im Jahr zuvor. Hintergrund war<br />

der scharfe Rückgang der Venture-Capital-Aktivitäten, der durch das wachsende Volumen von<br />

Buy-out-Finanzierungen nicht kompensiert werden konnte. Vorläufige Zahlen auf Basis der<br />

Halbjahreszahlen 2003 lassen den Schluss zu, dass 2003 insgesamt wieder mehr Private-Equity-<br />

Investitionen weltweit registriert werden als 2002.<br />

Dieser globale Markt hat ein Volumen von rund 80 Milliarden Euro – ein Vielfaches dessen, was<br />

den Markt ausmacht, der der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong> zugänglich ist. Eine Bewertung der<br />

Marktchancen auf Basis solch globaler Daten wird dem Geschäft der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Beteiligungs</strong><br />

<strong>AG</strong> deshalb nicht gerecht. Wir erwarten, dass sich in unserem Marktsegment die positive Entwicklung<br />

des Jahres 2003 fortsetzen wird. Dabei werden drei Faktoren das <strong>Beteiligungs</strong>geschäft<br />

in Deutschland auch künftig prägen:<br />

1. Den Anforderungen des Kapitalmarktes entsprechend forcieren Konzerne die Konzentration<br />

auf ihr Kerngeschäft; von Randbereichen trennen sie sich. Darauf waren 2003 die weitaus<br />

meisten Management-Buy-outs zurückzuführen. Es hat sich gezeigt, dass zunehmend aber<br />

auch Finanzierungsgesichtspunkte für die Veräußerung von Tochtergesellschaften oder einzelner<br />

Geschäftseinheiten ausschlaggebend sind.<br />

2. Nach wie vor steht die Börse als Finanzierungsmöglichkeit für wachsende Unternehmen nur<br />

sehr eingeschränkt zur Verfügung; dies gilt auch für die Veräußerung bestehender Unternehmensbeteiligungen.<br />

Der Private-Equity-Markt profitiert von diesen zusätzlichen Investitionsgelegenheiten:<br />

Der erfolglose Versuch, mit einem Teilverkauf über einen Börsengang zusätzliches<br />

Eigenkapital zu gewinnen, kann im Gesamtverkauf des Unternehmens als Management-Buy-out<br />

münden. Aber auch ein abermaliger Management-Buy-out, ein so genannter<br />

Secondary-Buy-out, stellt einen zunehmend bedeutenderen Exit-Kanal dar.<br />

3. Die Veränderung des Kreditvergabeverhaltens der Kreditinstitute, das zum Teil durch die<br />

Ankündigung neuer Eigenkapitalrichtlinien für Banken („Basel II“) ausgelöst wurde, führt zu<br />

einer neuen Situation gerade in mittelständischen Unternehmen. Diese Ursache, aber auch<br />

die Frage nach der Unternehmensnachfolge, wird den Bedarf nach Private-Equity-Kapital<br />

mittelfristig weiter erhöhen.<br />

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