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Dr. Martin Luthers Fünfundzwanzig Psalmen - Licht und Recht

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14 Psalm 2.<br />

Daß er nicht zürne.<br />

Denn außer Christo ist keine Gerechtigkeit. Daß er nicht zürne, spricht er, darum küsse ihn, oder<br />

du wirst auf dir haben seinen Zorn <strong>und</strong> wird verworfen <strong>und</strong> verdammet werden alle deine Gerechtigkeit;<br />

da wird nichts anderes daraus <strong>und</strong> ist da keine Hilfe noch Rat mehr. Aber niemand glaubt.<br />

Der Papst, die Mönche <strong>und</strong> der Türke wollen mit ihren Werken Gott bezahlen <strong>und</strong> genug tun. Aber<br />

Johannes saget: Wer nicht glaubet an den Sohn Gottes, über dem bleibet der Zorn Gottes. So sind<br />

nun in dem Vers verdammet alle Stifter <strong>und</strong> Klöster, <strong>und</strong> also verdammet, daß sie sollen untergehen.<br />

Und ihr umkommet auf dem Wege.<br />

Nämlich, mitsamt euern Werken. Außer Christo ist kein Heil noch Seligkeit, <strong>und</strong> dennoch unterstehen<br />

sich alle Menschen, wie sie dazu kommen mögen mit ihren Werken ohne Christum. Aber es<br />

soll nicht sein. Den Sohn geküßt oder ewiglich verloren.<br />

Denn sein Zorn wird bald anbrennen, aber wohl allen, die auf ihn trauen.<br />

Ist die Verheißung, so endlich denen, die das Evangelium annehmen, folget. Wenn Christi Reich<br />

angehet, so folget alsbald das Kreuz darauf, <strong>und</strong> sind der Zorn <strong>und</strong> das Kreuz Übungen des Glaubens.<br />

Er suchet die Seinen heim, spricht er, er zürnet <strong>und</strong> kommt bald hinter sie. Darum tröstet er<br />

auch <strong>und</strong> saget: Das Kreuz setzet dir zu, nicht daß du darunter verloren werdest, sondern daß du lernest<br />

Gott trauen. Dieses aber soll man hierbei merken, daß alles Kreuz <strong>und</strong> Verfolgung siehet, als<br />

zürnte der Herr mit einem. Darum soll man sich dawider versetzen mit dem Glauben, <strong>und</strong> sagen:<br />

Wohl denen, die auf ihn trauen. Denn Gott können vertrauen, wenn alles wohl gehet, ist keine<br />

Kunst; aber im Kreuz, wenn er stäupet, daß man’s dann für eine Rute könne annehmen <strong>und</strong> sagen:<br />

Lieber Vater, – dann ist’s Kunst.<br />

Wir sehen, daß dieses Psalms Inhalt <strong>und</strong> Lehre ist, daß das Evangelium sei eine aufrührische<br />

Lehre, die Unruhe <strong>und</strong> Unfug anrichte unter allen Völkern, aber nicht aus seiner eigenen Schuld,<br />

denn „ohne alle Ursach toben die Völker“. 35<br />

35 Aufmerksam ist zu machen auf eine kurze Erklärung des zweiten Psalms, die Luther außerdem nach Augsburg<br />

sandte <strong>und</strong> die viel schärfer war. Siehe Kolde II, S. 350.

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