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Dr. Martin Luthers Fünfundzwanzig Psalmen - Licht und Recht

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Psalm 18. 89<br />

sind, zerschmeißen. Denn nun kömmt er zu reden von seinen Kriegen, die er außerhalb gehabt hat.<br />

Denn nach dem Saul hat er zu kriegen gehabt mit Ammon, mit beiden Syrien, Mesopotamia <strong>und</strong><br />

Cöle, 184 2. Sam. 8 <strong>und</strong> 10, item mit den Philistern, von welchen allen er saget, daß er sie überw<strong>und</strong>en<br />

habe in oder mit Gott, nicht mit einem Schwerte noch mit seiner Stärke <strong>und</strong> Weisheit. Als wollte<br />

er sagen: die andern sind gerüstet, die mit Wagen, jene mit Rossen 185 <strong>und</strong> verlassen sich auf ihren<br />

Haufen <strong>und</strong> Rüstungen; ich aber bin nicht gerüstet, noch verlasse mich auf meine Wehre, sondern<br />

traue auf dich wider jene, die dich nicht haben. Also sitzen jetzt in Rüstung der Türke, der Papst <strong>und</strong><br />

die Feinde des Evangelii; wir aber sind arme Leute. 186 Und dennoch sagt der Psalm, daß sie von uns<br />

sollen zerschmissen werden mit Gott.<br />

Und mit meinem Gott über die Mauer springen.<br />

In meinem Gott stoße ich alle Mauern um, die da sind in Philistäa, bei den Syrern <strong>und</strong> Ammonitern;<br />

das ist, ich habe Völker überw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Städte eingenommen, Land <strong>und</strong> Leute habe ich gewonnen.<br />

Es kann auch wohl heißen: Ich richte auf mein Panier auf den Mauern.<br />

Gottes Wege sind ohne Wandel.<br />

Wie reimet sich das hie auf diese Händel? Antwort: Er setzet entgegen seinen Gott allen andern<br />

Göttern. Ich rühme mich großer Siege. Sind denn die so gar ohne alle Götter gewesen, die du überw<strong>und</strong>en<br />

hast? Haben sie denn ihre Götter auch nicht gehabt? wie Rapsakes sagt bei Esaja: Wo ist<br />

der Gott Harpad? Darum antwortet er: Jene haben auch ihre Götter, ich aber habe einen andern<br />

Gott. Mein Gott ist der wahrhaftige, rechte Gott; jene aber verlassen sich auf Götter, die nichts sind.<br />

Ihre Götter haben nur zu helfen mit zeitlichen Dingen <strong>und</strong> Kreaturen, wie der Philister Gott Dagon<br />

heißet, d. i. Getreide. Jenes sind unreine Götter, so denen nicht helfen, die auf sie trauen, aber mein<br />

Gott hat Wege ohne Wandel <strong>und</strong> ist sein Gottesdienst <strong>und</strong> Religion rechtschaffen; seine Reden sind<br />

mit Feuer durchläutert. Ich habe einen Gott, welches Religion <strong>und</strong> Wort rechtschaffen ist, 187 darum<br />

kann ich’s auch ausrichten, was ich rühme.<br />

Die Reden des Herrn sind durchläutert.<br />

Er regieret uns durchs Wort, wir haben seine Rede ganz rein <strong>und</strong> ist kein Mangel, kein Fehl an<br />

ihm.<br />

Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.<br />

Dies kann man deuten zugleich auf Gott <strong>und</strong> aufs Wort; doch will ich’s lieber aufs Wort verstehen,<br />

daß es sei ein Preis desselben; dergleichen in den Sprüchen Salomonis stehet Kap. 30: Alle<br />

Worte Gottes sind durchläutert <strong>und</strong> sind ein Schild denen, die auf ihn trauen, d. i. sind lauter <strong>und</strong> gewiß,<br />

haben keinen Zusatz, es darf sich einer kecklich darauf verlassen, daß sie rein sind. So sind sie<br />

auch ein Schild, darum ziehen wir auch in den Streit. Ihr seid mächtiger mit Wagen <strong>und</strong> Rossen; wir<br />

aber in dem Namen des Herrn unseres Gottes; wir sind gerüstet mit dem Wort, welches ein Schild<br />

ist. Es ist treu, nicht vermenget, nicht gefälschet. Und mit diesem Schild hat David auch erlegt den<br />

Goliath. So haben wir nun eine einige Rüstung, nämlich das Wort <strong>und</strong> die Verheißungen Gottes,<br />

welche die andern Völker nicht haben. Und also bekennet er nun, daß seine Siege <strong>und</strong> Überwindungen<br />

nicht sein, sondern Gottes gewesen sind.<br />

184 Zoba.<br />

185 Psalm 20.<br />

186 Luther <strong>und</strong> seinesgleichen sind arme Leute.<br />

187 Was es heißt: Gottes Wege sind ohne Wandel.

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