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Dr. Martin Luthers Fünfundzwanzig Psalmen - Licht und Recht

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Psalm 10. 49<br />

<strong>und</strong> Sicherheit klaget hier der Psalm. Der Türke rühmet sich auch also, <strong>und</strong> zwar der Papst <strong>und</strong> Türke<br />

ist einer schier so alt, als der andere.<br />

Es wird für <strong>und</strong> für keine Not haben.<br />

Es kann mir nicht übel gehen, denn ich habe den Gott, der da heißet ‏,מZעוז^ים in derselbigen Festung<br />

bleibe ich. Ihr aber habt einen Gott, der da heißet ein gekreuzigter <strong>und</strong> schwacher Gott.<br />

Sein M<strong>und</strong> ist voll Fluchens.<br />

Dieses ist der Trost für die Christen, daß sie 105 solchen großen Schein haben <strong>und</strong> obliegen, <strong>und</strong><br />

dennoch der Heilige Geist sagt, wir sollen’s gewiß dafür halten, daß es Lästerungen sind, <strong>und</strong> ihr<br />

M<strong>und</strong> voll Fluchens ist. Eckens, Fabers, Cochläi Predigten 106 beweisen, daß sie nicht mehr können,<br />

denn lästern, schänden <strong>und</strong> fluchen. Ich meine, man habe es mit dem Bann wohl erfahren, den man<br />

denn auf diesen Vers ziehen soll.<br />

Falsches <strong>und</strong> Trugs.<br />

Dazu lügen <strong>und</strong> trügen sie; uns fluchen sie, die Ihren betrügen sie. Wenn die armen Leute lange<br />

hören vom Fegefeuer, so hören sie doch nur Lügen, <strong>und</strong> verlieren das Geld auch drob.<br />

Seine Zunge richtet Mühe <strong>und</strong> Arbeit an.<br />

Amal <strong>und</strong> aven heißt Unglück <strong>und</strong> Herzeleid. Also wird fast genannt falsche Lehre, <strong>und</strong> stehet<br />

eben dieses Wort auch droben im siebenten Psalm: Er hat Böses im Sinn. Also heißet hier ihr Predigtamt<br />

Unglück <strong>und</strong> Herzeleid; das arme Volk kriegt nichts davon, denn blöde Gewissen. Ich meine,<br />

wir haben’s unter dem Papsttum genugsam erfahren.<br />

Er sitzt <strong>und</strong> lauert.<br />

Das ist der rechten Tugenden des Papstes auch eine. Er hat eine böse Sache, darum läßt er sie<br />

nicht gerne zu Verhöre kommen. Ursach: wenn es an die Schrift käme, so müßte er Unrecht haben;<br />

wie sie denn jetzt mit großem Geschrei vorgeben: Die Kirche, die Kirche hat’s gewilliget, <strong>und</strong> an<br />

solchem Zeugnis haben wir genug. Soll man eben einem jeglichen Rechenschaft geben? Er sitzt,<br />

sagt der Text. All sein Regiment stehet dahin, daß er die Leute beschleiche <strong>und</strong> hinterlistig fange.<br />

Das <strong>Licht</strong> aber scheuet er, <strong>und</strong> tut nichts öffentlich.<br />

In den Höfen.<br />

Denn sie sind außerhalb der Kirchen in äußerlichen Werken. Alle ihr Ding ist gerichtet auf den<br />

Schein, <strong>und</strong> unter diesem Schein fahen <strong>und</strong> betrügen sie die Leute. Unsere Sache aber ist darum<br />

schwach, daß sie ohne allen Schein ist. Der lateinische Text hat: in heimlichen Örtern; das ist, sie<br />

verdammen nicht in öffentlicher oder gerichtlicher Weise <strong>und</strong> Gewohnheit, sondern ungehörter <strong>und</strong><br />

unerkannter Sachen, <strong>und</strong> ist ihnen genug, daß sie sagen können: Du hast geredet solche Dinge, so<br />

der Kirchen zuwider sind. Es ist aber die Weise, also zu reden, genommen aus Mose: Der Vorhof<br />

war außerhalb. Also sitzet der Papst gar in äußerlichen Werken, das gemeine einfältige Volk zu betrügen,<br />

auch zu berücken die rechten Heiligen, so ihm widersprechen.<br />

Er erwürget die Unschuldigen heimlich.<br />

Ohne allen gerichtlichen Prozeß <strong>und</strong> Verhör, nicht öffentlich; nicht, daß der Papst die Heiligen<br />

nicht öffentlich erwürge, sondern daß er keine Erkenntnis der Sachen ergehen lasse, <strong>und</strong> sie darum<br />

schlecht verdammet, daß es die Kirche also beschlossen hat.<br />

105 Die Gegner.<br />

106 Eck, Faber, Cochläus. Wie Cochläus von Aleander angestachelt wurde, vgl. Briegers Zeitschrift XVIII, 1. Heft. Zu<br />

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