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Dr. Martin Luthers Fünfundzwanzig Psalmen - Licht und Recht

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70 Psalm 16.<br />

her. Der Teufel tut auch also: Wenn man ihm ein Ding will nehmen, so wehret er sich am heftigsten.<br />

Wohlan, der Tod Christi soll nicht vergebens sein; sie müssen dahin, die Werke.<br />

Noch ihren Namen in meinem M<strong>und</strong>e führen.<br />

Verstehe: derselben Opfer. Ich will’s nicht predigen, das ist, ich will sie verwerfen; man soll das<br />

predigen, daß ich gelitten habe. Er freuet sich aber bei sich selbst, daß er statt der verworfenen <strong>und</strong><br />

ungläubigen Juden etwas Besseres hat; wie folget:<br />

Der Herr aber ist mein Gut <strong>und</strong> mein Teil; du erhältst mein Erbteil.<br />

Dieser Kelch ist zweierlei, nämlich des Zorns <strong>und</strong> der Gnade. Der Kelch des Zornes ist das Teil<br />

der Strafe <strong>und</strong> Buße. Kelch des Heils ist das bescheidene Teil der Gnade, des Heils <strong>und</strong> der Hilfe.<br />

Solches aber stellet er gegeneinander; als wollte er sagen: Jene haben ihre Götzen <strong>und</strong> Opfer, aber<br />

mein Gottesdienst soll stehen allein in Einfältigkeit <strong>und</strong> Reinigkeit des Glaubens, daß kurzum kein<br />

Vertrauen sei außer Christo; das ist unser Schutz allein. Und so räumet er aus den Augen hinweg alles<br />

miteinander, darauf wir uns könnten verlassen, <strong>und</strong> läßt allein dableiben den Herrn, der uns alles<br />

Gute zusagt <strong>und</strong> hilft, der auch durchs Wort <strong>und</strong> mit dem Glauben allein erkannt wird. Den Vers<br />

will man nicht leiden. So heißt es ja nicht Werk, sondern es heißt der Herr. Und redet auf diese Weise<br />

auch fast St. Paulus Röm. 14: Schaffet, daß euer Schatz nicht verlästert werde. Solches geht alles<br />

wider den Ruhm der Werke. Ich weiß keinen Trotz, spricht er, ohn den Herrn. Und also bauet <strong>und</strong><br />

verläßt sich die Kirche nicht auf Werke, sondern auf den Herrn allein, der hält das Erbe. Da gehöret<br />

aber der Glaube zu.<br />

Das Los ist mir gefallen aufs Liebliche, mir ist ein schön Erbteil geworden.<br />

Ich habe ein schön herrlich Erbteil, nämlich, die Kirche, die Heiligen, begnadet mit dem Geist<br />

<strong>und</strong> seinen Gaben. Er ist fröhlich darüber, daß ihm, anstatt der ungläubigen Juden, Heilige zur Beute<br />

geworden sind. Darum danket er für solches Erbteil, welches er lieblich <strong>und</strong> schön nennet. Ich<br />

habe feine, schöne, liebliche Leute, welche nicht daher gehen in Mühe <strong>und</strong> Unlust der Werke, sondern<br />

trauen mir. Der Glaube machet’s schön, sie sind fein lauter <strong>und</strong> rein in Einfältigkeit des Glaubens;<br />

das heißet denn die heilige <strong>und</strong> herrliche Gemein, so da ist ohne Flecken <strong>und</strong> Runzeln, Eph. 5.<br />

Also muß er sich trösten wider den Unglauben der Juden; wie Paulus auch sagt! Sollte denn ihr Unglaube<br />

Gottes Glauben aufheben? Röm. 3; als wollte er sagen: Unser Herrgott wird dennoch wohl<br />

eine Gemeine haben, ob sie, die Juden, gleich nicht an das Leiden glauben.<br />

Ich lobe den Herrn, der mir geraten hat.<br />

Der mir geraten hat, der mit mir gewesen ist, da ich litt, <strong>und</strong> gab mir guten Rat. Hier hebt er nun<br />

an, in der Person Christi zu danksagen <strong>und</strong> selber zu beschreiben, wie es ihm gegangen sei. Denn<br />

droben hat er gesagt, welches der Nutz sei seines Leidens, nämlich, daß dadurch eine neue Kirche<br />

angerichtet <strong>und</strong> die alte Synagoge, das Judentum mit seinem Gepränge <strong>und</strong> Zeremonien hinausgestoßen<br />

<strong>und</strong> verworfen sei. Desselbigen Nutzes halben freuet er sich nun. Gott sei gelobt, spricht er,<br />

der mir geraten hat. Damit bekennet er, daß er von jedermann verlassen sei gewesen <strong>und</strong> ihm kein<br />

Mensch geholfen habe; sondern daß ihm, wie er an einem andern Ort sagt (Ps. 63, 138), seine <strong>Recht</strong>e<br />

geholfen hat. So saget er nun: Der Herr allein ist mein Rat gewesen, der hat mich gelehret trauen<br />

<strong>und</strong> warten. Das heißt raten.<br />

Auch züchtigen mich meine Nieren des Nachts.<br />

Das ist die Erfahrung des Leidens; darum zeucht er diese zwei an, den Rat Gottes <strong>und</strong> eigne Erfahrung.<br />

Es hat’s mich, spricht er, Gott gelehret <strong>und</strong> habe ich’s selber erfahren in meinen Leiden;<br />

wie die Epistel an die Ebräer sagt am fünften Kapitel, daß Christus durch Erfahrung gelernet habe

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