Dr. Martin Luthers Fünfundzwanzig Psalmen - Licht und Recht
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Psalm 9. 43<br />
ein Name heißt, daß man lobet, das man fürchtet, in Ehren hat, ansiehet; wie jetziger Zeit gefürchtet<br />
wird der Türke <strong>und</strong> Kaiser Carolus, welche einen löblichen Namen haben. Aber vor dem römischen<br />
Reich fürchtet sich jetzt niemand mehr, sondern wie das Werk <strong>und</strong> Wesen vergangen ist, also ist<br />
auch ihr Name hinweg.<br />
Die Schwerter des Feindes haben ein Ende.<br />
Hiermit bekennet er auch, daß er sich habe leiden müssen. Sie können aber nicht mehr, spricht er,<br />
denn mit dem Schwert, das hat denn einmal ein Ende. Ist aber ein Bekenntnis der Verfolgung, daß<br />
wir unterliegen. Sie sind Feinde <strong>und</strong> haben das Schwert, daß also Gewalt <strong>und</strong> Bosheit bei ihnen zusammenkommen.<br />
Die Städte hast du umgekehret; ihr Gedächtnis ist umkommen samt ihnen.<br />
Sie regieren nicht mehr, sie sind dahin, ihr Name zugleich mit ihnen. Aber solches sind Prophezeiungen,<br />
so mit dem Glauben gefaßt sein wollen.<br />
Der Herr aber bleibt ewiglich.<br />
Unser Christus, die Lehre, das Evangelium, die Taufe, seine Christen, die sollen bleiben. Solches<br />
ist eine Ketzerstimme in den Ohren der Widersacher. Denn also gedenken sie: Wo ist der lutherische<br />
Christus? Sie denken’s auch nur auszurotten. Aber hier steht es, ich will gerne sehen, ob sie den<br />
Vers auskratzen wollen; sie müssen erfahren, daß er wahr sei.<br />
Er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht, <strong>und</strong> er wird den Erdboden recht richten, <strong>und</strong> die<br />
Leute regieren rechtschaffen.<br />
Ist ein sehr herrlicher, schöner Vers, daß das Reich Christi sei ein Reich der Billigkeit <strong>und</strong> Gerechtigkeit.<br />
Alle andere Regiment sind unbillig <strong>und</strong> unrecht, denn sie sind gottlos, man fürchtet <strong>und</strong><br />
ehret Gott darinnen nicht. Denn was die Juristen von der Gerechtigkeit sagen, ist ein sehr gering<br />
Ding, das in die sieben Gebote der andern Tafel allein gehöret. Dieser Christus aber sitzet <strong>und</strong> lebet,<br />
ist nicht tot, <strong>und</strong> regiert auf dem ganzen Erdboden, so weit die Welt ist. <strong>Recht</strong> oder in Gerechtigkeit,<br />
das ist, er lehret die Leute Gott fürchten <strong>und</strong> glauben, sich untereinander lieben, <strong>und</strong> das Kreuz tragen,<br />
er richtet Gerechtigkeit <strong>und</strong> Billigkeit an. Diese Gerechtigkeit aber ist, daß man glaubet. <strong>Recht</strong>schaffenheit<br />
aber ist, daß man bei derselben Einfältigkeit bleibe, <strong>und</strong> läßt sich nicht beugen in einige<br />
Krümme oder Beiwege: daß also dieser Vers ist eine Beschreibung des Reiches Christi.<br />
Der Herr ist des Armen Schutz, ein Schutz in der Not.<br />
Dieses ist auch ein guter Vers. Es will doch nicht außenbleiben; ist das Wort vorhanden, so ist<br />
das Kreuz nicht weit davon. Und ist dieser Vers ein Zeugnis, daß wir arm <strong>und</strong> in Anfechtungen sein<br />
müssen; darum er uns denn tröstet <strong>und</strong> sagt: Wenn es uns übel gehet um des Wortes willen, so sind<br />
wir nicht so gar verlassen, denn das Wort, Kreuz <strong>und</strong> Trost folgen immer aufeinander.<br />
Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen.<br />
Das Hoffen <strong>und</strong> Suchen gehöret uns, da liegt es gar an.<br />
Die deinen Namen kennen.<br />
Er ist im Verborgenen, darum kann er mit Augen nicht gesehen noch erkannt werden; sondern er<br />
hat einen Namen, <strong>und</strong> sagt, er sei unser Schöpfer, der uns alles umsonst gibt, der allein gerecht sei<br />
<strong>und</strong> gerecht mache, der da regiere mit Gerechtigkeit <strong>und</strong> gebe Gerechtigkeit; in Summa, daß er sei<br />
Gott. Den Namen sollen wir kennen lernen. Wer ihn nun kennet, derselbige denket denn: Ist er denn<br />
also ein Mann, so wird er uns ja nicht lassen. Die Weltklüglinge <strong>und</strong> Papisten wollen es ihm abkau-