Monitoring der Arbeitsmarktöffnung - L&R Sozialforschung
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dungen liegt somit – gemessen an <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Meldungen – im Jahr 2010 bei 23%<br />
und im Jahr 2011 bei 16%. Bezogen auf ArbeitnehmerInnen beträgt <strong>der</strong> Anteil von<br />
‚verdeckten‘ Entsendungen im Jahr 2010 13% (66 ArbeitnehmerInnen) und im Folgejahr<br />
10% (79 ArbeitnehmerInnen).<br />
Die folgenden Auswertungen beziehen sich ausschließlich auf Entsendungen. Kapitel<br />
4.3.4 thematisiert die ‚verdeckten‘ Entsendungen im Überblick. Darüber hinaus sind in<br />
den Tabellen im Anhang die Ergebnisse auch für die ‚verdeckten‘ Entsendungen nachzulesen.<br />
Dabei ist darauf hinzuweisen, dass eine Analyse dieser Ergebnisse unter den<br />
teilweise geringen Fallzahlen leidet.<br />
Die Basis für die nachfolgenden Analysen von Entsendungen in den österreichischen<br />
Arbeitsmarkt sind somit 324 Entsendemeldungen auf Betriebsebene, wovon 156<br />
Meldungen (48%) auf das Jahr 2010 entfallen und 168 Meldungen (52%) auf das Jahr<br />
2011. Im Rahmen dieser Meldungen sind insgesamt 1.124 ArbeitnehmerInnen entsandt<br />
worden. Die Beschäftigungsaufnahme erfolgte bei 40% <strong>der</strong> Stichprobe im Jahr<br />
2010 27 , bei 60% im Folgejahr (siehe Tabelle 1).<br />
Im Durchschnitt werden pro Entsendemeldung 3,5 ArbeitnehmerInnen entsandt, wobei<br />
dieser Wert für die Stichprobe des Jahres 2011 mit 4,0 höher ausfällt als für das Jahr<br />
2010 (durchschnittlich 2,9 entsandte ArbeitnehmerInnen/Meldung). Der Medianwert<br />
liegt bei 2 Entsendungen pro Meldung, d.h. mittels <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Meldungen werden<br />
mehr beziehungsweise weniger als 2 ArbeitnehmerInnen entsandt. Der relativ niedrigere<br />
Medianwert verweist darauf, dass mittels einiger weniger Meldungen sehr viele ArbeitnehmerInnen<br />
gemeldet werden und somit <strong>der</strong> Durchschnittswert nach oben verschoben<br />
wird: Tatsächlich beinhalten nur 10% <strong>der</strong> betrieblichen Entsendemeldungen<br />
10 und mehr ArbeitnehmerInnen. Der Höchstwert in <strong>der</strong> Stichprobe liegt bei 29 ArbeitnehmerInnen<br />
auf einer Betriebsmeldung.<br />
Um Verän<strong>der</strong>ungen im Zuge <strong>der</strong> Arbeitsmarktliberalisierung ablesen zu können,<br />
werden im Folgenden jeweils die Monate Mai bis Oktober <strong>der</strong> Jahre 2010 und 2011<br />
einan<strong>der</strong> gegenüber gestellt. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Anzahl <strong>der</strong> Entsendemeldungen<br />
und entsandten ArbeitnehmerInnen in den verschiedenen Beobachtungszeiträumen<br />
<strong>der</strong> Stichprobe. 28<br />
Für den interessierenden Zeitraum Mai bis Oktober 2010 enthält die Stichprobe 90<br />
Entsendemeldungen, auf <strong>der</strong>en Grundlage 250 ArbeitnehmerInnen entsandt wurden.<br />
Im entsprechenden Zeitraum 2011 wurden mittels 123 Meldeformularen 454 Personen<br />
entsandt.<br />
Durchschnittlich wurden im Beobachtungszeitraum 2011 3,7 ArbeitnehmerInnen pro<br />
Meldung entsandt. Dies sind um durchschnittlich 0,9 Personen pro Meldung mehr als<br />
im Vergleichszeitraum des Jahres 2010. 29<br />
Damit lässt sich festhalten, dass nicht nur die Zahl <strong>der</strong> Entsendemeldungen im Zeitverlauf<br />
zugenommen hat, son<strong>der</strong>n auch die Anzahl <strong>der</strong> mittels einer Meldung entsandten<br />
27<br />
28<br />
29<br />
*Inkl. zwei ArbeitnehmerInnen <strong>der</strong>en Beschäftigungsbeginn im Dezember 2009 lag. Ihre Arbeitsaufnahme<br />
wurde im Jahr 2010 rückwirkend gemeldet.<br />
Die Zuordnung <strong>der</strong> Entsendemeldungen und <strong>der</strong> ArbeitnehmerInnen in diese Zeiträume erfolgt jeweils<br />
nach dem Datum <strong>der</strong> Beschäftigungsaufnahme und nicht nach dem Zeitpunkt, in dem die Entsendemeldung<br />
getätigt wurde.<br />
Die Stichprobe enthielt dabei keine beson<strong>der</strong>s großen Meldungen. Nach Erfahrung <strong>der</strong> ExpertInnen<br />
gibt es aber durchaus Meldungen mit einer weit größeren Anzahl gemeldeter ArbeitnehmerInnen. Es<br />
ist daher anzunehmen, dass ein auf Grundlage aller tatsächlich gemeldeten entsandten Arbeitskräfte<br />
errechneter Mittelwert pro Meldung eher über jenem <strong>der</strong> Stichprobe zu liegen kommt.<br />
29