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Monitoring der Arbeitsmarktöffnung - L&R Sozialforschung

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schnittliche Entsendedauer im Zeitraum Mai bis Oktober 2011 länger als in <strong>der</strong> Vergleichsperiode<br />

2010. Gemessen am Median besteht jedoch wie<strong>der</strong> eine geringere mittlere<br />

Dauer, d.h. einige Entsendungen mit langer Dauer wirken hier maßgeblich auf die<br />

Erhöhung des Mittelwertes.<br />

Aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Tätigkeiten <strong>der</strong> entsandten Arbeitskräfte betrachtet, weist die<br />

kleine Gruppe <strong>der</strong> (nicht-)technischen Fachkräfte die längste Entsendedauer mit deutlich<br />

über 100 Tagen im Mittelwert auf. Vergleichsweise kurze Entsendungen bestehen<br />

bei Dienstleistungstätigkeiten mit durchschnittlich gut einem Monat. Ein Vergleich <strong>der</strong><br />

Monate Mai bis Oktober 2010 und 2011 ist auf Grund <strong>der</strong> gegebenen Fallzahlen lediglich<br />

für die beiden größten Tätigkeitsgruppen ‚Bau‘ und ‚Anlagen- und Maschinenbediener<br />

sowie Montierer‘ möglich. Bei beiden Tätigkeitsgruppen ist die durchschnittliche<br />

Dauer <strong>der</strong> Entsendung nach <strong>der</strong> Arbeitsmarktöffnung gestiegen (Bau: durchschnittlich<br />

100 Tage Mai bis Oktober 2011, 84 Tage Mai bis Oktober 2010; Anlagen- und Maschinenbediener<br />

sowie Montierer: durchschnittlich 100 Tage Mai bis Oktober 2011, 61 Tage<br />

Mai bis Oktober 2010). Im Gegensatz zur Branchenperspektive nimmt hier auch <strong>der</strong><br />

Medianwert zu, im Falle von Bautätigkeiten bleibt <strong>der</strong> mittlere Wert konstant.<br />

4.3.3.5 Entlohnung<br />

Die Entsendeformulare erfor<strong>der</strong>n zwar Lohnangaben, die jedoch in unterschiedlichster<br />

Art gemacht werden können – entwe<strong>der</strong> brutto o<strong>der</strong> netto, entwe<strong>der</strong> pro Stunde, pro<br />

Tag, pro Woche o<strong>der</strong> pro Monat. Diese Angaben wurden im Zuge <strong>der</strong> Analyse zu vereinheitlichen<br />

versucht. 44 Die Analysemöglichkeiten bezüglich allfälliger Unterentlohnung<br />

sind jedoch aufgrund <strong>der</strong> Verfügbarkeit an<strong>der</strong>er wichtiger Angaben beschränkt.<br />

Das Formular enthält keine Angaben zum Arbeitszeitausmaß, so dass unklar bleibt, ob<br />

es sich um Vollzeit- o<strong>der</strong> Teilzeitarbeit handelt. Weiters müssen im Entsendeformular<br />

we<strong>der</strong> Ausbildungs- noch <strong>der</strong> Qualifikationsgrad <strong>der</strong> entsandten Person belegt werden.<br />

Doch selbst wenn diesbezügliche Angaben vorhanden wären, wäre zu hinterfragen,<br />

inwiefern diese <strong>der</strong> Realität entsprechen. Seitens <strong>der</strong> ExpertInnen wird wie<strong>der</strong>holt darauf<br />

hingewiesen, dass Personen oftmals auf Teilzeitbasis bei <strong>der</strong> Sozialversicherung<br />

gemeldet werden, tatsächlich aber als Vollzeitkräfte arbeiten. Auch werden Personen<br />

möglicherweise als HilfsarbeiterInnen geführt, obwohl sie höher qualifizierte Tätigkeiten<br />

verrichten. Eine fundierte Beurteilung <strong>der</strong> Angemessenheit <strong>der</strong> Entlohnung ist also<br />

nicht möglich, und es kann kein Rückschluss auf mögliche Unterentlohnungen gezogen<br />

werden. Die verfügbaren Daten erlauben somit lediglich einen Einblick in die – auf<br />

dem Entsendeformular gemeldete – Entlohnung entsandter Arbeitskräfte.<br />

Der durchschnittliche Stundenlohn brutto liegt hier bei 13 Euro, <strong>der</strong> Medianwert ist mit<br />

12 Euro geringfügig niedriger. Das heißt die Hälfte <strong>der</strong> entsandten Arbeitskräfte verdient<br />

weniger als 12 EUR/Stunde. Dieser Anteil ist in den Monaten nach <strong>der</strong> Arbeitsmarktöffnung<br />

gestiegen (siehe Abbildung 20). Vor allem <strong>der</strong> Anteil von ArbeitnehmerInnen<br />

mit errechneten Löhnen zwischen 10 und 12 Euro/Stunde hat in Relation zur<br />

Vergleichsperiode zugenommen. Darunter liegende Löhne sind im Mai bis Oktober<br />

2011 etwas seltener als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres, entsprechen anteilsmäßig<br />

aber im Wesentlichen den Werten des gesamten Beobachtungszeitraums<br />

von Jänner 2010 bis Oktober 2011.<br />

44<br />

Die Angaben zum Lohn wurden mit Hilfe des Brutto-Netto Rechners <strong>der</strong> Arbeiterkammer (AK), sowie<br />

<strong>der</strong> Umrechnung von Monats- in Stundenlöhne (vgl. Tabelle 66) in einen Brutto-Stundenlohn vereinheitlicht.<br />

Dabei wurde bei denjenigen Löhnen, die als Monatslohn angegeben wurden, von einer Vollzeittätigkeit<br />

ausgegangen. In <strong>der</strong> Folge sind die Ergebnisse daher möglicherweise verzerrt.<br />

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