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Monitoring der Arbeitsmarktöffnung - L&R Sozialforschung

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Insgesamt, über alle Tätigkeitsbereiche hinweg betrachtet, können für den gesamten<br />

Beobachtungszeitraum 20% <strong>der</strong> entsandten ArbeitnehmerInnen zu Montagetätigkeiten<br />

zugordnet werden. Die Frage von Montagetätigkeiten ist vor dem Hintergrund des sogenannten<br />

Montageprivilegs von Interesse. Das Montageprivileg legt fest, dass bei<br />

Montagearbeiten und Reparaturen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Lieferung von Anlagen<br />

und Maschinen in den ersten drei Monaten <strong>der</strong> Entsendung die Verpflichtung entfällt,<br />

die in Österreich geltenden kollektivvertraglichen Entgeltbestimmungen einzuhalten.<br />

Dauert die Entsendung nicht länger als acht Tage, entfällt überdies die Verpflichtung,<br />

<strong>der</strong> entsandten Arbeitskraft den allenfalls höheren Urlaubsanspruch nach österreichischem<br />

Recht zu gewähren.<br />

Die zuvor genannten 20% sind auf Grund <strong>der</strong> bereits am Beginn dieses Kapitels erwähnten<br />

teilweise unklaren Angaben in den Meldeformularen lediglich als Richtgröße<br />

zu verstehen. Wesentlich ist, dass die Ergebnisse zwischen den beiden Vergleichszeiträumen<br />

Mai bis Oktober 2010 und 2011 keine Zunahme zeigen. Im Gegenteil fällt <strong>der</strong><br />

Anteil von Tätigkeiten, welche <strong>der</strong> Kategorie ‚Montage‘ zuordenbar sind, ab Mai 2011<br />

geringer aus. Auf Basis dieser Ergebnisse kann also nicht davon ausgegangen werden,<br />

dass nach <strong>der</strong> Arbeitsmarktöffnung eine zunehmende Nutzung des Montageprivilegs<br />

zur Umgehung gelten<strong>der</strong> kollektivvertraglicher Bestimmungen stattgefunden hat.<br />

Tabelle 3:<br />

Montagetätigkeiten entsandter ArbeitnehmerInnen, für verschiedene<br />

Zeitfenster<br />

Entsendung<br />

Beginn <strong>der</strong> Beschäftigung vor/nach Ende Übergangsfristen<br />

Mai bis Oktober 2010 Mai bis Oktober 2011<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Montagetätigkeiten 80 32% 64 14%<br />

Keine Montagetätigkeiten 170 68% 390 86%<br />

Gesamt 250 100% 454 100%<br />

Quelle: L&R Datafile ‚Stichprobe Entsendemeldungen 2010/2011’, Grundlage für die Zuordnung <strong>der</strong><br />

Entsendemeldungen in die Zeitfenster ist <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Beschäftigungsaufnahme <strong>der</strong> entsandten<br />

ArbeitnehmerInnen. n entsandte ArbeitnehmerInnen Mai – Oktober 2010 n = 250, Mai – Oktober 2011 n<br />

= 454<br />

Bei etwa 5% <strong>der</strong> entsandten ArbeitnehmerInnen wurde als genannte Tätigkeit dezidiert<br />

„HilfsarbeiterIn“ ohne weitere Spezifizierung angegeben, so dass keine Zuordnung zu<br />

einer an<strong>der</strong>en Berufsgruppe möglich war, während BauhelferInnen in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong><br />

Bautätigkeiten miterfasst wurden. Weiters umfasst die Gruppe <strong>der</strong> HilfsarbeiterInnen im<br />

Wesentlichen unqualifizierte Tätigkeiten wie beispielsweise Entrümpelungsarbeiten<br />

und Reinigungsarbeiten.<br />

In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> ‚Metallarbeiter Mechaniker und verwandte Tätigkeiten‘ finden<br />

sich vor allem SchlosserInnen und SchweißerInnen; in den Wortlauten <strong>der</strong> Originalangaben<br />

beispielsweise „Rohrschlosser“, „Zaunbauer Schlosser“ o<strong>der</strong> „Schweißer<br />

Schlosser“.<br />

Allen an<strong>der</strong>en Berufsgruppen kommt ein geringes Gewicht zu. Dienstleistungstätigkeiten<br />

umfassen vor allem Security- und Sicherheitsdiensttätigkeiten. Sonstige nichttechnische<br />

Fachkräfte enthalten zum einen Tätigkeiten im Projektentwicklungs- und<br />

Projektmanagementbereich, zum an<strong>der</strong>en auch ArtistInnen bzw. Zirkusfachkräfte. Der<br />

kleinen Gruppe <strong>der</strong> technischen Fachkräfte sind TechnikerInnen in verschiedenen<br />

Kontexten (bspw. Software, Technischer IT-Beratung, Servicetechnik) zugeordnet.<br />

„Sonstige“ Tätigkeiten umfasst letztlich als ‚Restkategorie‘ ein breites Spektrum, rei-<br />

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