Monitoring der Arbeitsmarktöffnung - L&R Sozialforschung
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spricht etwa 11.700 vollzeitäquivalenten Arbeitsplätzen (2010: 9.000). Diese Steigerung<br />
dürfte in erster Linie auf die gestiegene Anzahl von entsandte Arbeitskräften zurückzuführen<br />
sein und weniger auf die jeweilige Dauer <strong>der</strong> Entsendungen.<br />
4.5 Zwischenfazit<br />
Im europäischen Vergleich stellt Österreich ein wichtiges ‚Empfängerland‘ für Entsendungen<br />
von ArbeitnehmerInnen dar, das heißt dass weitaus mehr ArbeitnehmerInnen<br />
zur Arbeit nach Österreich entsandt werden, als ArbeitnehmerInnen von Österreich aus<br />
in an<strong>der</strong>e Arbeitsmärkte (siehe IDEA/ECORYS 2011). Die Anzahl <strong>der</strong> Entsendungen<br />
hat sich in den letzten Jahren, basierend auf den verfügbaren Angaben <strong>der</strong> ZKO, dynamisch<br />
entwickelt und ist seit 2007 kontinuierlich im Steigen begriffen.<br />
Was die Struktur <strong>der</strong> Entsendebetriebe und entsandten ArbeitnehmerInnen nach Österreich<br />
betrifft, hat die Arbeitsmarktliberalisierung zu wesentlichen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
geführt. Insgesamt wurden die Entsendungen aus dem EU-8 Raum deutlich wichtiger,<br />
und <strong>der</strong> Baubereich hat an Bedeutung gewonnen. Detailliert lassen sich diese strukturellen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen durch den Vergleich von zwei Stichproben aus den Entsendemeldungen<br />
an die ZKO zeigen – ein Stichprobenzeitraum bezieht sich auf die Monate<br />
Mai-Oktober 2010 und liegt damit vor <strong>der</strong> Öffnung, die zweite Phase berücksichtigt –<br />
um saisonale Effekte auszuschließen – dieselben Monate im Jahr 2011 und damit die<br />
Zeit nach <strong>der</strong> Arbeitsmarktöffnung.<br />
Auf dieser empirischen Basis lässt sich festhalten, dass die Entsendungen aus den<br />
EU-8 Staaten nach <strong>der</strong> Öffnung des Arbeitsmarktes an Bedeutung gewonnen haben,<br />
und zwar in mehreren Dimensionen: Es stieg sowohl <strong>der</strong> Anteil von Entsendebetrieben<br />
aus den EU-8 an allen Entsendebetrieben deutlich an, so dass nach <strong>der</strong> Liberalisierung<br />
gut je<strong>der</strong> zweite Entsendebetrieb dem EU-8 Raum angehört (von 29% auf 56%). Auf<br />
Ebene <strong>der</strong> entsandten Arbeitskräfte ist <strong>der</strong> Anstieg noch etwas stärker, nämlich von<br />
25% auf über 60% nach <strong>der</strong> Öffnung.<br />
Auch hinsichtlich <strong>der</strong> Branchenzugehörigkeit zeigt sich eine Fokussierung <strong>der</strong> Entsendungen<br />
nach Österreich. Der Baubereich war bereits vor <strong>der</strong> Liberalisierung die gewichtigste<br />
Branche <strong>der</strong> Entsendebetriebe (40% aller Entsendebetriebe gehören <strong>der</strong><br />
Baubranche an), dieser Schwerpunkt hat sich mit <strong>der</strong> Liberalisierung verstärkt – im<br />
Beobachtungsfenster nach <strong>der</strong> Öffnung führen 67% <strong>der</strong> Entsendebetriebe Bautätigkeiten<br />
aus. Wie<strong>der</strong> zeigt sich dieser Schwerpunkt auch auf Ebene <strong>der</strong> entsandten ArbeitnehmerInnen:<br />
Der Anteil von Arbeitskräften, die von Baubetrieben entsandt wurden,<br />
steigt von 46% auf 72%.<br />
Im Vergleich <strong>der</strong> beiden Zeiträume gewinnt auch die Entsendung in Grenzregionen an<br />
Bedeutung, das heißt in Regionen mit einer direkten Grenze zu einem EU-8 Staat: Im<br />
Zeitraum Mai bis Oktober waren nur gut 20% <strong>der</strong> Entsandten in einer Grenzregion beschäftigt,<br />
im Vergleichszeitraum 2011 war es gut jede/r dritte Entsandte. Die regionale<br />
Konzentration von Beschäftigten aus den EU-8 Län<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Ostregion, die durch die<br />
quantitativen Analyse <strong>der</strong> Beschäftigtendaten durch das wifo gezeigt wurde (vgl. Kapitel<br />
2.2), findet also auf Ebene <strong>der</strong> Entsendungen eine Entsprechung.<br />
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