Monitoring der Arbeitsmarktöffnung - L&R Sozialforschung
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jahres liegt <strong>der</strong> Wert bei 1.014 Stunden. Diese Werte repräsentieren somit die Referenzgröße<br />
einer vollzeitäquivalenten Arbeitskraft.<br />
Für die Grundgesamtheit ist die Anzahl <strong>der</strong> gesamten Entsendemeldungen auf Betriebsebene<br />
pro Monat bekannt, nicht jedoch die Anzahl <strong>der</strong> damit entsandten Personen.<br />
Zur Abschätzung dieser Zahl werden die Entsendemeldungen mit <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />
Anzahl <strong>der</strong> entsandten ArbeitnehmerInnen pro Entsendung (exklusive<br />
‚verdeckte Entsendungen‘) aus <strong>der</strong> Zufallsstichprobe multipliziert. Im Zeitraum Mai bis<br />
Oktober 2011 wurden 9.792 Entsendemeldungen auf betrieblicher Ebene dokumentiert<br />
46 . Wenn in diesem Zeitraum pro Meldung durchschnittlich 3,7 ArbeitnehmerInnen<br />
entsendet werden, ergibt sich ein geschätzter Wert von insgesamt 36.142,83 in diesem<br />
Zeitraum nach Österreich entsandten Arbeitskräften.<br />
Das durchschnittliche Arbeitsvolumen pro entsandter Arbeitskraft lag, basierend auf<br />
<strong>der</strong> durchschnittlichen Entsendedauer in diesem Beobachtungszeitraum bei 331,2 Arbeitsstunden.<br />
Wird dieser Wert mit <strong>der</strong> geschätzten Gesamtanzahl von entsandten<br />
Arbeitskräften multipliziert, haben entsandte ArbeitnehmerInnen in Österreich im Zeitraum<br />
von Mai 2011 bis Oktober 2011 rund 11.971.344,80 Arbeitsstunden geleistet.<br />
Die Relation des durchschnittlichen Arbeitsvolumens eines/r entsandten ArbeitnehmerIn<br />
(331,2 Stunden) zu einer vollzeitäquivalenten Arbeitskraft (1.021,8 Stunden) liegt<br />
damit bei 0,32. An<strong>der</strong>s formuliert: Etwa 3 entsandte Arbeitskräfte substituierten<br />
durchschnittlich eine vollzeitäquivalente Arbeitskraft. 47<br />
Die Relation des geschätzten gesamten Arbeitsvolumens entsandter ArbeitnehmerInnen<br />
(11.971.344,80 Arbeitsstunden) zu einer vollzeitäquivalenten Arbeitskraft (1.021,8<br />
Stunden) beträgt circa 11.716. Theoretisch entspricht dieser Wert somit gut 11.700<br />
vollzeitäquivalenten Arbeitsplätzen im Beobachtungszeitraum, welche durch Entsendungen<br />
‚verdrängt‘ wurden.<br />
Stellt man analoge Berechnungen für den Vorjahreszeitraum Mai bis Oktober 2010 an,<br />
stellen sich die Verhältnisse folgen<strong>der</strong>maßen dar: im Jahr 2010 war aufgrund einer<br />
längeren durchschnittlichen Entsendedauer zwar das durchschnittliche Arbeitsvolumen<br />
einer entsandten Arbeitskraft höher als 2011 (2010: 387,5 Arbeitstage; 2011:331,22<br />
Arbeitstage). In <strong>der</strong> Folge ist die Relation des durchschnittlichen Arbeitsvolumens eines/r<br />
entsandten ArbeitnehmerIn zu einer vollzeitäquivalenten Arbeitskraft (1.014<br />
Stunden) höher als 2011, sodass nur etwa 2,6 entsandte Arbeitskräfte eine vollzeitäquivalente<br />
Arbeitskraft ersetzten.<br />
Allerdings waren 2010 wesentlich weniger entsendete Arbeitskräfte in Österreich tätig,<br />
sodass das Gesamtarbeitsvolumen – also die geleistete Arbeitszeit aller entsandten<br />
Arbeitskräfte zusammen – geringer ausfiel als 2011 (2010: 9.026.948 Arbeitsstunden;<br />
2011: 11.971.344,80 Arbeitsstunden). Bezogen auf das Volumen einer vollzeitäquivalenten<br />
Arbeitskraft ergibt sich daraus, dass im Vergleichszeitraum 2010 mit<br />
9.000 weniger Arbeitsplätze ‚verdrängt‘ worden sind als 2011 (mit geschätzten<br />
rund 11.700).<br />
Mit <strong>der</strong> Einschränkung, dass es sich bei den vorliegenden Ergebnissen um Schätzungen<br />
handelt, deuten die Ergebnisse tendenziell darauf hin, dass entsandte ArbeitnehmerInnen<br />
nach <strong>der</strong> Arbeitsmarktöffnung im Mai 2011 ein größeres Arbeitsvolumen erbrachten<br />
als im Vergleichszeitraum 2010. Das geschätzte Arbeitsvolumen, welches<br />
von entsandten Arbeitskräften im Zeitraum Mai bis Oktober 2011 erbracht wurde, ent-<br />
46<br />
47<br />
Dieser Wert beruht auf den Monatsstatistiken <strong>der</strong> ZKO.<br />
Basierend auf den Medianwerten verringert sich die Relation. Hier stehen etwa 3,7 entsandte Arbeitskräfte<br />
einer vollzeitäquivalenten Arbeitskraft gegenüber (siehe Tabelle 67).<br />
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