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Monitoring der Arbeitsmarktöffnung - L&R Sozialforschung

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1 Einleitung<br />

Über quantitative und qualitative Dimensionen von grenzüberschreitenden Entsendungen<br />

und Überlassungen und damit möglicherweise in Verbindung stehenden Problemen<br />

von Lohn- und Sozialdumping besteht eingeschränktes empirisches Wissen. Dies<br />

gilt für Österreich genauso wie auf Ebene <strong>der</strong> einzelnen Mitgliedstaaten <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union.<br />

Vor dem Hintergrund dieses defizitären Informationsstandes beauftragte die Arbeiterkammer<br />

Wien bereits im Vorfeld <strong>der</strong> Arbeitsmarktliberalisierung für die EU-8 Staaten<br />

mit Mai 2011 eine Studie (vgl. Riesenfel<strong>der</strong>/Matt/Wetzel 2011). In dieser Studie wurden<br />

u.a. erstmals vertiefende Informationen zu strukturellen Merkmalen von Entsendungen<br />

in Österreich auf Basis einer Stichprobe von Entsendemeldungen <strong>der</strong> Zentralen Koordinationsstelle<br />

für die Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbeschäftigung (ZKO) gesammelt.<br />

Die vorliegende Studie schließt daran an und geht <strong>der</strong> Frage nach möglichen Kontinuitäten<br />

und Diskontinuitäten nach Ende <strong>der</strong> Übergangsbestimmungen für die EU-8 Län<strong>der</strong><br />

nach. Dabei stehen Auswirkungen <strong>der</strong> Arbeitsmarktöffnung auf Beschäftigungsformen<br />

und auf Lohndumping im Mittelpunkt des Interesses. Methodisch basiert die Studie<br />

auf ExpertInnengesprächen und <strong>der</strong> Analyse einer Stichprobe von Entsendemeldungen<br />

<strong>der</strong> ZKO für Jänner 2010 bis Oktober 2011.<br />

Am Beginn, in Kapitel 2, werden Rahmenbedingungen und Verän<strong>der</strong>ungen am Arbeitsmarkt<br />

im Zuge <strong>der</strong> Liberalisierung generell thematisiert. Erstens wird auf die aktuelle<br />

rechtliche Situation zu grenzüberschreitenden Entsendungen und Überlassungen<br />

Bezug genommen. Zweitens wird, basierend auf den ExpertInnengesprächen, <strong>der</strong> Blick<br />

auf mögliche Verän<strong>der</strong>ungen am österreichischen Arbeitsmarkt gelenkt. Diese Studie<br />

verfolgt damit einen qualitativen Zugang zu dieser Fragestellung – die quantitative Verän<strong>der</strong>ungsdynamik<br />

am österreichischen Arbeitsmarkt nach Mai 2011 wird ausführlich<br />

in einer zeitgleich durchgeführten Studie des wifo zu ‚<strong>Monitoring</strong> <strong>der</strong> Arbeitsmarktauswirkungen<br />

<strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung aus den neuen Mitgliedstaaten im Regime <strong>der</strong> Freizügigkeit‘<br />

im Auftrag des BMASK analysiert. Kapitel 3 und 4 fokussieren auf grenzüberschreitende<br />

Beschäftigung und hier im Speziellen auf Entsendungen. Neben einer<br />

Verortung Österreichs im europaweiten Kontext wird auf die Struktur und Quantität <strong>der</strong><br />

gemeldeten Entsendungen in Österreich näher eingegangen. Basis hierfür ist, wie erwähnt,<br />

die Analyse einer Stichprobe von Entsendemeldungen <strong>der</strong> ZKO. Kapitel 5 geht<br />

vor dem Hintergrund des im Zuge <strong>der</strong> Arbeitsmarktliberalisierung eingeführten Lohnund<br />

Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz (LSDB-G) <strong>der</strong> Frage nach Auswirkungen auf<br />

Lohndumping durch die Arbeitsmarktöffnung nach. Präsentiert wird erstens die bisherige<br />

Bilanz <strong>der</strong> Kontrollen nach dem LSDB-G, und zweitens werden verschiedene Varianten<br />

von Lohn- und Sozialdumping, welche seit Mai 2011 bekannt wurden, basierend<br />

auf Fallbeispielen dargestellt.<br />

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