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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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1<br />

Grundlegung<br />

Problemstellung <strong>der</strong> Arbeit<br />

1.1 Problemstellung <strong>der</strong> Arbeit<br />

Kommunikationsprozesse s<strong>in</strong>d für die Beziehungen <strong>der</strong> Menschen und Völker<br />

untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> von fundamentaler Bedeutung. Meist fiel erst dort, wo die Kommunikation<br />

gestört war, ihre Bedeutung <strong>in</strong> markanter Weise auf und dies nicht<br />

selten mit fatalen Folgen.<br />

Was auf <strong>der</strong> menschlichen Ebene Glück o<strong>der</strong> Verdruss schafft, gilt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

gleichermaßen. Kommunikation ist heute e<strong>in</strong> unverzichtbarer qualitativer<br />

Faktor für den Unternehmenserfolg geworden. Neben traditionellen Wettbewerbsmerkmalen<br />

wie Produktqualität, Preiswürdigkeit o<strong>der</strong> Service, trägt e<strong>in</strong>e<br />

professionelle <strong>in</strong>terne <strong>Unternehmenskommunikation</strong> dazu bei, dass zwei Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>er Branche bei gleichen Produktivfaktoren ganz unterschiedliche Ergebnisse<br />

erzielen. Wer heute e<strong>in</strong>e Übernahme o<strong>der</strong> Fusion als Erfolg verbuchen<br />

kann, gehört zu e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Glücklichen. Zahlreiche Studien sehen die<br />

Ursachen <strong>der</strong> verfehlten Ziele im Inseldenken <strong>der</strong> Mitarbeiter o<strong>der</strong> <strong>in</strong> holprigen<br />

Geschäftsprozessen. Solche Barrieren zu überw<strong>in</strong>den, gehört mit zu den wichtigsten<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen für Führungskräfte. Doch <strong>der</strong> mühsame Prozess <strong>der</strong> Integrationsarbeit<br />

– auf Denken und Handeln <strong>der</strong> kommunikativ emanzipierten<br />

Mitarbeiter e<strong>in</strong>zuwirken – wird von vielen Managern unterschätzt, obwohl die<br />

Formel „mehr Leistung durch bessere Kommunikation“ organisationstheoretisch<br />

nichts Neues ist.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Wirtschaftsgeschichte formuliert Berghoff überspitzt, „(...) dass die<br />

B<strong>in</strong>nenkommunikation Unternehmen überhaupt erst konstituiert“. Die Neue Institutionenökonomik<br />

betrachte Kommunikation als zentral für den betriebswirtschaftlichen<br />

Erfolg, da sie e<strong>in</strong>e wesentliche Variable für die Höhe <strong>in</strong>nerbetrieblicher<br />

Transaktionskosten darstelle. Ohne <strong>in</strong>terne <strong>Unternehmenskommunikation</strong> – mit<br />

<strong>der</strong> Aufgabe des Informationsaustausches – sei ke<strong>in</strong>erlei <strong>in</strong>nerbetriebliche Koord<strong>in</strong>ation<br />

und Kooperation möglich. (Berghoff, 2000, S. 169)<br />

Weil sich Unternehmen mit vielen Umwelte<strong>in</strong>flüssen aus Markt und Öffentlichkeit<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen müssen, sollten die <strong>in</strong>ternen Strukturen dem externen<br />

Geschehen folgen und Organisationskommunikation von außen nach <strong>in</strong>nen gedacht<br />

und organisiert werden. Nur – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel liegt es an <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternen Kommunikation,<br />

wenn die Gesamtsteuerung versagt.<br />

Somit gew<strong>in</strong>nt die adäquate Handhabung <strong>der</strong> Kommunikationsstrukturen, auf<br />

<strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Organisationsmitglie<strong>der</strong> und auf <strong>der</strong> technisch-<strong>in</strong>strumentellen<br />

Ebene, oberste Priorität. Der konkrete Nutzen schlägt sich nie<strong>der</strong> <strong>in</strong>: rascher Informationsverarbeitung<br />

und Entscheidungsf<strong>in</strong>dung, beschleunigte Umsetzung<br />

von Planung und Projekten, Steigerung <strong>der</strong> Produktivität bei Verän<strong>der</strong>ungsprozessen<br />

und hoher Mitarbeitermotivation und -loyalität. Diese Fähigkeiten s<strong>in</strong>d<br />

für e<strong>in</strong> Bestehen im Wettbewerbsumfeld kritisch, können jedoch kaum als Messgrößen<br />

quantifiziert werden, son<strong>der</strong>n gelten als qualitative Faktoren.<br />

Die Relevanz dieser sog. Nonf<strong>in</strong>ancials (nicht-f<strong>in</strong>anzielle Kennzahlen) wird durch<br />

die aktuellen Bedürfnisse des Kapitalmarktes nach entscheidungsrelevanten<br />

Unternehmens<strong>in</strong>formationen deutlich. Es gibt immer mehr wissensbasierte Unternehmen,<br />

<strong>der</strong>en Vermögen <strong>in</strong> den Köpfen ihrer Mitarbeiter liegen. Bei <strong>der</strong> Ermittlung<br />

des Unternehmenswertes und zuverlässigen Prognosen lassen sich Investoren<br />

und Analysten immer mehr von Nonf<strong>in</strong>ancials leiten, die somit E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Marktkapitalisierung gew<strong>in</strong>nen.<br />

Dabei nehmen die Analysten e<strong>in</strong>e wichtige Funktion im Informationsverarbeitungsprozess<br />

des Kapitalmarktes e<strong>in</strong>. Durch ihre Auswertung <strong>der</strong> öffentlich zugänglichen<br />

Informationen sorgen sie für den E<strong>in</strong>bezug von komplexen Informationen<br />

<strong>in</strong> die Aktienkurse. Dabei verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n die Restriktionen <strong>der</strong> traditionellen<br />

Rechnungslegung, dass Werttreiber wie Markenwerte, Mitarbeiter-Know-how,<br />

Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter und Nutzung <strong>der</strong> Informationstechnologie ke<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Bilanz e<strong>in</strong>es Unternehmens f<strong>in</strong>den. Gerade bei Unternehmen wie<br />

z.B. Microsoft, Coca Cola und SAP zeigt sich zwischen Marktwert (Aktienkurs)<br />

und Buchwert (Bilanzwert) e<strong>in</strong>e eklatante Differenz.<br />

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