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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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<strong>Erfolgsfaktor</strong> „<strong>Interne</strong> <strong>Unternehmenskommunikation</strong>“<br />

Wertpotentiale <strong>der</strong> <strong>Interne</strong>n <strong>Unternehmenskommunikation</strong><br />

• e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Sprache und Bedeutungskategorien entwickeln<br />

• Kriterien für die Gruppenzugehörigkeit aufstellen<br />

• die Verteilung von Macht und Autorität <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Gruppe regeln<br />

• Normen im H<strong>in</strong>blick auf Vertrauen und Freundschaft zwischen den Gruppenangehörigen<br />

entwerfen<br />

• positives und negatives Verhalten sowie Sanktionierung def<strong>in</strong>ieren und<br />

• e<strong>in</strong>en „Glauben“ entwickeln, mit <strong>der</strong> das Unerklärliche erklärt werden kann.<br />

Unternehmenskultur übt dabei Wirkungen auf die Mitglie<strong>der</strong> aus für Orientierung,<br />

Koord<strong>in</strong>ation und Motivation.<br />

Zur Aufgabenerfüllung ist Handlungsorientierung notwendig, wobei das geme<strong>in</strong>same<br />

Interpretationsschemata und die Bedeutungskategorien die Komplexität<br />

<strong>der</strong> Realität und Vorgaben für das tägliche Handeln reduzieren sollen. Die Unternehmenskultur<br />

wirkt koord<strong>in</strong>ierend auf die Aufgabenerfüllung auch ohne explizite<br />

Weisungen. Handlungsanleitungen und formale Regelwerke werden teilweise<br />

ersetzt durch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Grundausrichtung, die <strong>in</strong>formale Verhaltensregeln<br />

bereitstellt und die Aktivitäten <strong>der</strong> Betriebsangehörigen legitimiert.<br />

Die Folge s<strong>in</strong>d kürzere Problemlösungsprozesse, e<strong>in</strong>e breitere Akzeptanz <strong>der</strong> getroffenen<br />

Entscheidungen und damit <strong>der</strong>en zügige Umsetzung. Geme<strong>in</strong>sam getragene<br />

Wertvorstellungen för<strong>der</strong>n Motivation und Identifikation des E<strong>in</strong>zelnen<br />

mit <strong>der</strong> Organisation; dadurch entsteht e<strong>in</strong> „Wir-Gefühl“, welches das Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter stärkt und ihr Engagement für das Unternehmen steigern<br />

kann. In e<strong>in</strong>er „Kultur-Wert-Synopse“ - siehe Anlage (Tab. 31) - unterscheidet<br />

Olbrich die Kulturwirkungen und die Entscheidungswertermittlung. So<br />

können die durch Kulturkollision ausgelösten Bee<strong>in</strong>trächtigungen des Zukunftserfolgswertes<br />

ermittelt werden. (Olbrich, 1999, S. 23ff.)<br />

3.4.1.2 Unternehmensleitbild<br />

E<strong>in</strong>e Unternehmenskultur manifestiert sich, wenn Leitl<strong>in</strong>ien für die Arbeitsbewältigung<br />

und die Zusammenarbeit im Unternehmen festgelegt werden: die Unternehmensverfassung<br />

sowie die Leitl<strong>in</strong>ien für die Führungsarbeit. Vorstellungen<br />

über s<strong>in</strong>nvolle Wertschöpfungsziele und wohlbegründete Handlungspr<strong>in</strong>zipien<br />

müssen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unternehmenskultur verankert se<strong>in</strong>, weil das kollektive<br />

Handeln letztlich von dem getragen wird, was die Beteiligten denken und<br />

empf<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> Unternehmensleitbild kann umfassend und präzise nach <strong>in</strong>nen<br />

und außen dokumentieren, was das Unternehmen tun und was es lassen will.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Schweizer Studie (Ulrich/Lunau, St. Gallen) aus dem Jahre 2000 besitzen<br />

92 % <strong>der</strong> befragten <strong>in</strong>ternational tätigen Schweizer Unternehmen e<strong>in</strong> Unternehmensleitbild,<br />

das zum e<strong>in</strong>en als Führungs<strong>in</strong>strument und zum an<strong>der</strong>en zur<br />

Orientierung <strong>der</strong> Mitarbeiter sowie <strong>der</strong> externen Anspruchsgruppen gedacht ist.<br />

Die Ergebnisse werden <strong>in</strong> fünf Punkten zusammengefasst:<br />

• Verfassung von Leitbil<strong>der</strong>n ist Chefsache<br />

Die Initiative zur Erarbeitung des Leitbildes wird fast immer von den obersten<br />

kollektiven Führungsgremien ergriffen; dies gilt auch für die Ausarbeitung und<br />

die Kontrolle <strong>der</strong> E<strong>in</strong>haltung. Die Autoren bezweifeln, ob bei diesem Top-down-<br />

Prozess <strong>der</strong> Praxisbezug des Leitbildes sowie die Eigenverantwortung und die<br />

Identifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter mit den Unternehmensgrundsätzen gestärkt wird.<br />

Um sicherzustellen, dass die Grundsätze im Alltag nachhaltig und effektiv gelebt<br />

werden, setzen die Befragten vorzugsweise Ausbildungs- und Sensibilisierungsworkshops<br />

(57 %) e<strong>in</strong>. Dokumentiert s<strong>in</strong>d Leitbil<strong>der</strong> zumeist <strong>in</strong> Broschürenform<br />

(74 %) und <strong>in</strong> Mitarbeiterzeitschriften (50 %).<br />

• Motivationsschwerpunkte zur Erstellung von Leitbil<strong>der</strong>n<br />

Dabei stehen unternehmens<strong>in</strong>terne Aspekte im Vor<strong>der</strong>grund. Die Reihenfolge<br />

entspricht <strong>der</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> Nennung:<br />

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