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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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Empirische Forschung<br />

Ergebnisse<br />

• <strong>Interne</strong> Kommunikation<br />

„Als ersters fällt e<strong>in</strong>em dabei e<strong>in</strong> Leitbild e<strong>in</strong>.“ Doch letztlich sei nicht das Leitbild<br />

entscheidend, son<strong>der</strong>n wie es im Unternehmen gelebt wird. Die <strong>in</strong>terne Kommunikation<br />

wird für wichtig erachtet. Aber alle berichten, dass sie kaum E<strong>in</strong>blick<br />

hätten, weil die Unternehmen nicht über <strong>in</strong>terne Kommunikation berichten. „E<strong>in</strong><br />

Unternehmen läßt sich schwer <strong>in</strong> die Karten schauen.“ Es fehle <strong>der</strong> „<strong>in</strong>ternal view“ wie<br />

ihn z.B. die Wirtschaftsprüfer hätten. Diese seien mehrwöchig vor Ort und hätten<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Bücher. Den Testaten <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer wird geglaubt. Letztlich<br />

vertrauen die Analysten auf die Aussagen des Managements und setzen e<strong>in</strong>e<br />

leistungsfähige Organisation und Kommunikation voraus. Von e<strong>in</strong>em Management,<br />

das sich gut auskenne <strong>in</strong> <strong>der</strong> Branche, dürfe man die richtigen Entscheidungen<br />

erwarten. Ansprechpartner im Unternehmen s<strong>in</strong>d fast immer Vorstand,<br />

F<strong>in</strong>anzvorstand und Investor Relations Manager. Da sei <strong>der</strong> Kontakt relativ eng.<br />

Was man sehe, seien größere Events für die Mitarbeiter. O<strong>der</strong> man gehe die<br />

„Kommunikationswege ab“ und beurteile die Arbeit <strong>der</strong> PR-Abteilung nach außen.<br />

„Wenn sie nach außen natürlich nicht vollständig ist, Mängel hat, geht man davon<br />

aus, dass es nach <strong>in</strong>nen auch so ist. Man muss ja irgendwo e<strong>in</strong>e Vergleichsl<strong>in</strong>ie ziehen.“<br />

O<strong>der</strong> man frage sich, ob die Mitarbeiter im Unternehmen Bescheid wissen bzw.<br />

ob die e<strong>in</strong>e Hand wisse was die an<strong>der</strong>e tue.<br />

Welche Medien<strong>in</strong>strumente <strong>in</strong>tern benutzt werden, <strong>in</strong>teressiert nicht. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass alle Unternehmen z.B. Mitarbeiterzeitung und Intranet<br />

hätten. Nur bei Kenntnis, dass Abläufe sehr schlecht laufen, werde man aufmerksam.<br />

E<strong>in</strong>e Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternen Kommunikation sei nicht<br />

messbar an <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternen E-Mails; e<strong>in</strong>e Mitarbeiterzeitschrift hänge<br />

vom Inhalt ab. Als <strong>in</strong>terne Kommunikationsmaßnahme wird e<strong>in</strong> Beschwerdemanagement<br />

für wichtig erachtet.<br />

Die <strong>in</strong>terne Kommunikation sei <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e gefor<strong>der</strong>t, Mitarbeiter für langfristig<br />

angelegte Projekte zu begeistern, auch wenn e<strong>in</strong> Kosten-Kontrollmechanismus<br />

evtl. e<strong>in</strong> kurzfristiges Denken för<strong>der</strong>t. Gute Ideen brauchen Kapital und Zeit.<br />

4.2.3 Thema „Bedeutung <strong>der</strong> Nonf<strong>in</strong>ancials“<br />

• Diskussion im Account<strong>in</strong>g Sektor<br />

Die Idee wird sehr positiv aufgenommen, zunehmend die nicht-f<strong>in</strong>anziellen<br />

Kennzahlen <strong>in</strong> <strong>Bewertung</strong>en e<strong>in</strong>zubeziehen, da es heute meist um immaterielle<br />

Güter geht. Man versucht aus <strong>der</strong> Vergangenheit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gegenwart die Zukunft<br />

abzuleiten. Doch hat die Diskussion die Analysten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis noch nicht „so<br />

hun<strong>der</strong>tprozentig“ erreicht. Es gäbe noch ke<strong>in</strong>e realen Ansätze im Account<strong>in</strong>g<br />

Sektor, die weichen Faktoren <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form griffig zu machen bzw. ke<strong>in</strong><br />

schematisches Modell zum Abhaken o<strong>der</strong> Gewichten. Eher zähle die Erfahrung<br />

des Analysten, se<strong>in</strong> Gefühl, se<strong>in</strong>e Urteilskraft. „E<strong>in</strong> erfahrener Analyst punktet im<br />

Gehirn. Er wird sensible Punkte abfragen und schauen, wie das Unternehmen bei diesen<br />

Fragen aufgestellt ist.“<br />

Eher wird e<strong>in</strong>e Renaissance <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen Kennzahlen gesehen,<br />

die während <strong>der</strong> Hochphase des Neuen Marktes zur Seite gelegt wurden. Begrüßt<br />

werden neue Kennzahlen, um zu sehen, ob Lücken da s<strong>in</strong>d. Aber die Frage sei, ob<br />

sich diese Kennzahlen durchsetzen ohne historischen Bezug.<br />

Die Frage <strong>der</strong> Messbarkeit muss geklärt werden bzw. <strong>der</strong> Aufwand muss ger<strong>in</strong>g<br />

se<strong>in</strong>. Sonst werden Zahlen wie Marktanteilsentwicklung, Absatz <strong>der</strong> Produkte<br />

genommen, weil man davon ausgeht, dass die Fähigkeit, gute Produkte zu entwickeln<br />

und zu verkaufen, vorhanden ist. Aus den Kennziffern wird auf Fähigkeit<br />

des Humankapitals geschlossen. In <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> wird auch die Kostensteigerung<br />

durch Suche nach Personal berücksichtigt.<br />

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