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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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Empirische Forschung<br />

Ergebnisse<br />

Als Risiko beurteilt wird <strong>in</strong> jungen Firmen e<strong>in</strong>e One-Man-Show bzw. e<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>ierende<br />

Figur im vielköpfigen Vorstand. Bei Ausfall wirkt sich das auf den Aktienkurs<br />

und die Existenz des Unternehmens aus. Die Zusammensetzung des Managements<br />

ist wichtig <strong>in</strong> Bezug auf die Produktkenntnisse und den nachhaltigen<br />

Erfolg. Häufig gab es bei den F<strong>in</strong>anzvorständen Probleme, weil diese den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

börsennotierter Unternehmen nicht gewachsen waren. Dies wird alles<br />

<strong>in</strong> den Grobanalysen bzw. konzentriert <strong>in</strong> den Studien wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

• Mitarbeiterführung<br />

Der Führungsstil gilt als wichtig. Es wird e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen guter<br />

Führung und Erfolg gesehen. Managementqualität sei e<strong>in</strong>e Voraussetzung dafür,<br />

dass <strong>der</strong> Mitarbeiter sich ernstgenommen fühlt. Dabei soll die <strong>in</strong>terne Kommunikation<br />

mit Inhalt gefüllt se<strong>in</strong> und weniger mit Worthülsen. Den Mitarbeitern sei<br />

aber bekannt, welcher Führungsstil im Hause herrsche und richten sich danach.<br />

Wie <strong>der</strong> Manager mit se<strong>in</strong>en Mitarbeitern umgeht, sei nicht sichtbar. Über die<br />

Presse erfahre man manchmal, welcher Vorstand beliebt ist und welchen Ruf er<br />

hat. Man mache sich zwar e<strong>in</strong> Bild, wie <strong>der</strong> Mensch privat sei und ob er so auch<br />

gegenüber den Mitarbeitern auftrete, aber dieser E<strong>in</strong>druck fließe nicht <strong>in</strong> die <strong>Bewertung</strong><br />

e<strong>in</strong>. Begrüßt wird, wenn Manager ziemlich offen und ehrlich s<strong>in</strong>d. Aber<br />

Schlüsse würden ke<strong>in</strong>e gezogen, wenn die Zahlen stimmen. Wenn die Firma immer<br />

gute Zahlen hatte, dann könne man annehmen, dass <strong>der</strong> Vorstand Druck auf<br />

die Mitarbeiter mache, auch wenn er nicht so beliebt sei.<br />

Bei Präsentationen würde <strong>der</strong> Führungsstil oft offenbar (wer das Sagen hat), ob<br />

teamorientiert o<strong>der</strong> autoritär. Das hänge auch ab von <strong>der</strong> Branche. Aber es wird<br />

für gut gehalten, die Hierarchieebenen transparent zu gestalten und Mitarbeiter<br />

e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Doch abgefragt wird dies nicht.<br />

• Fluktuation und Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Als wichtiger Punkt wurde immer wie<strong>der</strong> die Fluktuationsrate genannt. Meistens<br />

gibt es ke<strong>in</strong>e konkrete Antwort zur Mitarbeiterzufriedenheit bzw. es gibt wenig<br />

Information über die Mitarbeiterentwicklung. „Von Unternehmen bekommen wir<br />

nichts über Führungsstil, Wissensmanagement und Mitarbeiterzufriedenheit gesagt. Das<br />

erfahren wir über externe Quellen.“ Aber Themenkomplexe wie Stock-Option-Pläne,<br />

Entlohnungssysteme und Anreize für Mitarbeiter s<strong>in</strong>d Punkte bei Analystenfragen.<br />

Dabei seien die bei den Start-ups zur Mitarbeiter-B<strong>in</strong>dung vorhandenen Optionsprogramme<br />

alle geplatzt, was die Fluktuationsrate hoch trieb.<br />

Weil es schwierig ist, neue Leute zu akquirieren und sich dies <strong>in</strong> hohen Kosten<br />

nie<strong>der</strong>schlage, wird nach <strong>der</strong> Fluktuation gefragt, wobei Unterscheidungen zwischen<br />

Old und New Economy gemacht werden müßten. In großen Unternehmen<br />

seien die Leute eher ersetzbar als bei jungen Firmen, wo <strong>der</strong> Firmengrün<strong>der</strong> oft<br />

die treibende Kraft sei und als Risikozuschlag <strong>in</strong> die <strong>Bewertung</strong> e<strong>in</strong>gehe. Sehr<br />

entscheidend sei, das Personal durch Anreize zu b<strong>in</strong>den wie Ausbildung und Beteiligungssysteme<br />

sowie die gesuchten Leute zu f<strong>in</strong>den.<br />

Festgestellt wurde, dass ab dem mittleren Management die Mobilität e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Faktor ist, was sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fluktuation bemerkbar macht. Auch <strong>der</strong> Wandel <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gesellschaft habe Fluktuation zu e<strong>in</strong>em Problem gemacht und damit zu e<strong>in</strong>em<br />

Unternehmensproblem. Die langfristige B<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Mitarbeiter sei aus<br />

Gründen des Return on Investment e<strong>in</strong> Vorteil, denn Fluktuation bedeute auch<br />

Wissensabfluss.<br />

Die Mitarbeiterzufriedenheit wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht abgefragt. Nur wenn es H<strong>in</strong>weise<br />

gibt, dass <strong>der</strong> Arbeitsfriede nicht gewährleistet ist, gilt dies als Negativpunkt.<br />

Denn das koste Geld. Was auf <strong>der</strong> operativen Ebene stattf<strong>in</strong>det wird erst<br />

erkennbar, wenn sich z. B. gewisse Produkte am Markt nicht absetzen lassen.<br />

O<strong>der</strong> das Management teile nur mit, dass aufgrund e<strong>in</strong>er neuen Vision, gekoppelt<br />

mit e<strong>in</strong>em Leitbild, die Mitarbeiter zu Schulungsmaßnahmen geschickt werden,<br />

um den Wissensvorsprung aufrechtzuerhalten. Wenn Gruppenarbeit angekündigt<br />

wurde, könne dies bei den Unternehmensbesuchen <strong>der</strong> Analysten an <strong>der</strong><br />

Realität gemessen werden.<br />

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