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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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Betriebswirtschaftliche Wertsysteme für Analysten<br />

F<strong>in</strong>anzstakehol<strong>der</strong> „Analysten“<br />

terliegen Fonds e<strong>in</strong>em hohen Performancedruck. Bliebe die Performance <strong>der</strong> Aktie<br />

h<strong>in</strong>ter den Erwartungen zurück, so seien pr<strong>in</strong>zipiell zwei Strategien möglich:<br />

Verkauf <strong>der</strong> Anteile (Exit) o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>flussnahme auf die Unternehmenspolitik<br />

(Voice), was jeweils kursän<strong>der</strong>nd se<strong>in</strong> könnte. (Kames, 2000, S. 24)<br />

2.4.2.3 Verhaltenskodex und Rank<strong>in</strong>g<br />

• Standesrichtl<strong>in</strong>ien<br />

Weil die Aktienkurse am Neuen Markt abstürzten, gerieten die Analysten und<br />

ihre Arbeitgeber (Banken und Broker) aufgrund <strong>der</strong> oft erst späten Herabstufung<br />

(Verkaufsempfehlung) stark <strong>in</strong>s Kreuzfeuer <strong>der</strong> Öffentlichkeit, berichtet He<strong>in</strong>emann.<br />

Das Vertrauen <strong>der</strong> Anleger <strong>in</strong> die Arbeit <strong>der</strong> Analysten war gestört. In geme<strong>in</strong>samer<br />

Aktion wollen Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>isterium, Bundesaufsichtsamt<br />

für das Kreditwesen und das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel den<br />

Banken e<strong>in</strong>en engen Rahmen setzen und sie auffor<strong>der</strong>n, die Arbeit <strong>der</strong> Analysten<br />

durch verschärfte Richtl<strong>in</strong>ien zu verbessern.<br />

Zur Ehrenrettung <strong>der</strong> Analysten ergeht <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis, dass „nicht sie die Aktienkurse<br />

machen, son<strong>der</strong>n die Marktteilnehmer, d.h. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die großen, <strong>in</strong>stitutionellen Investoren.<br />

Die letzte Entscheidung, <strong>der</strong> Empfehlung e<strong>in</strong>es Analysten zu folgen, liegt also immer<br />

beim Handelnden.“ Als wertende Mittler zwischen Kapitalgebern und -nehmern<br />

sollten Analysten die Objektivität und Neutralität anstreben. (He<strong>in</strong>emann,<br />

2001, S. 46)<br />

• Qualität und Rank<strong>in</strong>g<br />

Den Investoren begegnen Analysten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel als Individuen, die ihre Ergebnisse<br />

selbst verantworten. Doch können nach Löffler <strong>der</strong>en Arbeitgeber durch<br />

Anreize direkten E<strong>in</strong>fluss auf die Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse nehmen. Analysten<br />

hätten aber aufgrund personenbezogener Rank<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> den Medien e<strong>in</strong> Interesse,<br />

dass die Qualität ihrer Analysen nicht allzu sehr unter den möglicherweise bestehenden<br />

Interessenskonflikten leide. (Löffler, 1998, S. 18)<br />

Dem wi<strong>der</strong>sprechen Pressemeldungen, die e<strong>in</strong>e Zunahme von Fehlprognosen im<br />

Jahr 2000 feststellen. E<strong>in</strong>en „allgeme<strong>in</strong>en Qualitätsverlust“ attestiert e<strong>in</strong> Fondsmanager<br />

den Analysten. (Dohmen, 2000, S. 46) Sie werden <strong>in</strong> Schutz genommen<br />

mit dem H<strong>in</strong>weis, dass Analysten nicht dafür bezahlt würden, die Zukunft vorherzusagen.<br />

Schon deshalb nicht, „weil sie es nicht können“. Ihr Auftrag laute, Zahlen<br />

und Fakten zusammenzutragen, damit Anleger die Chancen und Risiken sehen.<br />

Aber wenn Psychologie o<strong>der</strong> Trendbrüche das Börsengeschehen dom<strong>in</strong>ieren<br />

würden, wären Analysten, die mit Hilfe fundamentaler Kennziffern argumentieren,<br />

„aufgeschmissen“. (Müller/Schroth, 2001, S. 86)<br />

Die zunehmende Zahl <strong>der</strong> Analysten und die Konzentrationsprozesse haben zu<br />

e<strong>in</strong>em erhöhten Wettbewerbsdruck unter den verschiedenen Analysten und Institutionen<br />

geführt. Die Performance <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Analysten und Institute wird<br />

<strong>in</strong> regelmäßigen Abständen sowohl isoliert als auch durch Vergleich mit an<strong>der</strong>en<br />

Analysten beurteilt. Das zentrale Beurteilungskriterium ist das Zutreffen <strong>der</strong> abgegebenen<br />

Prognosen. So kürt z.B. die Zeitschrift „Institutional Investor“ jährlich<br />

das weltweit beste Research-Team. Dazu werden die bedeutendsten <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Investoren befragt, welche Analysten und Unternehmen sie unter Berücksichtigung<br />

von Branchen und Spezialisierung bei ihren Entscheidungen primär<br />

zu Rate ziehen. (Kames, 2000, S. 54)<br />

2.4.3 Informationen für Analysen<br />

Daten sammeln, auswerten und an an<strong>der</strong>e weiterleiten: Die Beteiligung <strong>der</strong> Analysten<br />

am Informationsaggregationsprozess hat e<strong>in</strong>e große ökonomische Bedeutung.<br />

Doch Analysten br<strong>in</strong>gen den Informationsprozess <strong>in</strong> aller Regel nicht zur<br />

Vollendung; die wi<strong>der</strong>sprüchlichen Me<strong>in</strong>ungen dieser Berufsgruppe müssen vom<br />

Markt selbst h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Kursrelevanz bewertet werden. (Löffler, 1998, S.<br />

2ff.)<br />

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