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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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<strong>Erfolgsfaktor</strong> „<strong>Interne</strong> <strong>Unternehmenskommunikation</strong>“<br />

Wertpotentiale <strong>der</strong> <strong>Interne</strong>n <strong>Unternehmenskommunikation</strong><br />

• Leitbild als „Liv<strong>in</strong>g Paper“<br />

Selbstkritisch räumen die Befragten e<strong>in</strong>, „zu wenig“ o<strong>der</strong> nichts unternommen<br />

zu haben, um das Leitbild zu e<strong>in</strong>em „Liv<strong>in</strong>g Paper“ zu machen. Da das Leitbild zu<br />

88 % nicht Bestandteil des Arbeitsvertrages ist, gibt es e<strong>in</strong>erseits wenig Sanktionen,<br />

meist nur <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Gespräches (93 %). An<strong>der</strong>erseits erhalten <strong>in</strong> 48 % <strong>der</strong><br />

Fälle die Mitarbeiter e<strong>in</strong>e Abmahnung und 32 % ziehen sogar die Kündigung des<br />

Arbeitsverhältnisses <strong>in</strong> Betracht.<br />

In <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Autoren werden die normativen Vorgaben für Unternehmenskultur<br />

und Unternehmensleitbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Praxis nicht gerecht. Sie befürchten,<br />

dass „irreale Wunschbil<strong>der</strong> und Schönfärbereien“ entstehen können, die<br />

dem Unternehmen mehr schaden als nützen. (Ulrich/Lunau, 2000)<br />

3.4.1.3 Corporate Identity – Imageforschung<br />

Ausgangspunkt von Corporate Identity (CI) ist die Unternehmenskultur, wobei<br />

oft beide Begriffe verwechselt o<strong>der</strong> synonym verwendet werden. Das Unternehmen<br />

strebt „Unverwechselbarkeit“ an und versteht CI als Programm o<strong>der</strong> als Management-Strategie.<br />

„In <strong>der</strong> wirtschaftlichen Praxis ist Corporate Identity die strategisch geplante und operativ<br />

e<strong>in</strong>gesetzte Selbstdarstellung und Verhaltensweise e<strong>in</strong>es Unternehmens nach <strong>in</strong>nen und<br />

außen auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>er festgelegten Unternehmensphilosophie, e<strong>in</strong>er langfristigen Unternehmenszielsetzung<br />

und e<strong>in</strong>es def<strong>in</strong>ierten (Soll-)Images – mit dem Willen, alle Handlungs<strong>in</strong>strumente<br />

des Unternehmens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlichem Rahmen nach <strong>in</strong>nen und außen zur<br />

Darstellung zu br<strong>in</strong>gen.“ (Birkigt/Stadler, 1980, S. 23, zitiert nach Witzer, 1992, S. 89)<br />

Witzer sieht e<strong>in</strong>e Analogie zwischen <strong>der</strong> Persönlichkeit e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Menschen<br />

und <strong>der</strong> „Persönlichkeit“ e<strong>in</strong>es Unternehmens, wobei als korporatives Element<br />

die Unternehmenskultur noch e<strong>in</strong>fließt. Diese geschlossene Persönlichkeit<br />

f<strong>in</strong>det Ausdruck<br />

• im Verhalten (Corporate Behavior)<br />

• <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation (Corporate Communications)<br />

• im Ersche<strong>in</strong>ungsbild (Corporate Design)<br />

Design war <strong>der</strong> lange favorisierte Ansatz von CI-Arbeiten, um e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

Gestaltung nach <strong>in</strong>nen und außen zu erreichen. Unter Corporate Behavior ist e<strong>in</strong><br />

unternehmense<strong>in</strong>heitliches Verhalten und damit auch Tradition im weitesten<br />

S<strong>in</strong>ne zu verstehen. Dem Begriff Corporate Communications kommt dabei e<strong>in</strong>e<br />

Zwitterstellung zu, e<strong>in</strong>mal als Market<strong>in</strong>g-Instrument und zum an<strong>der</strong>en als E<strong>in</strong>flussfaktor<br />

auf die Mitarbeiter im Unternehmen.<br />

Die sich daraus ergebende Unternehmensidentität versteht sich als e<strong>in</strong> Ganzes<br />

und bleibt Ziel <strong>der</strong> CI-Maßnahmen. Für Witzer ist e<strong>in</strong>e Identität wichtig, weil es<br />

um die Positionierung des Unternehmens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Form geht,<br />

und das gegenüber allen Zielgruppen, also Mitarbeitern und Öffentlichkeit. Damit<br />

kommt <strong>der</strong> CI e<strong>in</strong>e doppelte Bedeutung zu: CI als Firmenidentität und CI als<br />

Maßnahmen zur Herstellung e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Identität.<br />

Und welche Wirkungen sollen erreicht werden? Identität schafft Glaubwürdigkeit<br />

und Vertrauen. Solidarisierung <strong>der</strong> Mitarbeiter mit dem Unternehmen s<strong>in</strong>d<br />

angestrebte Ziele ebenso wie die Solidarisierung mit den Geschäftspartnern und<br />

Kunden. Beson<strong>der</strong>e Auswirkungen hat CI-Arbeit natürlich auf jede Form <strong>der</strong><br />

Kommunikationsarbeit – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Organisation zur Stiftung von Identifikation, <strong>in</strong><br />

Markt und Gesellschaft zur Stiftung e<strong>in</strong>es möglichst positiven Images. (Witzer,<br />

1992, S. 100ff.)<br />

• Image<br />

Der Imagebegriff ist heute e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> zentralen Begriffe <strong>der</strong> PR- und Werbepsychologie.<br />

Aus <strong>der</strong> möglichst wi<strong>der</strong>spruchsfreien Gesamtdarstellung des Unternehmens<br />

am Markt und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit erwächst e<strong>in</strong> bestimmtes Bild <strong>in</strong> den<br />

Köpfen <strong>der</strong> Menschen, das zu e<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung über das Unternehmen führt. Me<strong>in</strong>ungsgegenstände<br />

können Subjekte o<strong>der</strong> Objekte se<strong>in</strong>. Images stellen aber im-<br />

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