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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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Betriebswirtschaftliche Wertsysteme für Analysten<br />

<strong>Erfolgsfaktor</strong>en als Determ<strong>in</strong>anten des Unternehmenserfolgs<br />

• Der stärkste E<strong>in</strong>fluss auf die Profitabilität geht von <strong>der</strong> relativen Produktqualität<br />

aus. (Meffert, 1994, S. 57ff.)<br />

Der Vorteil dieser quantitativen Forschungsrichtung ist, dass e<strong>in</strong>e große Anzahl<br />

von Unternehmen e<strong>in</strong>gebunden werden kann. Somit stellen sich die Ergebnisse<br />

auf e<strong>in</strong> breites Fundament. E<strong>in</strong>zuwenden ist, dass Sachverhalte, die nicht genügend<br />

quantifizierbar s<strong>in</strong>d, ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung f<strong>in</strong>den. Dar<strong>in</strong> sieht Gruber<br />

e<strong>in</strong>e Überbetonung <strong>der</strong> „harten“ Faktoren für den Unternehmenserfolg und e<strong>in</strong>e<br />

Unterschätzung <strong>der</strong> Erfolgswirkung von qualitativen (“weichen“) Faktoren. (Gruber,<br />

2000, S. 53ff.)<br />

Die qualitative <strong>Erfolgsfaktor</strong>enforschung unterscheidet sich nach Gruber durch<br />

die zugrunde liegenden Erhebungsmethoden, <strong>in</strong>dem durch explorative Untersuchungen<br />

Daten gewonnen werden. Als Instrumente dienen Plausibilitätsüberlegungen,<br />

Auswertung von Sekundärdaten, Expertengespräche, Fallstudien und<br />

Komb<strong>in</strong>ationen davon. (Ebd., S. 62) E<strong>in</strong> Beispiel:<br />

Das Potential „Mensch“ steht im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> populärwissenschaftlichen<br />

Studie von Peters/Waterman „In Search of Excellence“; Attribute s<strong>in</strong>d<br />

Aktionsorientierung; Nähe zum Kunden; Autonomie und Unternehmertum; Produktivität<br />

durch Menschen; praxisnahes, wertorientiertes Management; Konzentration<br />

auf Kernkompetenzen; e<strong>in</strong>fache Organisation und schlanke Verwaltung;<br />

straff-lockere Führung. (zitiert nach Rappaport, 1994, S. 10)<br />

2.2.2.4 Kritische Würdigung<br />

Generell gilt für die <strong>Erfolgsfaktor</strong>enforschung, dass die Kataloge <strong>der</strong> Faktoren<br />

stark nach Anzahl und Inhalt variieren. In e<strong>in</strong>er breiten Untersuchung durch<br />

Fritz (1990) ergab sich, dass die Resultate teils 2 bis 76 Determ<strong>in</strong>anten aufweisen;<br />

durchschnittlich werden sechs <strong>Erfolgsfaktor</strong>en genannt. (Dellmann, 1991, S. 423;<br />

Gruber, 2000, S. 4) E<strong>in</strong>e Erklärung liegt dar<strong>in</strong>, dass Erfolg situativ ist und die Studien<br />

aus verschiedenen Perspektiven und auf verschiedenen Ebenen ansetzen.<br />

Schlüsselfaktoren können branchenabhängig und län<strong>der</strong>spezifisch se<strong>in</strong>; sie s<strong>in</strong>d<br />

abhängig von <strong>der</strong> Unternehmensgröße und vom Stichprobenumfang sowie von<br />

<strong>der</strong> Zeitperiode und vom Zeitpunkt <strong>der</strong> Studie.<br />

Bed<strong>in</strong>gt durch die Art des Vorgehens, stehen nach Daschmann <strong>in</strong>sgesamt leicht<br />

quantifizierbare Variablen im Vor<strong>der</strong>grund. Schwer quantifizierbare Faktoren<br />

(z.B. Qualität des Managements, Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter) würden kaum beachtet.<br />

H<strong>in</strong>zu kämen Schätz- und Messprobleme <strong>der</strong> Variablen sowie subjektive<br />

E<strong>in</strong>schätzungen. (Daschmann, 1994, S. 47)<br />

Für Fichter ist die bisherige <strong>Erfolgsfaktor</strong>enforschung durch die Tatsache geprägt,<br />

dass ihre Ergebnisse wi<strong>der</strong>sprüchlich, vielfältig und vergänglich seien wie ihr<br />

Forschungsgegenstand. Es fehle an theoretischer Fundierung und fehlen<strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem Erfolgsbegriff, anstatt Erfolg als systemisches Zusammenspiel<br />

mehrerer Faktoren zu sehen. Ohne E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong> nicht-marktlichen<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren (z.B. Medien, Behörden, Umweltgruppen) testiert er <strong>der</strong> <strong>Erfolgsfaktor</strong>enforschung<br />

die „Erfolgslosigkeit“. (Fichter, 1998, S. 186f.) Auch Adamer<br />

sieht den Erkenntnisstand trotz <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Studien als ger<strong>in</strong>g an, hält aber<br />

die Identifikation von Schlüsselfaktoren für wichtig. (Adamer, 1994, S. 4)<br />

Als großer Kritikpunkt sieht Dellmann, dass Unternehmen analysiert werden,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit erfolgreich waren. Diese gefilterten <strong>Erfolgsfaktor</strong>en<br />

würden <strong>in</strong> die Zukunft projiziert anhand von allgeme<strong>in</strong>gültigen „Erfolgsgesetzen“.<br />

Aber die Dynamik <strong>der</strong> exogenen E<strong>in</strong>flüsse auf das Unternehmen müsse<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden und schaffe neue Erfolgspotentiale. Das frühzeitige Erkennen<br />

solcher Zeichen sei notwendig, um weiterh<strong>in</strong> erfolgreich im Markt bestehen<br />

zu können. (Dellmann, 1991, S. 433) Sie dienen somit zur Unterstützung beim<br />

Planen und Steuern von Unternehmen.<br />

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