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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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Empirische Forschung<br />

Ergebnisse<br />

Mehrmals wurde die Verkettung <strong>der</strong> externen und <strong>in</strong>ternen Kommunikation angesprochen.<br />

E<strong>in</strong> Mangel <strong>in</strong> <strong>der</strong> externen Kommunikation wird auf die Leistungsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>ternen Kommunikation übertragen. Wer unqualifiziert und unkultiviert<br />

mit <strong>der</strong> Öffentlichkeit umspr<strong>in</strong>ge, da sei es wohl im Hause nicht besser<br />

bestellt. Erfolgten Revisionen <strong>der</strong> Daten <strong>in</strong> sehr kurzfristigen Zeiträumen, dann<br />

müsse <strong>in</strong>tern auch etwas nicht funktionieren. Bestimmt würden Informationen<br />

nicht richtig fließen o<strong>der</strong> es gäbe verschiedene E<strong>in</strong>schätzungen im Hause im Gegensatz<br />

zum extern Gesagten. Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Außenkommunikation führen<br />

zu Enttäuschungen am Kapitalmarkt.<br />

• Analysten<br />

E<strong>in</strong> reger Austausch herrscht unter den Analystenkollegen. Es werden die eigenen<br />

E<strong>in</strong>schätzungen bezüglich weicher Faktoren abgeglichen. Vor allem wird<br />

über das Management gesprochen. Bei den Kennzahlen verlässt sich je<strong>der</strong> auf<br />

die eigenen Methoden. Informationsquelle ist auch das <strong>in</strong>terne Material <strong>in</strong> den<br />

Banken und Brokerhäusern bzw. Gespräche mit den Kollegen.<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach „<strong>in</strong>vestigativen Analysten“ wird zweiseitig gesehen. E<strong>in</strong>esteils<br />

würde das den Berufsstand überfor<strong>der</strong>n bzw. man müsse die Grenzen von<br />

Analysen sehen. Die prognostizierten Zahlen könne man zwar kritisch h<strong>in</strong>terfragen,<br />

aber man sei auf die Information vom Unternehmen und dessen Glaubwürdigkeit<br />

angewiesen. An<strong>der</strong>erseits: „Wir s<strong>in</strong>d kritischer geworden; wir haben dazu gelernt.“<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wäre es bei IPOs gut gewesen, an<strong>der</strong>e hätten die<br />

Unternehmen vor dem Börsengang stärker geprüft wie Detektive. Qualitative<br />

Faktoren würden künftig bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stufung von Unternehmen e<strong>in</strong>e größere Rolle<br />

spielen, denn wenn „diese D<strong>in</strong>ge nicht stimmen, dann stimmt nach e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Zeit auch das Ergebnis nicht.“<br />

4.2.7 Thema „Informationsverarbeitung“<br />

• Bedeutung von Nonf<strong>in</strong>ancials und Intangibles<br />

Analysten versuchen, anhand von Kennziffern aus den Zahlen <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

die Zukunft abzuleiten. Es sei die Aufgabe zu analysieren, ob <strong>der</strong> Vorstand<br />

se<strong>in</strong>e Prognosen e<strong>in</strong>halten könne. E<strong>in</strong>flüsse hätten da auch qualitative Faktoren.<br />

Zwar bleibe es beim Primat <strong>der</strong> klassischen Analyse, d.h. beim ökonomischen<br />

H<strong>in</strong>tergrund, aber die Nachhaltigkeit zeige sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Langfristigkeit und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung von qualitativen Faktoren. Beson<strong>der</strong>s wird die Managementqualität<br />

herausgestrichen. „Bei e<strong>in</strong>em schlechten E<strong>in</strong>druck vom Firmenchef tut man<br />

sich schwer, e<strong>in</strong>e positive Analyse zu machen.“ Natürlich sei die Analysten-Erfahrung<br />

dabei wichtig. Zudem wird teils im Team über <strong>Bewertung</strong>en entschieden.<br />

Bei den Analysen kommen die weichen Faktoren am Schluss. Zuerst müssten die<br />

harten Kennzahlen stimmen. Die weichen Faktoren kämen erst <strong>in</strong>s Spiel, wenn<br />

man sich nochmals absichern möchte. Seien aber die weichen Faktoren negativ,<br />

dann müssten auch die harten Zahlen nochmals überdacht werden. Wobei harte<br />

Faktoren auch sehr weich werden könnten. Zusätzlich zu bedenken sei die Situation<br />

<strong>der</strong> Branche und die Marktstellung des Unternehmens.<br />

• „Herdenverhalten“ Analysten<br />

Im Moment gäbe es natürlich mehr Verkaufsempfehlungen als bisher. In Boomzeiten<br />

hätten sich aber viele Berufsfremde als Analysten gefühlt, und Medien<br />

hätten Tipps gegeben ohne fundamentale <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Unternehmen. Da hätte<br />

mehr das Gefühl vorgeherrscht. Vor allem müsse man den Vorgang kennen, wie<br />

Analysten Werte heraussuchen: Es werden Unternehmen genommen, von denen<br />

angenommen wird, dass sie sich positiv entwickeln. Zur Abgrenzung wird e<strong>in</strong><br />

Vergleichsunternehmen mit schlechterer Performance ausgesucht.<br />

E<strong>in</strong>e Gewichtung zwischen f<strong>in</strong>anziellen und nicht-f<strong>in</strong>anziellen Zahlen vorzunehmen<br />

sei sehr schwierig. Vor zwei Jahren hätte die strategische Perspektive mehr<br />

gezählt, heute schaue man, ob das Unternehmen die Zahlen für das nächste<br />

Quartal erreiche. „Je nach Marktlage hat man e<strong>in</strong>en unterschiedlichen Blick für die Zukunft.“<br />

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