30.11.2012 Aufrufe

Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4<br />

Empirische Forschung<br />

Ergebnisse<br />

4.2.5 Thema „Glaubwürdigkeit“<br />

• Glaubwürdigkeit des Managements<br />

„Das Wichtigste, worauf wir Analysten angewiesen s<strong>in</strong>d, ist die Glaubwürdigkeit und das<br />

Vertrauen <strong>in</strong> das Management.“ Wenn das Unternehmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit vernünftig<br />

kommuniziert hätte, dann würden auch mal Enttäuschungen und<br />

schlechte Phasen verziehen. Doch träfe dies nicht zu bei zerstörtem Vertrauen.<br />

Der Vorstand solle sich auf se<strong>in</strong> Geschäft konzentrieren und nicht pausenlos von<br />

Investor zu Investor fahren bzw. sich <strong>in</strong> den Medien nicht hochpuschen lassen.<br />

Man wolle dem Management glauben können, deshalb sei Kont<strong>in</strong>uität und e<strong>in</strong>e<br />

stimmige Vision wichtig. Als Maßstab für Glaubwürdigkeit dienen die Prognosen<br />

<strong>der</strong> Unternehmen.<br />

• Stellenwert E<strong>in</strong>schätzung durch Dritte<br />

Alle waren <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass Beurteilungen durch Dritte (Rat<strong>in</strong>g, Rank<strong>in</strong>g, Zertifizierung<br />

etc.) mit Skepsis und Vorbehalt zu betrachten s<strong>in</strong>d; vor allem, wenn sie<br />

durch die Unternehmen bezahlt werden. Dann sei die Unabhängigkeit <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung<br />

nicht mehr gegeben. Die Zahlen seien sehr nett, aber z.B. e<strong>in</strong> Geschäftsberichtsrank<strong>in</strong>g<br />

würde nicht als e<strong>in</strong> großer Vorteil für die E<strong>in</strong>schätzung gesehen.<br />

Wenn Mitarbeiter Unternehmen gut beurteilen, heiße dies nicht, dass das Unternehmen<br />

viel Geld verdiene.<br />

E<strong>in</strong>en höheren Stellenwert haben E<strong>in</strong>schätzungen durch bekannte, seriöse Quellen<br />

wie Standard & Poor’s, Forschungs<strong>in</strong>stitute o<strong>der</strong> Institute wie die Europäische<br />

Flugbehörde. Das seien nicht irgendwelche unbekannten Unternehmen, son<strong>der</strong>n<br />

diese verstünden etwas vom Geschäft. Trotzdem beschäftigen sich Analysten mit<br />

den E<strong>in</strong>schätzungen durch Dritte, um <strong>der</strong>en Inhalte zu überprüfen.<br />

Die Beteiligung <strong>der</strong> Unternehmen an unabhängigen Rank<strong>in</strong>gs wird befürwortet.<br />

Man könne dann <strong>in</strong> Analystenkonferenzen die Unternehmen bitten, zu den Kriterienpunkten<br />

Stellung zu nehmen bzw. die Unternehmen müssten begründen,<br />

warum sie nicht bei <strong>der</strong> Prämierung dabei s<strong>in</strong>d.<br />

4.2.6 Thema „Informationsquellen“<br />

• Unternehmen<br />

Als Quellen werden Pflichtveröffentlichungen und zusätzliches Material sowie<br />

Betriebsbesichtigungen genannt. Der Kontakt besteht überwiegend zu Vorstand,<br />

F<strong>in</strong>anzvorstand und Investor Relations Manager, die verschiedene Wissensstände<br />

hätten. Mehr und mehr würden auch Controll<strong>in</strong>g und Buchhaltung mite<strong>in</strong>bezogen.<br />

Befragt werde auch die Kundenseite, z.B. beim Film die E<strong>in</strong>käufer <strong>der</strong> TV-<br />

Studios. O<strong>der</strong> man gehe auf e<strong>in</strong>schlägige Messen und Kongresse.<br />

Die Befragung von Mitarbeitern ist e<strong>in</strong>e Ausnahme. E<strong>in</strong> Analyst me<strong>in</strong>t: „Wir erfahren<br />

oft mehr von Mitarbeitern <strong>der</strong> untersten Ebene, als vom Vorstand.“ Man nutze <strong>in</strong>formelle<br />

Wege und befrage Dritte – wie Fachleute aus <strong>der</strong> Industrie, die man kenne,<br />

Studienkollegen, frühere Mitarbeiter. Diese könnten die Wahrnehmungen <strong>der</strong><br />

Analysten bewerten. E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er befragt die Taxifahrer nach dem Ruf <strong>der</strong> zu besuchenden<br />

Firma und spricht mit dem Pförtner. Insbeson<strong>der</strong>e wird immer wie<strong>der</strong><br />

die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Investor Relations Abteilung geprüft. Werde man<br />

ernst genommen mit se<strong>in</strong>en Informationswünschen, und wie schnell erhalte<br />

man die angefor<strong>der</strong>ten Informationen?<br />

„Die externe Kommunikation ist die e<strong>in</strong>zige, die wir sehen.“ Das sei aber gefilterte Information,<br />

da z.B. auch Bilanz und GuV-Rechnung Wahlmöglichkeiten zulassen.<br />

Gerade bei <strong>der</strong> externen Kommunikation hätte man bei manchen Unternehmen<br />

e<strong>in</strong> Desaster erlebt. „Viele Unternehmen haben immer noch nicht verstanden, wie man<br />

Glaubwürdigkeit im allgeme<strong>in</strong>en Umfeld und <strong>in</strong> <strong>der</strong> F<strong>in</strong>ancial Community gew<strong>in</strong>nen können<br />

muss.“ Analysten könnten Unternehmen nur dann richtig e<strong>in</strong>stufen, wenn<br />

e<strong>in</strong> transparenter Blick gewährt würde: zeitnah, korrekt, true and fair view. Weil<br />

das nicht immer geschehe, seien Analysten extrem sensibel <strong>in</strong> diesem Punkt und<br />

hellwach aufgrund <strong>der</strong> Enttäuschungen.<br />

117 von 148

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!