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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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<strong>Erfolgsfaktor</strong> „<strong>Interne</strong> <strong>Unternehmenskommunikation</strong>“<br />

Mo<strong>der</strong>ne Managementkonzepte – Leitbil<strong>der</strong><br />

Er soll vielmehr e<strong>in</strong> Instrument se<strong>in</strong>, das im Vere<strong>in</strong> mit erprobten Vorgehensweisen zusätzliche<br />

Hilfen für die Unternehmensführung bereithält und den Blick für das Wesentliche<br />

schärft.“ (Achleitner/Bassen, 2000)<br />

• Wertermittlungssysteme<br />

Nach Me<strong>in</strong>ung von Afra/A<strong>der</strong>s wird sich <strong>der</strong> Druck <strong>der</strong> Kapitalmärkte verstärken,<br />

konsistente und geschlossene Wertermittlungssysteme zu benutzen. Auch <strong>in</strong><br />

Deutschland würden wertorientierte Ansätze zum Standard werden. Denn beim<br />

Blick auf die unternehmens<strong>in</strong>terne Kommunikation lasse sich ohne die Spitzenkennzahl<br />

EVA (Economic Value Added) als Steuerungsgröße die Sharehol<strong>der</strong> Value<br />

Philosophie nicht durchsetzen. (Afra/A<strong>der</strong>s, 2001, S. 99ff.) In diesem S<strong>in</strong>ne<br />

entwickelten <strong>in</strong>ternational tätige Wirtschaftsprüfer bereits Konzepte für „Value<br />

Based Management“ mit entsprechenden Methoden <strong>der</strong> Wertmessung.<br />

• Anfor<strong>der</strong>ungen aus Analystensicht<br />

Für den Analysten ist es nach Schlienkamp am besten, wenn die Gesellschaft regelmäßig<br />

und vollständig über die wichtigsten Eckpunkte <strong>der</strong> geschäftlichen<br />

Entwicklung berichtet. Da an <strong>der</strong> Börse typischerweise Erwartungen gehandelt<br />

werden, kommt neben <strong>der</strong> Bestandsaufnahme vor allem den Perspektiven <strong>der</strong><br />

Gesellschaft e<strong>in</strong>e zentrale Rolle zu. Die Entwicklung <strong>der</strong> Aktienkurse hängt entscheidend<br />

davon ab, wie sich <strong>der</strong> Ertrag <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft darstellen<br />

wird. Angesichts dieses Sachverhaltes verwendet <strong>der</strong> Analyst zentral die ertragsorientierten<br />

Analyseansätze (F<strong>in</strong>anzkennzahlen). Sharehol<strong>der</strong> Value ist<br />

deshalb auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite eng mit <strong>der</strong> traditionellen, ertragsorientierten Denkweise<br />

verbunden; trotzdem müssen dynamische Aspekte <strong>in</strong>tegriert werden.<br />

(Schlienkamp, 1998, S. 214ff.)<br />

3.5.2.4 Kritische Diskussion<br />

• E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Investoren<br />

„Wer ständig den heißen Atem <strong>der</strong> Analysten im Nacken spürt und sich von ihnen jagen<br />

lässt, hat es schwer, e<strong>in</strong>e langfristige Strategie zu verfolgen.“ So überspitzt beschreibt<br />

Schweickart die Rolle des heutigen Unternehmers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen und<br />

börsennotierten Konzern. (2001, S. 26) Gedacht ist dabei wahrsche<strong>in</strong>lich an die<br />

aktive E<strong>in</strong>flussnahme amerikanischer Investoren zur Erlangung e<strong>in</strong>es Sharehol<strong>der</strong><br />

Value. Bei andauern<strong>der</strong> Unzufriedenheit mit <strong>der</strong> Kursentwicklung können<br />

Anleger dort „deutlich“ werden. E<strong>in</strong> Beispiel ist die Pensionskasse „Calpers“, die<br />

seit 1991 e<strong>in</strong>e „schwarze Liste“ von Unternehmen führt und die Wertstrategie direkt<br />

mit dem Management diskutiert. (Bergmann/Butzlaff, 1998, S. 209)<br />

• Sharehol<strong>der</strong> Value vs. Stakehol<strong>der</strong> Konzept<br />

Aus gesellschaftskritischer Sicht wurde im Zeichen <strong>der</strong> Börsen-Hausse Mitte <strong>der</strong><br />

90er Jahre <strong>der</strong> Abbau von Arbeitsplätzen (angesichts Restrukturierungen und Fusionen<br />

von Unternehmen) den Unternehmen die Orientierung am Leitbild des<br />

Sharehol<strong>der</strong> Value angelastet.<br />

Dagegen wehrt sich Kle<strong>in</strong>ewefers und weist auf Missverständnisse h<strong>in</strong>. Die Börsenkurse<br />

würden nicht klassenkämpferische Schadenfreude von oben nach unten<br />

spiegeln, son<strong>der</strong>n die kapitalisierten Zukunftserwartungen für die Unternehmen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Interdependenzen und Konkurrenz auf den Weltmärkten<br />

werde die Rolle des Gew<strong>in</strong>ns als Zielsystem für Unternehmen prom<strong>in</strong>ent, sonst<br />

gehörten sie zu den Verlierern. Ob das Unternehmen die Ansprüche aller möglichen<br />

Stakehol<strong>der</strong> berücksichtigen könne, hänge von <strong>der</strong>en produktivem Beitrag<br />

ab. Insbeson<strong>der</strong>e seien die Manager nicht nur die Nutznießer, son<strong>der</strong>n würden<br />

zum Schiedsrichter zwischen den Anspruchsgruppen. (Kle<strong>in</strong>ewefers, 1996)<br />

Weitere Kritikpunkte: <strong>der</strong> Sharehol<strong>der</strong> Value sei kurzfristig orientiert, konzentriere<br />

sich auf möglichst hohe Dividendenzahlungen, führe zu Downsiz<strong>in</strong>g bzw.<br />

Arbeitsplatzvernichtung und missachte die Interessen an<strong>der</strong>er Stakehol<strong>der</strong>-<br />

Gruppen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Arbeitnehmern.<br />

Volkart weist darauf h<strong>in</strong>, das Gew<strong>in</strong>nstreben begünstige die Selbstf<strong>in</strong>anzierung<br />

für Innovationen, Wachstum und Arbeitsplatzschaffung. Der Aktionär bilde mit<br />

se<strong>in</strong>en Residualansprüchen das letzte Glied <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wertschöpfungskette und<br />

sollte deshalb e<strong>in</strong>e risikogerechte Rendite erzielen. Die Wertbildung basiere auf<br />

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