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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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Betriebswirtschaftliche Wertsysteme für Analysten<br />

F<strong>in</strong>anzstakehol<strong>der</strong> „Analysten“<br />

2.4.3.1 Informationseffizienz-Hypothese<br />

E<strong>in</strong> Kapitalmarkt wird als <strong>in</strong>formationseffizient bezeichnet, wenn zu jedem Zeitpunkt<br />

alle verfügbaren Informationen <strong>in</strong> den Wertpapierkursen enthalten s<strong>in</strong>d.<br />

Dabei stehen die Informationen kostenlos zur Verfügung, die Marktteilnehmer<br />

besitzen homogene Erwartungen und handeln rational. (Kames, 2000, S. 29) Die<br />

sog. „Efficient Market Hypothesis“ (EMH) von Fama (1970) def<strong>in</strong>iert die Markteffizienz<br />

<strong>der</strong> Börse so:<br />

E<strong>in</strong>e schwache Form <strong>der</strong> EMH besagt, dass Kurse <strong>der</strong> Vergangenheit ke<strong>in</strong>e Aussagekraft<br />

für die zukünftige Kursentwicklung haben.<br />

Bei halbstarker Form spiegeln sich alle öffentlich zugänglichen Informationen<br />

<strong>in</strong> den Börsenpreisen wi<strong>der</strong>. Günstige und ungünstige Informationen über Gesellschaften,<br />

Industrien, den Kapitalmarkt und die Wirtschaft <strong>in</strong>sgesamt, gelangen<br />

ständig <strong>in</strong> zufälliger Form an die Börse. Neue Informationen f<strong>in</strong>den schnell<br />

ihren Nie<strong>der</strong>schlag im Kurs des Wertpapiers.<br />

Wenn Wertpapierkurse alle erfahrbaren Informationen voll wi<strong>der</strong>spiegeln, liegt<br />

e<strong>in</strong>e starke Form <strong>der</strong> EMH vor. (Cottle et al., 1992, S. 24ff.; vgl. auch Löffler, 1998,<br />

S. 5; Täubert, 1998, S. 9f.)<br />

Kames sieht den Aktienkurs nicht alle<strong>in</strong> von fundamentalen Faktoren bestimmt,<br />

son<strong>der</strong>n ebenso durch subjektive E<strong>in</strong>flüsse. Auch wenn <strong>der</strong> Kapitalmarkt nicht<br />

<strong>in</strong>formationseffizient sei, trügen <strong>in</strong>stitutionelle Investoren zum Erreichen e<strong>in</strong>es<br />

relativ hohen Effizienzgrades bei durch Informationsaufnahme, -verarbeitung<br />

und Kapitalmarkttransaktionen. (Ebd., S. 32)<br />

2.4.3.2 Informationsquellen<br />

Für DVFA-Mitglie<strong>der</strong> gibt es spezielle Informationspflichten:<br />

„Der Analyst ist verpflichtet, aktuelle und qualitativ hochwertige Informationen zu erlangen,<br />

die richtig, vollständig und sorgfältig ermittelt se<strong>in</strong> müssen und bei denen nichts bewusst<br />

verschwiegen wurde. Alle ihm offen stehenden Informationsquellen hat <strong>der</strong> Analyst<br />

zu nutzen.“<br />

„Der Analyst beschafft sich se<strong>in</strong>e Informationen aus allgeme<strong>in</strong> zugänglichen Quellen, z.B.<br />

aus den Geschäftsberichten, aus Aktionärsbriefen, Branchenberichten, Berichten aus <strong>der</strong><br />

F<strong>in</strong>anzwelt und den Medien. Daneben besteht häufig direkter persönlicher o<strong>der</strong> telefonischer<br />

Kontakt zum Unternehmen, u.a. durch die Teilnahme an DVFA-Veranstaltungen.<br />

Mit diesem direkten Kontakt zum Unternehmen versucht <strong>der</strong> Analyst, Erläuterungen<br />

über komplexe Zusammenhänge zu erlangen, die zusammen mit den veröffentlichten Informationen<br />

e<strong>in</strong>e kompetente E<strong>in</strong>schätzung des Wertpapiers ermöglichen.“ (DVFA-Mitgliedschaft,<br />

S. 16)<br />

Die Prioritäten <strong>der</strong> Informationsquellen für Analysten werden immer wie<strong>der</strong><br />

durch Befragungen ermittelt. Nach dem Kohtes Klewes-Me<strong>in</strong>ungsbarometer vom<br />

Juni 2001 ergibt sich bei den Informationsquellen folgendes Rank<strong>in</strong>g: One-toone-Gespräche,<br />

<strong>in</strong>formelle Gespräche und Unternehmensbesuche, Datenbanken,<br />

Pr<strong>in</strong>tmedien, <strong>Interne</strong>t, Pressematerial <strong>der</strong> Unternehmen, Fachtagungen, Inhouse-Info-Quellen<br />

und Fernsehen. (Kohtes Klewes, 2001)<br />

Aus dieser Vielzahl von Quellen s<strong>in</strong>d drei wichtige Bereiche zu nennen:<br />

• Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzmedien<br />

Informationsvermittler wie OnVista AG, Reuters, Bloomberg, Forrester, Moody‘s,<br />

Standard&Poor‘s etc. sammeln und bereiten Daten über Börsen und Unternehmen<br />

funktionsgerecht auf. Der Nutzen <strong>der</strong> Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzmedien (auch<br />

<strong>der</strong>en Onl<strong>in</strong>e-Service) liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aktualität von Themen und deutlichen Dom<strong>in</strong>anz<br />

von Unternehmensberichterstattung. Diese wird bestimmt durch die Größe<br />

<strong>der</strong> Firmen und ist „zugespitzt auf die Unternehmer- bzw. Kapitalgeber“. (Schenk/<br />

Rössler, zitiert nach Mast, 1999, S. 78) Journalisten führen Gespräche mit Spitzenrepräsentanten<br />

von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden und geben so authentischen<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Denken und Handeln. Durch H<strong>in</strong>tergrundberichte,<br />

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