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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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Empirische Forschung<br />

Ergebnisse<br />

• Sharehol<strong>der</strong> Value Konzept<br />

Über dieses Konzept gab es Äußerungen zu zwei Aspekten: zur Rolle des Aktienkurses<br />

und zur Rolle <strong>der</strong> Sharehol<strong>der</strong> als Stakehol<strong>der</strong>. Der Sharehol<strong>der</strong> Value weise<br />

darauf h<strong>in</strong>, dass, wer e<strong>in</strong>er Kapitalgesellschaft (AG) Kapital zur Verfügung stelle,<br />

dafür bestimmte Rechte bekomme. Früher hätten Vorstände so getan, als ob<br />

die Firma ihnen gehöre, was sich wenigstens jetzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rhetorik än<strong>der</strong>e. Wenn<br />

sich e<strong>in</strong> Unternehmen streng nach dem Sharehol<strong>der</strong> Value ausrichte, sei dies<br />

durch die Transparenz <strong>der</strong> strategischen Entscheidungen auszumachen, d.h. es<br />

schlage sich <strong>in</strong> Zahlen nie<strong>der</strong>. Deshalb wäre e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Proklamation gegenüber<br />

den Analysten nicht relevant.<br />

Seitdem die Aktienkurse fallen, würde nicht mehr über den Sharehol<strong>der</strong> Value<br />

gesprochen. Doch dieser drücke den Wert des Unternehmens aus und sei somit<br />

auch Schutz gegen Übernahmen. Wenn <strong>der</strong> Kurs steige, sei das für Mitarbeiter-<br />

Jobs gut. E<strong>in</strong>e Koppelung – hohe Kurse führen zu hohem Arbeitsplatzabbau – hätte<br />

nur für Außenstehende so ausgesehen. Jetzt „sehen wir Massenentlassungen und<br />

Kurse brechen e<strong>in</strong>“. Letztlich sei die Erwartungshaltung für die Kursentwicklung<br />

entscheidend.<br />

Viele Neue Markt-Firmen hätten versucht, die Stakehol<strong>der</strong> zu Sharehol<strong>der</strong> zu<br />

machen. Aber wenn die Aktie falle, gäbe es wenig Ansporn für Mitarbeiterprogramme<br />

und Identifikation über Aktien. Richtig verstanden, d.h. wenn langfristig<br />

angelegt, sei <strong>der</strong> Sharehol<strong>der</strong> Value Ansatz im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong>. Damit ist<br />

nicht e<strong>in</strong> kurzfristiges Puschen des Aktienwertes mit „irgendwelchen News“ geme<strong>in</strong>t.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Mitbestimmung <strong>in</strong> Deutschland werde <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Stakehol<strong>der</strong> Ansatz betont. Aber es wird e<strong>in</strong>e Mischung bevorzugt wie bei Siemens:<br />

Die Kennzahl EVA wird auf die Mitarbeiter heruntergebrochen, damit diese<br />

selbst die Kosten optimieren können. Doch braucht dieses Vorgehen neues<br />

Denken. „Je<strong>der</strong> Mitarbeiter wird zum Unternehmer.“<br />

• Stakehol<strong>der</strong> Ansatz<br />

Dieser Ansatz spiegele die Realität. Er wurde als überzeugend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

angesehen; e<strong>in</strong>en re<strong>in</strong>en Sharehol<strong>der</strong> Value gäbe es nicht. Es sieht nach „alter<br />

We<strong>in</strong> <strong>in</strong> neuen Schläuchen“ aus, da Vorstände sich sehr wohl überlegen, die Mitarbeiter<br />

zu berücksichtigen und als „good citizen“ aufzutreten. Sympathisch sei<br />

<strong>der</strong> Ansatz auch, weil kurzfristig betriebene Geschäftspolitik ke<strong>in</strong>en Horizont habe.<br />

Es sei zu erwarten, dass die Aktienanlage als Element <strong>der</strong> Altersversorgung<br />

genutzt wird, und es komme somit auf die Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> Unternehmens- und<br />

Ergebnisentwicklung an.<br />

• Susta<strong>in</strong>ability<br />

Als relativ neues Konzept fehle die Erfahrung, so etwas zu bewerten. Dabei wurde<br />

<strong>der</strong> Begriff Nachhaltigkeit <strong>in</strong>terpretiert als nachhaltiges Wirtschaften und Erhalt<br />

<strong>der</strong> Umweltressourcen sowie als Ausdruck für die Verläßlichkeit <strong>der</strong> Daten<br />

und <strong>der</strong> langfristigen Weiterentwicklung <strong>der</strong> Unternehmen. Natürlich sei e<strong>in</strong>e<br />

Berichterstattung positiv zu sehen. Die Firmen müssten dies tun, auch wenn<br />

nicht je<strong>der</strong> gelistete Punkt als „s<strong>in</strong>nvoll erachtet“ werde. In den Sozialbilanzen<br />

könne über Aus- und Fortbildung und Arbeitszeitmodelle berichtet werden.<br />

Wichtig sei die Informationsoffenheit nach außen und <strong>in</strong>nen. Wenn e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

nach außen schlecht kommuniziere, frage man sich, wie D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong>tern<br />

organisiert bzw. ob Leitbil<strong>der</strong> nur „Wischiwaschi“ seien. Letztlich zähle das Bild<br />

des Unternehmens.<br />

Die Ethikfonds hätten e<strong>in</strong>e gute Entwicklung genommen mit dem Motto: Geld<br />

anlegen an <strong>der</strong> Börse und etwas Gutes dabei tun. Mit dem Index DJSGI (Dow Jones<br />

Susta<strong>in</strong>ability Growth Index) haben sich nicht alle Analysten ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gesetzt.<br />

Kritisch vermerkt wird die Zusammensetzung h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> aufgenommenen<br />

Unternehmen und die zugrunde liegenden Kriterien. „Wie werden diese<br />

Nachhaltigkeitskomponenten gemessen?“ Es sei unumgänglich, dass <strong>der</strong> Analyst <strong>in</strong><br />

Susta<strong>in</strong>ability-Kategorien mitdenke. Die Analysten waren überzeugt, dass sich<br />

dieser Ansatz durchsetzen wird. Wenn Unternehmen nachhaltig Wert schaffen,<br />

<strong>der</strong> über den Produkterfolg gehe, dann hätten sie e<strong>in</strong>en Bonus verdient. Nachhaltigkeit<br />

bedeute Ressourcenschonung, was Kosten vermeide.<br />

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