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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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Betriebswirtschaftliche Wertsysteme für Analysten<br />

<strong>Bewertung</strong>ssysteme<br />

2.3.1.1 Begriffsbestimmung „Effizienz“ und „Effektivität“<br />

Der Effizienzbegriff kann nicht losgelöst vom Begriff <strong>der</strong> Effektivität diskutiert<br />

werden. Nach Grundei def<strong>in</strong>iert die überwiegende Literaturme<strong>in</strong>ung dabei Effektivität<br />

als Grad <strong>der</strong> Zielerreichung und Effizienz als Maß <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>der</strong> Zielerreichung. Effektivität stellt somit ausschließlich auf e<strong>in</strong>e Output-Betrachtung<br />

ab, während <strong>in</strong> <strong>der</strong> Effizienz Input-Output-Relationen ihren Nie<strong>der</strong>schlag<br />

f<strong>in</strong>den. (Grundei, 1999, S. 67f.)<br />

Präzisiert werden diese Def<strong>in</strong>itionen von Grimm, <strong>der</strong> Effektivität als Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> Beziehungen des Unternehmens zu se<strong>in</strong>er Umwelt sieht, d.h. tatsächliche<br />

Bedürfnisbefriedigung e<strong>in</strong>er Gesellschaft durch „richtige“ Güter o<strong>der</strong> Dienstleistungen<br />

aufgrund von Know-how. Effizient sei e<strong>in</strong> Unternehmen, wenn es unter<br />

gegebenen Bed<strong>in</strong>gungen das günstigste Verhältnis zwischen den erstellten Gütern<br />

bzw. Dienstleistungen und den dafür verbrauchten Ressourcen aufweise,<br />

was e<strong>in</strong> Zitat von Peter Drucker belege: „It is more important to do the right th<strong>in</strong>gs –<br />

improve effectiveness – than to do th<strong>in</strong>gs right – improve efficiency.“ Im Wettbewerb<br />

würde aber <strong>der</strong> Effizientere den Sieg davontragen. (Grimm, 1983, S. 7f.)<br />

2.3.1.2 Operationalisierung von Effizienzkriterien<br />

Grundei entwickelte e<strong>in</strong> Konzept zur Festmachung von anfallenden Kosten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Organisation. Er geht von bestimmten Annahmen über das Verhalten <strong>der</strong> Organisationsmitglie<strong>der</strong><br />

aus. Die Summe dieser Annahmen prägt das Menschenbild<br />

des Organisators und mündet <strong>in</strong> unterschiedlichen, organisatorischen Gestaltungen.<br />

• Handlungsrationale Effizienzkriterien<br />

kommen zum Tragen, wenn Mitarbeiter ihr Wissen zur Erreichung <strong>der</strong> Unternehmensziele<br />

e<strong>in</strong>setzen. Dabei bewegt sich die Organisation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spannungsfeld<br />

zwischen Arbeitsteilung und Koord<strong>in</strong>ation. Durch die E<strong>in</strong>räumung von Entscheidungsautonomie<br />

können jedoch Autonomiekosten bzw. abnehmende<br />

Qualität von Entscheidungshandlungen auftreten. Zur Überw<strong>in</strong>dung negativer<br />

Folgen <strong>der</strong> Arbeitsteilung empfehlen sich Koord<strong>in</strong>ationsmaßnahmen, die jedoch<br />

Abstimmungskosten verursachen. Es muss geklärt werden, wie gut (Qualitätsaspekt)<br />

und mit welchem Aufwand (Zeit- und Ressourcene<strong>in</strong>satz) hierarchisch<br />

verbundene Handlungen koord<strong>in</strong>iert sowie Interdependenzen abgestimmt und<br />

Potentiale genutzt werden.<br />

• Handlungsreale Effizienzkriterien<br />

ergänzen die rationalen Kriterien. Sie ergeben sich durch personale Handlungen<br />

im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Organisationsziele, die durch den organisatorischen Rahmen geprägt<br />

s<strong>in</strong>d. Das führt zu positiv o<strong>der</strong> negativ bewerteten Ergebnissen. Zentral ist,<br />

dass sich die Organisationsmitglie<strong>der</strong> im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Organisationsziele verhalten.<br />

Autonomieeffekte werden festgemacht durch die Wirkungskette:<br />

Delegation Kompetenz – Entscheidungsspielraum größer – Vorgabendichte<br />

ger<strong>in</strong>ger – Ansteigen <strong>der</strong> erlebten S<strong>in</strong>nhaftigkeit und Verantwortung für die<br />

Aufgabe – Erhöhte Eigenverantwortung – höhere Motivation und rascheres<br />

Handeln = Effizienz.<br />

Es wird angenommen, dass Autonomie das Ausmaß <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerbetrieblichen Kommunikation<br />

verr<strong>in</strong>gert und dass bürokratische Tendenzen um so ger<strong>in</strong>ger ausfallen,<br />

je kle<strong>in</strong>er die Organisationse<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d. Unwirtschaftlichkeiten werden<br />

damit schneller aufgedeckt. (Grundei, 1999, S. 74ff.)<br />

Wohl können nicht alle Kosten erfasst werden, aber immerh<strong>in</strong> schärft dieser Ansatz<br />

das Bewusstse<strong>in</strong> von Management und Mitarbeitern, die Verrichtung <strong>der</strong> Aktivitäten<br />

unter Effizienz- und Effektivitätsgesichtspunkten zu sehen.<br />

2.3.2 Kennzahlensysteme<br />

Die Kennzahlenrechnung stellt nach Näther e<strong>in</strong>en relativ alten Versuch dar, den<br />

Unternehmenserfolg zu messen bzw. zu kontrollieren. Schon im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

standen f<strong>in</strong>anzwirtschaftliche Kennzahlen zur Bestimmung des Unternehmens-<br />

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