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Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung

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<strong>Erfolgsfaktor</strong> „<strong>Interne</strong> <strong>Unternehmenskommunikation</strong>“<br />

Mo<strong>der</strong>ne Managementkonzepte – Leitbil<strong>der</strong><br />

• Transparenz<br />

• Unternehmensleitung<br />

• Kontroll-Maßnahmen<br />

Diese „soft factors“ s<strong>in</strong>d für die Evaluierung e<strong>in</strong>es Unternehmens mit zunehmend<br />

immateriellen Produktionsfaktoren von maßgeblicher Bedeutung. (DVFA-<br />

Scorecard, 2001)<br />

E<strong>in</strong>en seither wenig berücksichtigten Punkt spricht Schnei<strong>der</strong> an, wenn er die<br />

auf den Aufsichtsrat bezogenen <strong>Erfolgsfaktor</strong>en benennt:<br />

• Zeitliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Zusammensetzung des Aufsichtsorgans, Informationsquellen und -versorgung<br />

• Kontroll- und Sanktionsmaßnahmen<br />

• Risikomanagementsystem<br />

Welchen Beitrag die Tätigkeiten des Aufsichtsrats zu Gew<strong>in</strong>n o<strong>der</strong> Verlust des<br />

Unternehmens leiste, ließe sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zwar nicht direkt messen. Doch sei<br />

e<strong>in</strong>e qualitative Würdigung angebracht für die wohl erst langfristig wirkenden<br />

Aktivitäten. (Schnei<strong>der</strong>, 2000, S. 102)<br />

3.5.1.3 Mitbestimmung – e<strong>in</strong>e Form <strong>der</strong> Corporate Governance<br />

Die Institution <strong>der</strong> Mitbestimmung und Betriebsverfassung <strong>in</strong> Deutschland ist<br />

wesentlich vom Motiv <strong>der</strong> Vermeidung missbräuchlicher Nutzung von wirtschaftlicher<br />

Macht her zu verstehen. E<strong>in</strong>e gerechte Verteilung von Machtpositionen<br />

unter den Vertretern von Kapital und Arbeit soll dem gerecht werden.<br />

• Arbeitskosten<br />

Für Witt wird die Mitbestimmung deshalb <strong>in</strong>tensiv diskutiert, weil sie zusätzliche<br />

Arbeitskosten verursache: Paritätisch mitbestimmte Unternehmen weisen empirisch<br />

gesehen niedrigere Unternehmenswerte bzw. höhere Kapitalkosten auf<br />

als Unternehmen mit Drittelparität. Aus diesem Grund könnten deutsche Aktiengesellschaften<br />

versuchen, sich <strong>der</strong> Mitbestimmung durch Reorganisationen<br />

und Standortverlagerungen zu entziehen. (Witt, 2000, S. 160f.)<br />

• Arbeitnehmer<strong>in</strong>teressen<br />

Grieger sieht die Unternehmenspolitik nicht nur von den Eigentümern auf <strong>der</strong><br />

Hauptversammlung legitimiert, son<strong>der</strong>n auch von den Arbeitnehmervertretern<br />

über den Aufsichtsrat kontrolliert und im Falle zustimmungsbedürftiger Vorstandsentscheidungen<br />

sogar mitbestimmt. Natürlich bestehe e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es<br />

Interesse an <strong>der</strong> Stabilität <strong>der</strong> Unternehmung, doch <strong>in</strong> mitbestimmten Unternehmen<br />

erhöhe sich das Gewicht arbeitnehmerorientierter Ziele.<br />

In Deutschland gelte sowohl die Sozialpflichtigkeit des Eigentums als auch das<br />

gesetzliche Gebot des Interessensausgleichs als Grundelement <strong>der</strong> Unternehmensverfassung.<br />

Deshalb liege <strong>der</strong> Fokus eher auf <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong>-Orientierung<br />

als auf <strong>der</strong> ausschließlichen Orientierung an Eigentümer<strong>in</strong>teressen (Sharehol<strong>der</strong><br />

Value). Mitbestimmung werde auch als Chance begriffen <strong>in</strong> Bezug auf Co-Management<br />

nach dem Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> vertrauensvollen Zusammenarbeit und des positiven<br />

Beitrags zur Wirtschaftsleistung des Unternehmens. (Grieger, 2001, S. 69ff.)<br />

• Unternehmensverfassung vor Marktlogik<br />

Schließlich folgert Grieger: Reflektiere man das Verhältnis von Recht und Ökonomie<br />

im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Rahmensetzung für wirtschaftliches Handeln, so sei <strong>der</strong><br />

Sharehol<strong>der</strong> Value-Ansatz auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Unternehmensstrategie angesiedelt,<br />

während e<strong>in</strong> kodifiziertes System von Unternehmensverfassung (CG) stets<br />

übergeordnete Aspekte von Gesellschaftsordnungen reflektiere. Die Überordnung<br />

demokratisch legitimierter Rechte über e<strong>in</strong>dimensionale ökonomische Rationalität<br />

erfor<strong>der</strong>e e<strong>in</strong> Ansatz, <strong>der</strong> die e<strong>in</strong>seitige Ausrichtung auf Marktlogik zugunsten<br />

weiterer erfolgsrelevanter Beziehungen überw<strong>in</strong>de. (Ebd., S. 78f.)<br />

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