Berichte über Landwirtschaft - BMELV

104 Martina Huber, Helmut Hoffmann, Helmut Hausladen, Andreas Jändl
sowie einer digitalen Karte, welche alle in Bayern festgesetzten Wasserschutzgebiete
enthält, verknüpft. Nach diesem Arbeitsschritt können die Kaufvorgänge der Kaufpreissammlungen
nach Verkäufen innerhalb und außerhalb von Wasserschutzgebieten unterschieden
werden.
Da die Daten der Kaufpreissammlung – je nach Pflege der Daten und Genauigkeit der
den Gutachterausschüssen zugehenden Informationen – in Bezug auf die Nutzung des veräußerten
Grundstückes nicht immer exakt sind, muss zur Absicherung der Datenvalidität
auf Informationen der Landwirtschaftsämter zurückgegriffen werden. Hierbei werden die
Flächennutzung und der Flächenstatus der veräußerten landwirtschaftlichen Grundstücke
ermittelt. Dieser zusätzliche Arbeitsschritt ist sehr zeitaufwändig.
Nach den verschiedenen Vorauswahlverfahren verbleiben drei Landkreise. Sie weisen
eine relativ hohe Anzahl an Verkäufen von Flächen in Wasserschutzgebieten auf und liegen
in unterschiedlichen bayerischen Regionen.
Nach Auswahl der drei Untersuchungslandkreise wurden die Informationen aller genannten
Datenquellen verknüpft und zusätzlich um die Angaben der landwirtschaftlichen
Standortkartierung (vgl. 4) in Bezug auf die Standortgüte der landwirtschaftlichen Nutzflächen
ergänzt.
Nach Zusammenführung aller Informationen wird eine Analyse der Grundstücksverkäufe
in den drei ausgewählten Landkreisen vorgenommen. Aufgrund der geringen Anzahl
der Landkreise kann die Kaufpreisanalyse keinen Anspruch auf Repräsentativität erheben.
Sie ist jedoch geeignet, punktuell die realen Kaufpreisverhältnisse der ausgewählten
Landkreise darzustellen. Auf eine detaillierte Beschreibung der Datenaufbereitung wird
an dieser Stelle verzichtet (vgl. 30, S. 45 ff.).
3.1.2 Expertenbefragung
Neben der Kaufpreisanalyse wird eine hypothesengeleitete Expertenbefragung durchgeführt.
Zur Vorbereitung dient eine explorative Phase der Informationsgewinnung. In dieser
Phase der Informationsgewinnung werden zur vorliegenden Problematik Vertreter nachstehender
Behörden/Institutionen kontaktiert:
● Bayerischer Waldbesitzerverband e. V.,
● Bayerischer Genossenschaftsverband e. V.,
● Bayerischer Sparkassenverband,
● Bayerischer Landkreistag,
● Verband der Bayerischen Grundbesitzer,
● Bayerischer Gemeindetag,
● Bayerischer Städtetag,
● Bayerischer Bauernverband,
● Verband der bayerischen Gas- und Wasserwirtschaft und
●
Bund der Schutzgebietsbetroffenen Bayern e. V.
Die mit den aufgeführten Institutionen und Interessengruppen geführten Gespräche werden
teils telefonisch, teils persönlich durchgeführt. Sie dienen der Exploration sowie der
Ermittlung der unterschiedlichen Expertengruppen, welche in die Untersuchung eingebunden
werden. Tabelle 2 stellt den Umfang der befragten Experten dar.