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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Peter Wagner, Jürgen Heinrich und Klaus Hank<br />

ner von Subventionen führen an, dass durch subventionsbedingte Eingriffe der Markt<br />

aus dem Gleichgewicht kommt („Nettowohlfahrtsverluste“), dass tendenziell unrentable<br />

Unternehmen länger am Markt verbleiben, dass Modernisierung bzw. Strukturwandel<br />

verzögert und finanzielle Mittel fehlgeleitet werden, in der <strong>Landwirtschaft</strong> also Prämien<br />

nicht beim Landwirt, sondern beim Bodeneigentümer verbleiben und dass alles auch noch<br />

einen aufgeblähten Verwaltungsapparat erfordert. Je nach öffentlicher Kassenlage werden<br />

die einen oder anderen Argumente deutlicher wahrgenommen. Insbesondere die Liste der<br />

Kontras ist allerdings erheblich länger, als oben aufgezählt. Subventionen für den Bereich<br />

der <strong>Landwirtschaft</strong>, werden nicht nur von der EU gezahlt, sondern auch vom Bund und<br />

den Ländern. Vielfach sind diese Zahlungen nur unter Schwierigkeiten der Herkunft zuzuordnen,<br />

dies ist allerdings für den vorliegenden Beitrag auch ohne Belang. Am Beispiel<br />

des Bundes ist allerdings die zurückgehende Bedeutung der Agrarsubventionen an den<br />

Subventionen insgesamt bereits deutlich zu sehen: Belief sich 1990 der Anteil der Agrarsubventionen<br />

noch auf 20 % mit 2,9 Mrd. € (6, S. 199), sind es 2006 nur noch 5,2 % mit<br />

1,17 Mrd. € (6, S. 16).<br />

Die öffentlichen Hilfen im Sektor <strong>Landwirtschaft</strong> erreichten 2004 insgesamt 14,3<br />

Mrd. €, die sich gemäß Tabelle 1 aufgliedern. Nicht alle der in der Tabelle aufgeführten<br />

öffentlichen Hilfen werden von der Öffentlichkeit gleichermaßen stark wahrgenommen.<br />

Unabhängig von dieser Wahrnehmung sind unternehmensbezogene Direktzahlungen und<br />

Zuschüsse von personenbezogenen Einkommens<strong>über</strong>tragungen zu unterscheiden. Die personenbezogenen<br />

Einkommens<strong>über</strong>tragungen, beispielsweise auch der Sozialversicherung<br />

und aus öffentlichen Mitteln, sind in aller Regel nicht auf Landwirte begrenzt, sondern<br />

kommen in mehr oder weniger abgewandelten Formen allen Teilen der Bevölkerung zugute.<br />

Sie gehen folgerichtig auch nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung der Unternehmen<br />

ein. Die unternehmensbezogenen Direktzahlungen und Zuschüsse können einmal produktbezogen<br />

ausfallen (Flächenzahlungen, Tierprämien, etc.), sie können aufwandsbezogen<br />

sein (Investitionsbeihilfen, Agrardieselvergütung, etc.) oder betriebsbezogen gezahlt<br />

werden (Flächenstilllegung, Ausgleichszulage, etc.). Die unternehmensbezogenen Direkt-<br />

zahlungen und Zuschüsse belaufen sich im Wirtschaftsjahr 2004/2005 auf (1, S. 30):<br />

●<br />

●<br />

●<br />

396 € pro Hektar LF für Haupterwerbsbetriebe (24 274 € pro Unternehmen)<br />

399 € pro Hektar LF für Juristische Personen (531 351 € pro Unternehmen)<br />

421 € pro Hektar LF für Klein- und Nebenerwerbsbetriebe (8860 € pro Unternehmen).<br />

In diesem Beitrag geht es im Weiteren nicht um den weit gefassten Begriff der Subventionen<br />

sondern ausschließlich um unternehmensbezogene Zahlungen und Zuschüsse, hier<br />

„Ausgleichszahlungen“ oder synonym „Prämien“ genannt.<br />

Tabelle 1. Öffentliche Hilfen im Sektor <strong>Landwirtschaft</strong> (2004)<br />

Maßnahme Mrd. €<br />

Finanzhilfen Bund und Länder zusammen<br />

3,<br />

(dar. Gemeinschaftsaufgabe, Umweltprogramme … )<br />

sonst. Bundesmittel f. Agrarsozialpolitik<br />

3,4<br />

(dar. Alterssicherung, Krankenversicherung …)<br />

Steuermindereinnahmen<br />

0,7<br />

(dar. Agrardieselsteuer …)<br />

EU-Mittel im Agrarbereich für Deutschland<br />

,7<br />

(dar. Direktzahlungen, ländl. Entw., Ausfuhrerst., Lagerhaltung …)<br />

Summe 14,3<br />

Quelle: (nach 3, S. 38, Übersicht 1 )

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