Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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Öko-Audit nach EMAS in landwirtschaftlichen Betrieben<br />
Pflanzenschutzintensität ermittelt und Faktoren zur Risikominderung erfasst. Der Bereich<br />
der Landschafts- und Artenvielfalt wird durch die Kriterien Kulturartendiversität<br />
und Feldgröße abgedeckt. Vergleichsdaten zur Bewertung des Anteils an ökologisch und<br />
landeskulturell bedeutsamen Flächen waren nicht vorhanden. Schließlich werden die Energiebilanzen<br />
sowohl für den Gesamtbetrieb als auch für die einzelnen Betriebszweige<br />
Tierhaltung und Pflanzenbau ermittelt. Es werden sowohl der Energieinput als auch das<br />
Energiesaldo ausgewiesen.<br />
Die Ergebnisse werden anhand den im Modell definierten Optimal- und Toleranzwerten<br />
bewertet. Tabelle 2 zeigt, wie viele der sechs ausgewerteten Pilotbetriebe die definierten<br />
Optimalwerte erreicht bzw. wie viele der Betriebe die Toleranzschwelle <strong>über</strong>schritten haben<br />
und dementsprechend Verbesserungsmaßnahmen einleiten mussten.<br />
Tabelle 2. Ergebnisse aus der Auswertung mit dem Modell Kriterien<br />
umweltgerechter Landbewirtschaftung“ (KUL) in den Pilotbetrieben<br />
Kriterium Anzahl der Betriebe Anzahl der Betriebe mit<br />
mit Optimalwerten Toleranz<strong>über</strong>schreitungen<br />
(Boniturnote 1) (Boniturnote >6)<br />
n = 6 n = 6<br />
N-Saldo 0 3<br />
NH3-Emission 5 0<br />
P-Saldo 1 1<br />
K-Saldo 0 0<br />
pH-Klasse 0 2<br />
Humussaldo 0 4<br />
Verdichtungsgefährdung 0 2<br />
PS-Risikominderung 1 1<br />
PS-Intensität 0 1<br />
Kulturartendiversität 1 2<br />
Feldgröße 6 0<br />
Energieinput gesamt 0 4<br />
Energiesaldo gesamt 1 0<br />
Quelle: (4)<br />
Es fällt auf, dass es in verhältnismäßig vielen Betrieben zu Toleranz<strong>über</strong>schreitungen<br />
kommt, während nur bei wenigen Betrieben Optimalwerte erreicht werden konnten. Toleranz<strong>über</strong>schreitungen<br />
wurden v. a. bei den Kriterien Energieinput im Gesamtbetrieb,<br />
Humussaldo und der Stickstoffbilanz festgestellt. Optimalwerte wurden <strong>über</strong>wiegend bei<br />
den Kennzahlen zur Feldgröße und der Ammoniak-Emission erreicht.<br />
Insgesamt ist die Datenerhebung und Auswertung sehr aufwändig. Um die Datenerhebung<br />
zu vereinfachen, sollte deshalb zumindest eine digitale Schlagkartei eingeführt werden,<br />
in der Daten zum Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatz bereitgestellt werden<br />
können. Die Auswertung der Daten erfolgt bei KUL durch die Modellentwickler. Generell<br />
wäre es aber bei EMAS auch möglich, die Analyse der betrieblichen Daten selbst, d. h. im<br />
Betrieb, vorzunehmen. Dies bietet sich bei der Verwendung von Schlagkarteien an, mit<br />
deren Hilfe bei entsprechender Dateneingabe bestimmte Kennzahlen wie Nährstoff- oder<br />
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