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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Einstellung und Erhaltung eines standorttypischen optimalen pH-Wertes im Boden<br />

Tabelle 8. Versuchsschema des Gefäßversuches 1)<br />

Variante pH-Wert pH-Klasse<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1) Gefäßversuch der TLL Jena, 2003<br />

4,4<br />

4,9<br />

5,4<br />

6,3<br />

A<br />

A/B<br />

B<br />

C<br />

Auf diese Weise konnte der in der praktischen Pflanzenproduktion allgemein vorliegende<br />

pH-Bereich mittlerer Böden weitgehend im Versuch eingestellt werden. Der mittelschwere<br />

Boden wurde gewählt, um mit vertretbarem Versuchsaufwand einen sachlogischen Schluss<br />

auch für leichtere bzw. schwerere Böden ziehen zu können.<br />

Die Auswahl der geprüften Gemüsearten erfolgte ohne spezifische Hintergründe, sondern<br />

rein willkürlich ohne Wertung pflanzenbaulicher und marktwirtschaftlicher Kriterien.<br />

Eine Erhöhung der Artenzahl war aus versuchstechnischen Gründen nicht möglich.<br />

Die Gefäßversuchsergebnisse enthält die Tabelle 9. Daraus lassen sich nachstehende<br />

Aussagen ableiten.<br />

● Zunächst wurde eine Gruppierung der Gemüsearten nach dem erreichten Mehrertrag<br />

infolge pH-Erhöhung vorgenommen. Daraus ließen sich sachlogisch 4 Gruppen ableiten.<br />

Eine weitere Gruppe stellt das Ergebnis der einbezogenen Sommergerste dar.<br />

Das erfolgte, da sich diese Kultur in vorangegangenen Gefäßversuchen unter vergleichbaren<br />

Bodenbedingungen unter den landwirtschaftlichen Kulturpflanzen immer<br />

als besonders sensibel hinsichtlich der Kalkbedürftigkeit im Boden erwiesen hat. Die<br />

erzielten Mehrerträge entsprachen auch im Rahmen dieser durchgeführten Prüfungen<br />

dem für die Sommergerste bisher gefundenen Ertragsverhalten. Damit lassen sich im<br />

Analogieschluss auch die für die Gemüsearten erzielten Ergebnisse als repräsentativ<br />

in Bezug auf die Bodenreaktion betrachten.<br />

● In Gruppe 1 mit den höchsten Mehrerträgen von rund 100 bis 200 Prozent (Variante<br />

4) ist auffällig, dass bereits mit Variante 2 ein hoher Mehrertrag eintritt. Auch noch<br />

in Gruppe 2 wird bereits durch die geringe Anhebung des pH-Wertes von 4,4 (pH-<br />

Klasse A) auf pH 4,9 (pH-Klasse A/B) schon ein beachtlicher Ertragsanstieg erzielt.<br />

Der insgesamt erreichte Mehrertrag beträgt rund 50 bis 60 Prozent (Variante 4). Ebenso<br />

wie in Gruppe 1 handelt es sich damit um Pflanzen, die bei Vorliegen der pH-Klasse<br />

A ihr Ertragsoptimum stark unterschreiten. Dagegen wird in Gruppe 3 und 4 erst mit<br />

Variante 3 (pH-Klasse B) ein nennenswerter Ertragsanstieg erzielt. Im Mittel dieser<br />

Kulturen liegen die möglichen Mehrerträge bei rund 30 % (Variante 4).<br />

● Ein Vergleich des Ertragszuwachses von Variante 4 (pH-Klasse C, optimaler pH-Wert<br />

im Boden) zur Variante 3 soll aufzeigen, ob bei pH-Klasse C die Bodenreaktion für die<br />

jeweilige Gemüseart bereits als optimal einzuschätzen ist.<br />

Hierzu folgende Anmerkungen:<br />

●<br />

Die Mehrerträge von Porree, Spinat, Radieschen, Kopfsalat, Weißkohl und Paprika<br />

sind weniger hoch, sodass pH-Werte der pH-Klasse C offenbar als ausreichend angesehen<br />

werden können.<br />

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