Berichte über Landwirtschaft - BMELV

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

62 Manfred Kerschberger und Gerhard Marks Tabelle 3. Ermittelte Ca-Bindungsformen durch fraktionierte Extraktion Ca-Bindungsformen Extraktionsmittel bzw. Methode pH-Wert der Extraktionslösung wasserlösliches Ca H 2 O 6,1 austauschbar gebundenes Ca KCl 5,9 leicht lösliches CaCO 3 Acetat-Puffer 5,5 schwerer lösliche Carbonate und andere Ca-Verbindungen HCl
Einstellung und Erhaltung eines standorttypischen optimalen pH-Wertes im Boden leichten Böden und etwa ab 0,7 % auf mittleren und schweren Böden optimale pH-Werte vor. Aus der Kenntnis des Gesamt-Ca-Gehaltes im Boden lässt sich noch kein Rückschluss darauf ziehen, welche Ca-Fraktion im jeweiligen Boden aufgrund ihrer Löslichkeit die entscheidende Größe für die Ca-Nachlieferung ist. Mit den Ergebnissen der fraktionierten Extraktion konnte gefunden werden, dass die Bindung des Calciums in zwei Ca-armen Böden extrem unterschiedlich sein kann. Auf einem Sandboden war das Calcium im Wesentlichen den schwer zersetzlichen Ca-Verbindungen zuzuordnen. Damit geht hiervon nur ein geringer Einfluss auf die Ca-Dynamik des Bodens aus. Dagegen war auf einem Schieferverwitterungsboden der überwiegende Teil des Gesamt-Ca-Gehaltes wasserlöslich und austauschbar gebunden und besitzt so für die Ca-Nachlieferung verhältnismäßig große Bedeutung. Das ist insgesamt typisch für Schieferverwitterungsböden. Wie zu erwarten, weisen die Ca-reichsten Böden, wie Löss-Schwarzerden, Keuperund Muschelkalkböden eine andere Verteilung der Ca-Bindungsformen auf. Diese Böden besitzen den größten Vorrat an austauschbar gebundenem Calcium. Die hohen Gehalte an den übrigen Fraktionen stellen eine große Reserve für die Ca-Nachlieferung dar, wenn eine Verringerung des austauschbaren Calciums eintritt. In der Düngungspraxis wird die Veränderung des pH-Wertes im Boden als die entscheidende Messgröße für die Ermittlung des Kalkdüngebedarfes angesehen. Es war deshalb von Interesse, wie die entwickelte Methode der fraktionierten Extraktion die Kalkumsetzung im Boden widerspiegelt. Hierzu wurden die Daten von Kalksteigerungsversuchen ausgewertet. So führte z. B. die Düngung mit einem dolomitischen Kalk (Kamsdorfer Mergel) zu einer Anhebung des Ca-Gehaltes in allen untersuchten Fraktionen. Im zweiten Nachwirkungsjahr wird angereichertes Calcium aus der Acetat-Puffer- und HCl-Fraktion in die austauschbare Bindungsform nachgeliefert. Im Gegensatz dazu setzte sich Branntkalk schneller im Boden um. Hierdurch wurde im Wesentlichen nur die austauschbare Fraktion angereichert, der pH-Wertanstieg verlief somit rasch und deutlich stärker. Zu den ermittelten Beziehungen der vorhandenen Ca-Reserven auf verschiedenen Böden bei unterschiedlichen pH-Werten kann abschließend ein zusammenfassender Überblick zu den Ca-Gehalten des Bodens bei optimalen, anzustrebenden pH-Werten gegeben werden: ● Leichte und auch noch mittlere Böden verfügen über insgesamt geringe leichtlösliche und nachlieferbare Ca-Gehalte. Da diese für die Aufrechterhaltung des pH-Wertes im Boden von entscheidender Bedeutung sind, lässt sich ableiten, warum Kalkdüngungsmaßnahmen auf diesen Böden ständig erforderlich werden. Auf schweren Böden liegen dagegen die leichtlöslichen Ca-Gehalte allgemein um das 2- bis 3-fache höher und ermöglichen so über wesentlich längere Zeit den anzustrebenden pH-Wert im Boden aufrecht zu erhalten, zumal die nachlieferbare Ca-Fraktion unvergleichbar größer ist. Allerdings zeigt dabei der in die Untersuchung einbezogene Schwarzerdeboden bereits eine beginnende bzw. schon vorhandene Schwachstelle an. Mit nur 3 % nachlieferbarem Ca-Gehalt liegt der Hinweis für einen weit geringeren Gehalt in dieser Fraktion vor, als bei dem ermittelten pH-Wert von 7,3 erwartet werden konnte. Unterdessen zeigen nämlich Schwarzerden insbesondere auf vorwiegend Sandsubstrat im Unterboden (C-Horizont) z. T. bereits einen deutlichen Trend zur pH-Wertverminderung, d. h. eine langsame Erschöpfung der löslichen Calciumreserven im Boden an. Damit wird Kalkungsbedarf auch auf solchen Böden zunehmend zum Erfordernis. Dagegen lassen sich auf Schwarzerden mit Ca-reichen Unterböden, wie z. B. im Thüringer Becken mit Muschelkalk- und Keupersubstrat solche Defizite im pH-Wert kaum erkennen. Hier spielt offenbar auch die Ca-Nachlieferung aus dem Unterboden infolge kapillaren Aufstiegs mit dem Bodenwasser eine besondere Rolle. Hierzu zählen Löss-Schwarzerden 63
Seite 1 und 2:
Band 85 (1) · 1-160 · Mai 2007 IS
Seite 3:
Inhalt Landwirtschaft ohne Ausgleic
Seite 6 und 7:
Peter Wagner, Jürgen Heinrich und
Seite 8 und 9:
8 Peter Wagner, Jürgen Heinrich un
Seite 10 und 11:
10 Peter Wagner, Jürgen Heinrich u
Seite 12 und 13: 12 Peter Wagner, Jürgen Heinrich u
Seite 16 und 17: 1 Peter Wagner, Jürgen Heinrich un
Seite 26 und 27: 2 Peter Wagner, Jürgen Heinrich un
Seite 36 und 37: 36 Gabriele Mack und Stefan Mann lu
Seite 38 und 39: 38 Gabriele Mack und Stefan Mann Au
Seite 40 und 41: 40 Gabriele Mack und Stefan Mann 4
Seite 42 und 43: 42 Gabriele Mack und Stefan Mann da
Seite 44 und 45: 44 Gabriele Mack und Stefan Mann de
Seite 46 und 47: 46 Gabriele Mack und Stefan Mann Di
Seite 48 und 49: 48 Gabriele Mack und Stefan Mann de
Seite 50 und 51: 50 Gabriele Mack und Stefan Mann st
Seite 52 und 53: 52 Gabriele Mack und Stefan Mann tr
Seite 54 und 55: 54 Gabriele Mack und Stefan Mann 27
Seite 56 und 57: 56 Einstellung und Erhaltung eines
Seite 58 und 59: 58 Manfred Kerschberger und Gerhard
Seite 78 und 79: 78 Öko-Audit nach EMAS in landwirt
Seite 80 und 81: 80 Karin Eckstein, Helmut Hoffmann
Seite 96 und 97: 96 Martina Huber, Helmut Hoffmann,
Seite 112 und 113:
112 Martina Huber, Helmut Hoffmann,
Seite 114 und 115:
Seite 116 und 117:
Seite 118 und 119:
Seite 120 und 121:
Seite 122 und 123:
122 „Lebensraum Dorf“ - Methode
Seite 124 und 125:
124 Joachim Grube (zwei kommunalen
Seite 126 und 127:
126 Joachim Grube Abb. 1. Abnahme l
Seite 128 und 129:
128 Joachim Grube In der Untersuchu
Seite 130 und 131:
130 Joachim Grube Der mit der Dorfe
Seite 132 und 133:
132 Joachim Grube Während der drei
Seite 134 und 135:
134 Joachim Grube Sowohl die „Nac
Seite 136 und 137:
136 Joachim Grube Bereits anlässli
Seite 138 und 139:
138 Joachim Grube desliga“ Platz
Seite 140 und 141:
140 Joachim Grube Abb. 2. Problemdi
Seite 142 und 143:
142 Joachim Grube Die Spannweite de
Seite 144 und 145:
144 Joachim Grube Abb. 5. Dorfentwi
Seite 146 und 147:
146 Joachim Grube Obwohl sich utopi
Seite 148 und 149:
148 Methodische Optimalfall-Analyse
Seite 150 und 151:
150 Ratan Kumar Ghosh, Hartmut Gaes
Seite 152 und 153:
Seite 154 und 155:
Seite 156 und 157:
Seite 158 und 159:
158 Markus Zehnder / Friedrich Well
Seite 160:
160 Bücherschau KTBL-Heft „Lauff
Alle anzeigen

Berichte über Landwirtschaft - BMELV

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?