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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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<strong>Landwirtschaft</strong> ohne Ausgleichszahlungen? Mögliche Folgen für Einzelbetriebe und Regionen<br />

sdb k Durchschnittlicher Standarddeckungsbeitrag eines Betriebes im Kreis<br />

k in 1000 DM.<br />

U k Umfang der berücksichtigten Fläche in Kreis k<br />

N k Anzahl der Betriebe in Kreis k<br />

Das so errechnete Standardbetriebseinkommen entspricht der Nettowertschöpfung zu<br />

Faktorkosten. Aus dieser Nettowertschöpfung müssen die Ansprüche Dritter befriedigt<br />

werden, d. h. Fremdkapital, Fremdflächen und Fremdarbeit sind noch zu entlohnen. Die<br />

Nettowertschöpfung ist dann ein Maß für die Effizienz des eingesetzten Kapitals und der<br />

Arbeit und ist gleichbedeutend mit dem durch die Produktion geschaffenen „Mehrwert“.<br />

Abbildung 2a und 2b zeigen das Ergebnis einmal mit Zulagen und Zuschüssen und in<br />

der rechten Hälfte ohne Zulagen und Zuschüsse. Trotz hoher Standardfestkosten haben<br />

die viehstarken Regionen immer noch ein hohes Standardbetriebseinkommen; ohne Ausgleichszahlungen<br />

liegt das Standardbetriebseinkommen für einige Kreise allerdings schon<br />

unter Null. Dies betrifft insbesondere den Kreis Kassel, den Lahn-Dill-Kreis, Unterfranken<br />

und Gebiete der Schwäbische Alb. In diesen Kreisen erfolgt also keine vollständige<br />

Entlohnung der eingesetzten Arbeit und des eingesetzten Kapitals. An dieser Stelle sei<br />

angemerkt, dass die hier gezeigten Ergebnisse im Durchschnitt der Kreise Gültigkeit haben.<br />

Selbstverständlich gibt es in den einzelnen Kreisen mehr oder weniger erfolgreiche<br />

Betriebe; ein hier negatives Ergebnis bedeutet nicht, dass für alle Betriebe des Kreises das<br />

Ergebnis gleichermaßen negativ ist. Auch in Kreisen, die hier vergleichsweise schlecht<br />

abschneiden, existieren eine Reihe hervorragend geführter Betriebe, die deutlich positive<br />

Werte aufweisen. Unter diesen Gesichtspunkten sind die Wachstumschancen in den hier<br />

hell markierten Kreisen für landwirtschaftliche Betriebe unter Umständen größer als in<br />

den dunkler gezeichneten. Die gezeigten Ergebnisse bedeuten also nicht zwingend ein<br />

Ende der landwirtschaftlichen Produktion in den Kreisen mit extrem niedrigen Werten.<br />

Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass <strong>über</strong>durchschnittlich viele Betriebe die<br />

Produktion einstellen, in diesen Kreisen besonders hoch.<br />

Aus dem Standardbetriebseinkommen lässt sich unter Abzug von Personal-, Pacht- und<br />

Zinsaufwand ein Gewinn errechnen. Als Datengrundlage dienen die Buchführungsergebnisse<br />

der Testbetriebe (5, 2003). Diese liegen allerdings nicht auf Kreisebene, dafür aber<br />

für die einzelnen Bundesländer nach Betriebsformen gegliedert, vor. Wie bei den festen<br />

Spezial- und Gemeinkosten erfolgt auch hier für jeden Kreis eine Durchschnittsbildung<br />

auf Basis der Standarddeckungsbeitragsanteile in den drei Kategorien Marktfruchtbau,<br />

Futterbau und Veredlung.<br />

Der Personalaufwand der einzelnen Betriebsformen in den Ländern kann direkt <strong>über</strong>nommen<br />

werden. Der Pachtaufwand ergibt sich als Produkt aus betriebsformenspezifischem<br />

Pachtpreis und ländereinheitlichem Pachtflächenanteil. Der Zinsaufwand wird<br />

durch Anwendung eines durchschnittlichen Zinsfußes von 4 % auf die Höhe der Verbindlichkeiten<br />

pro Hektar geschätzt.<br />

mit G Durchschnittlicher Gewinn in Kreis k in €/ha<br />

b,k<br />

b Berechnungsverfahren: 0 – mit Prämien, 1 – ohne Prämien<br />

k Index des Kreises<br />

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