Berichte über Landwirtschaft - BMELV

Öko-Audit nach EMAS in landwirtschaftlichen Betrieben
Die Öffentlichkeit wird über die Umwelterklärung in das Verfahren einbezogen. In der
Umwelterklärung sind die Umweltinformationen des Unternehmens klar und zusammenhängend
zu präsentieren und für Interessenten zur Verfügung zu stellen. Neben der klaren
Beschreibung der Organisation sind die Umweltpolitik, die wesentlichen Umweltaspekte
und die jeweiligen Umweltzielstellungen des Unternehmens darzulegen. Die Umwelterklärung
wird von einem unabhängigen Umweltgutachter für gültig erklärt (validiert). Der
Umweltgutachter hat zudem die Aufgabe, die Einhaltung aller Vorschriften der Verordnung
zu kontrollieren.
Nach erfolgter Validierung kann sich der Betrieb bei der zuständigen Stelle gegen Entrichtung
einer Gebühr in das EU-Register eintragen lassen. Bei Eintragung in das Register
erhält der Betrieb eine Eintragungsnummer (20). Das Unternehmen darf dann mit dem
EMAS-Zeichen für den Betrieb, nicht aber für die erzeugten Produkte, Werbung betreiben.
Eine Aktualisierung muss spätestens alle drei Jahre stattfinden.
3 Einführung von EMAS in landwirtschaftlichen Familienbetrieben
Zur Umsetzung der einzelnen Verfahrensschritte innerhalb eines Öko-Audits nach EMAS
bedarf es geeigneter Instrumente, um den Anforderungen der Verordnung gerecht zu werden.
Eine mögliche Vorgehensweise zur Implementierung von EMAS in Familienbetrieben
wurde in einem Pilotprojekt in Bayern erarbeitet (4). Die Ergebnisse aus dem Pilotprojekt
sollen im Folgenden dargestellt und diskutiert werden. Dabei werden schwerpunktmäßig
die Bereiche dargestellt, bei denen für Familienbetriebe geeignete Umsetzungsstrategien
erarbeitet wurden.
3.1 Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen und anderen Verpflichtungen
EMAS misst der Verpflichtung zur Einhaltung von geltenden Vorschriften besondere Bedeutung
bei. Die Unternehmensleitung ist angehalten, dieses Ziel sowohl in ihrer Umweltpolitik
zu formulieren als auch die Kenntnis der relevanten Vorschriften im Umweltmanagementsystem
zu belegen. Dies kann beispielsweise durch eine Sammlung oder
Auflistung aller für sie relevanten (Rechts-) Vorschriften erfolgen.
Es gibt im Bereich Landwirtschaft und Umwelt sehr viele Gesetze, Richtlinien und
Vorschriften, die von Relevanz sind. Diese beziehen sich gewissermaßen auf die Umweltgüter
Boden, Wasser und Luft und regeln z. T. sehr genau z. B. den Umgang mit Abfällen,
die Lagerhaltung oder die Lebensmittelproduktion. Im Pilotprojekt wurde eine Zusammenstellung
von Rechtsgrundlagen erarbeitet, die speziell im Bereich Landwirtschaft von
Bedeutung sind. Eine solche Zusammenstellung der relevanten Vorschriften ist aber von
Einzelpersonen kaum zu bewerkstelligen. Es besteht bis jetzt noch kein Datenpool, in
dem die notwendigen Informationen zu den geltenden Vorschriften gesammelt und bei
Bedarf abgerufen werden können. Ein weiteres Problem stellt auch die Komplexität von
juristischen Texten dar. Wenn die Forderung ernst genommen wird, dass Landwirte die für
sie geltenden Regelungen kennen sollen, erscheint es wichtig, ihnen eine Sammlung der
wichtigsten Textstellen, die konkrete Handlungsanweisungen beinhalten, von den zuständigen
Verbänden oder der Administration zur Verfügung zu stellen.
3.2 Ermittlung der Umweltaspekte im Rahmen der Umweltprüfung
Die Aufgabe eines Öko-Audits ist es, die Umweltbeeinträchtigungen und Umweltleistungen
eines Betriebes mit dem Ziel einer kontinuierlichen Umweltverbesserung zu ermitteln.
Dies erfordert eine intensive Analyse der betrieblichen Daten innerhalb einer Um-
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