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Berichte über Landwirtschaft - BMELV

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Lebensraum Dorf – Methoden, Inhalte und Ergebnisse der Dorferneuerung<br />

137<br />

der wachsenden Bindungslosigkeit zwischen den Generationen und der drohenden<br />

„Versingelung“, die auch bei der jüngeren Generation stattfindet, kann vorgebeugt und<br />

zumindest gemindert werden,<br />

die Zunahme von Depressionen und anderen psychosomatischen Erkrankungen können<br />

durch engere soziale Kontakte abgebaut werden,<br />

den jungen berufstätigen Frauen und Männern wird durch die gebotene Hilfestellung<br />

der Eltern bzw. Großeltern bei der Erziehung wieder ein Argument für Familiengründung<br />

und damit für Kinder geboten.<br />

14 Alternative Energien im Dorf<br />

Der ländliche Raum und damit die Dörfer waren auch schon vor der Industrialisierung<br />

dominanter Energiespeicher und -versorger, wenn man an die vielfältige Nutzung von<br />

Wasserkraft und Windmühlen denkt.<br />

Der Einsatz regenerativer Energien ist nicht nur ein politisches Gebot der Stunde,<br />

sondern wohl die nachhaltigste Chance für die Entwicklung der <strong>Landwirtschaft</strong> und der<br />

ländlichen Räume der Zukunft. Schließlich stellen <strong>über</strong>wiegend die dörflichen Gemarkungen<br />

die notwendigen Flächenressourcen für Wind- und Wasserenergie, für Biogas- und<br />

Biomassenanlagen, für Holz- und Strohverbrennung, für Solar- und Voltaikanlagen zur<br />

Verfügung.<br />

Nach den vorliegenden Erfahrungen scheint den genannten Alternativenergien die<br />

Zukunft zu gehören. Insbesondere sind die Vorzüge der kostenlosen Sonnenenergie und<br />

der bereits vorhandenen geneigten großen Flächen der Scheunen- und Stalldächer für die<br />

Installation der Module im dörflichen Bereich un<strong>über</strong>sehbar.<br />

Auch für weitere regenerative Energiealternativen, die sich teilweise noch in der Erprobung<br />

befinden, wie Blockheizkraftwerke, Erdwärme, Hackschnitzel-Feuerungsanlagen<br />

oder gar die Kornverbrennung nach dem Motto „Weizen zum Verheizen“, bietet sich der<br />

ländliche Raum als ausbaufähiger Standort an, sofern sich die Nebenwirkungen nicht<br />

strukturschädigend auswirken. Windkraftanlagen, scheinen nunmehr, zumindest, was die<br />

negativen Auswirkungen betrifft, an einem Wendepunkt der Akzeptanz und Verträglichkeit<br />

zu stehen. Deutschland hat dank der Förderung und der Strompreisgarantien mit <strong>über</strong><br />

50 % aller Anlagen mehr Windräder aufgestellt, als alle anderen Länder der Welt zusammen<br />

und konnte so die Stromerzeugung mittels Windkraft seit 1950 von 548 auf heute<br />

<strong>über</strong> 17 000 Megawatt erhöhen.<br />

Dem positiven Aspekt der Zunahme der installierten Leistung, müssen neben den landschaftsstörenden<br />

Wirkungen noch weitere negative Gesichtspunkte gegen<strong>über</strong>gestellt werden.<br />

Das sind z. B. aus wirtschaftspolitischer Sicht die Höhe der Einspeisevergütungen,<br />

die steigenden Stahlpreise die steigenden Kosten für den Netzausbau und die Wertminderung<br />

benachbarter Baugrundstücke. Ferner gehören auch die Störungen des Vogelflugs<br />

und die teilweise Verringerung der Lebensqualität in den benachbarten Dörfern und – bei<br />

den erreichten Höhen der Anlagen – selbst Brandschutzprobleme zur Verlustseite.<br />

Bis 2003 waren in 9 oder 23 % der untersuchten Dörfer Niedersachsens bereits Windkraftanlagen<br />

und in 10 oder 26 % der Orte Solar- bzw. Voltaikanlagen realisiert worden.<br />

In zwei der untersuchten niedersächsischen Dorfregionen sind die „Zeichen der Zeit“<br />

bereits erkannt worden. Mit 57 % ist der Anteil der Windkraftanlagen in den Dörfern des<br />

Südharzes und mit 100 % der Solar- und Voltaikanlagen in den Dörfern des Aller-Leine-<br />

Tals <strong>über</strong>durchschnittlich hoch.<br />

Insbesondere in den Dörfern des Aller-Leinetals, wurden mit Unterstützung von LEA-<br />

DER+, aber auch anderen Beiträgen zur regenerativen Energiegewinnung, so viele Solar-<br />

und Voltaikanlagen installiert, dass das Dorf Häuslingen in der so genannten „Solarbun-

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