Berichte über Landwirtschaft - BMELV
Berichte über Landwirtschaft - BMELV
Berichte über Landwirtschaft - BMELV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
82 Karin Eckstein, Helmut Hoffmann<br />
weltprüfung. Bei der Auswertung der Daten werden die relevanten Umweltwirkungsbereiche<br />
festgestellt. Es werden sowohl qualitative als auch quantitative Daten ausgewertet.<br />
Über das genaue Vorgehen, d. h. wie die Umweltaspekte erfasst werden sollen, wird in der<br />
Verordnung keine Vorgabe gemacht. Ein Vergleich von bereits durchgeführten Projekten<br />
bzw. Vorschlägen zur Durchführung einer Umweltprüfung in <strong>Landwirtschaft</strong>sbetrieben<br />
zeigt die Bandbreite der Möglichkeiten auf (vgl. 4; 7; 12; 14).<br />
Im Pilotprojekt wurden die erforderlichen Daten, entsprechend dem Vorgehen bei Qualitätsmanagementprüfungen,<br />
mit Hilfe einer Checkliste erfasst. Da Umweltgesichtspunkte<br />
und Qualitätsstandards eng miteinander verknüpft sind, kann die Erstellung einer entsprechenden<br />
Checkliste in Anlehnung an schon bestehende Checklisten im Bereich Qualitätsmanagement<br />
erfolgen (vgl. 9; 11). Mit der Checkliste wurden im Pilotprojekt beispielsweise<br />
die Qualitäts- und Sicherheitsstandards bei der Lagerhaltung oder von technischen<br />
Einrichtungen und Maschinen erfasst. Ebenso wurden Aspekte des Tierschutzes und der<br />
Tierhygiene sowie der Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten abgefragt.<br />
Für Umweltprüfungen ist die Erfassung quantitativer Daten, wie z. B. Daten zur Errechnung<br />
von Nährstoffbilanzen, Energiebilanzen oder Diversitätskennzahlen wichtig,<br />
um eine umfassende Analyse der umweltrelevanten Daten durchführen zu können. Im<br />
Pilotprojekt wurde hierfür das Analysemodell „Kriterien umweltgerechter Landbewirtschaftung“<br />
(KUL) herangezogen (3). Die Nutzung eines schon bestehenden Modells hat<br />
den Vorteil, mit einem anerkannten und standardisierten Verfahren zu arbeiten, was die Ergebnisse<br />
und die Bewertung der Situation im Betrieb nachvollziehbar macht. In Tabelle 1<br />
sind die Kriterien, die in dem Modell KUL ausgewertet werden, aufgelistet.<br />
Tabelle 1. Kriterien des Modells KUL (Kriterien umweltverträglicher<br />
Landbewirtschaftung)<br />
Nährstoffhaushalt Bodenschutz Pflanzenschutz Landschafts- und<br />
Artenvielfalt<br />
- N-Saldo<br />
- P-Saldo<br />
- K-Saldo<br />
- NH3-Emission (Tier)<br />
- Gehaltsklasse P<br />
- Gehaltsklasse K<br />
- Gehaltsklasse Mg<br />
- Boden-pH-Stufe<br />
- Humussaldo<br />
- Erosionsdisposition<br />
- Verdichtungsgefährdung<br />
- Pflanzenschutzintensität<br />
- Risikominderung<br />
1) Ökologisch und landeskulturell bedeutsame Flächen<br />
Quelle: (4)<br />
- Anteil an ÖLF 1)<br />
- Kulturartendiversität<br />
- Median Feldgröße<br />
Energiebilanzen<br />
- Gesamtbetrieb:<br />
Energieinput und<br />
Energiesaldo<br />
- Bereich Tierhaltung:<br />
Energieinput und<br />
Energiesaldo<br />
- Bereich<br />
Pflanzenbau:<br />
Energieinput und<br />
Energiesaldo<br />
Im Themenfeld Nährstoffhaushalt werden anhand der betrieblichen Daten die Stickstoff-<br />
Phosphat- und Kaliumbilanzen auf Hoftorbasis ermittelt. Die Ergebnisse aus den regelmäßig<br />
durchzuführenden Bodenuntersuchungen (Nährstoff-Gehaltsklassen, Boden-pH-<br />
Stufe) werden als Standortfaktoren berücksichtigt. Als weitere Kennzahlen im Bereich<br />
Nährstoffhaushalt dienen die Ammoniak-Emissionen bei tierhaltenden Betrieben und der<br />
Humussaldo auf den Ackerflächen. Im Themenbereich Bodenschutz wird die Verdichtungsgefährdung<br />
ermittelt. Für die Berechnung der Erosionsdisposition waren die zur<br />
Berechnung notwendigen Daten nicht vorhanden. Im Bereich Pflanzenschutz wird die