Berichte über Landwirtschaft - BMELV
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52 Gabriele Mack und Stefan Mann<br />
trägen unbefriedigend ist, kann nur für die Bergregion attestiert werden, dass die tierbezogenen<br />
allgemeinen Beiträge Wirkungen bei der Einkommenssicherung und damit<br />
der dezentralen Besiedelung haben. Das Ziel der Einkommenssicherung kann aufgrund<br />
der kritischen sozialen Situation der schweizerischen <strong>Landwirtschaft</strong> (50) mit Einschränkungen<br />
akzeptiert werden.<br />
Die Analyse der Wirkungen der allgemeinen Flächenbeiträge hat gezeigt, dass diese<br />
Maßnahmen in der Vergangenheit kaum auf die Struktur der Flächennutzung, sondern fast<br />
ausschließlich auf das landwirtschaftliche Einkommen gewirkt haben. Dies ist einerseits<br />
in Hinblick auf die WTO-Verhandlungen positiv zu beurteilen, denn nun kann argumentiert<br />
werden, dass die flächengebundenen Direktzahlungen weitgehend produktionsunabhängig<br />
sind. Andererseits ist zu fragen, ob sich die Effizienz und vor allem die Gerechtigkeit<br />
des Systems nicht erhöhen ließe, wenn man die Transfers von der Flächenausstattung<br />
der Betriebe entkoppeln würde. Bei dieser Fragestellung darf allerdings die bestehende<br />
Cross Compliance, d. h. die Bindung der Direktzahlungen an ökologische Auflagen, nicht<br />
vernachlässigt werden.<br />
Immerhin lässt sich grundsätzlich festhalten, dass das derzeitige Direktzahlungssystem<br />
eine <strong>Landwirtschaft</strong> ermöglicht, die im internationalen Vergleich durch sparsamen<br />
Faktoreinsatz und strenge ökologische und ethologische Auflagen behutsam mit natürlichen<br />
Ressourcen umgeht. Die zukünftige agrarökonomische Forschung sollte sich auf<br />
die Frage konzentrieren, ob vergleichbare Wirkungen auch mit geringerem Mitteleinsatz<br />
erzielt werden könnten.<br />
Zusammenfassung<br />
Mittels des Optimierungsmodells SILAS-dyn wird ex-post ermittelt, wie sich die allgemeinen Direktzahlungen<br />
für die Schweizer <strong>Landwirtschaft</strong> auf die agrarpolitischen Ziele wie Einkommenssicherung,<br />
flächendeckende Bewirtschaftung und Ressourcenschutz ausgewirkt haben. Im Ergebnis<br />
sind deutliche Unterschiede zwischen den pro Tier und den pro Fläche ausgezahlten Beiträgen<br />
festzustellen. Die pro Tier ausbezahlten Beiträge tragen in erster Linie zur vermehrten Produktion<br />
im Vergleich zu einer Situation ohne Stützung bei, während die Flächenbeiträge vor allem eine einkommenssichernde<br />
Wirkung haben.<br />
Summary<br />
How do the general direct payments affect Swiss agriculture?<br />
Using the SILAS-dyn optimisation model we are able to determine ex post facto how the general<br />
direct payments to Swiss agriculture producers have affected agricultural policy objectives such<br />
as income support, area-wide cultivation and resource conservation. The results show distinct differences<br />
between the premia paid per animal and per area. The payments per animal contribute first<br />
and foremost to increasing production as compared to a situation without support whereas the premia<br />
per hectare primarily secure farm income.<br />
Résumé<br />
Effets des paiements directs généraux dans l’agriculture suisse<br />
A l’aide du modèle d’optimisation SILAS-dyn, une étude ex post a été réalisée afin de savoir quels<br />
ont été les effets des paiements directs généraux attribués à l’agriculture suisse sur les objectifs de<br />
la politique agricole, tels que la garantie des revenus, l’exploitation de l’ensemble du territoire et la<br />
protection des ressources. Le résultat met à jour des différences très nettes entre les contributions versées<br />
en fonction du nombre d’animaux et celles versées en fonction de la surface. Les contributions<br />
versées en fonction du nombre d’animaux provoquent avant tout une augmentation de la production<br />
par rapport à une situation sans soutien économique, tandis que les contributions à la surface servent<br />
essentiellement à garantir les revenus.