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Tomy und der Planet der Lüge - naturwesen11

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197Marc löste seine Umarmung, erhob sich <strong>und</strong> setztesich in den bequemen Le<strong>der</strong>sessel vis-a-vis.»Der wird Dich auch nie kontaktieren – aber Du ihn!«»Ich kenne keinen buddhistischen Mönch!«»Das kommt noch. Die Zukunft wird es bringen.«Marc gab wie<strong>der</strong> einige wollüstig klingende Laute vonsich, dann herrschte Ruhe. Otto schenkte eine R<strong>und</strong>eJohnnie Walker Black Label aus. Selbst Elisabeth, üblicherweisedem Whisky nicht zugetan, kostete einen kleinenSchluck.»Was machen wir mit <strong>Tomy</strong>s Körper?«, fragte sie.Die R<strong>und</strong>e beschloß, ein Grab zu schaufeln. Im Kellerfanden wir zwei rostige Spaten <strong>und</strong> eine Hacke. Es warnicht leicht, zwischen den Bäumen ein Grab auszuheben.Der Boden war von Wurzeln durchwoben. Während wirMänner schwitzten, sammelte Elisabeth Tannenreisig <strong>und</strong>holte aus sämtlichen Blumenvasen im Hause alle Blumen.Wir hoben <strong>Tomy</strong>s Körper, wie er war, mitsamt seinerKleidung auf eine Tischdecke aus Kunststoff. Elisabethstreute die Blumen dazwischen. Dann packten wir Männerdas Bündel <strong>und</strong> legten es sachte in die Grube zwischenden Bäumen. Wir bemerkten Edith nicht, die unserTreiben vom Balkon auf dem ersten Stock beobachtete.Es sollte die seltsamste Beerdigung in meinem Lebenbleiben. Vier Personen – Ebet, Marc, Otto <strong>und</strong> ich –standen um das Grab, nachdem wir es einigermaßen zugedeckt<strong>und</strong> mit Tannenästen verziert hatten. Ehrfurchtsvollsenkten wir die Köpfe. Niemand weinte, niemandbetete. Marc entflammte sein Feuerzeug <strong>und</strong> begann mitrhythmischen Bewegungen. Ich tat es ihm nach. Elisabeth,völlig daneben, stimmte die erste Strophe desBeresina-Liedes an: »Unser Leben gleicht <strong>der</strong> Reise einesWan<strong>der</strong>ers in <strong>der</strong> Nacht. Je<strong>der</strong> hat auf seinem Gleise

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