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Tomy und der Planet der Lüge - naturwesen11

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200cheln. Ein kleiner Triumph in ihrer Stimme war unüberhörbar.Ich hätte sie erwürgen können.Trotz des Nieselregens waren auf dem Grab die Kerzenspurendes Vorabends zu sehen. Es war nicht beson<strong>der</strong>sschwer, die losen Erdschichten beiseite zu räumen. Ichwar innerlich vorbereitet, dem Chefpolizisten alles zugestehen, wollte dies aber nicht vor den an<strong>der</strong>en Männerntun. Die stießen rasch auf <strong>Tomy</strong>s Klei<strong>der</strong> <strong>und</strong> viele Blumen.Zwei <strong>der</strong> Beamten gingen in die Knie <strong>und</strong> schobenden Rest <strong>der</strong> dunklen Erde mit den Händen weg. <strong>Tomy</strong>sschwarze Schuhe, schwarze Socken, die dunkelblaue Hose<strong>und</strong> das rot-blau-gestreifte Hemd kamen zum Vorschein.Tropfnaß, als wären die Kleidungsstücke direkt aus <strong>der</strong>Badewanne gezogen worden. Woher kam dieses Wasser?Es konnte niemals vom Nieselregen stammen, <strong>der</strong> wärelängst im Erdreich versickert. Ich erwartete jeden Moment,<strong>Tomy</strong>s von Erde verdreckte Haare zu erkennen.Doch es gab keinen Kopf, keine Hände, keine Beine –einfach nichts. In den vollkommen durchnäßten Klei<strong>der</strong>n,aus denen das Wasser nur so raustropfte, stecktenichts. Genausowenig im Plastiktischtuch, in das wir<strong>Tomy</strong>s Körper gelegt hatten <strong>und</strong> das, wie mir schien,leicht nach Whisky mit einer Beigabe von Magnesiumroch. Kein Körper, nicht einmal ein Stück Haut o<strong>der</strong>Knochen. Und kein einziges Haar. Nur Wasser, das diesenhöchst seltsamen Geruch verströmte.Die Beamten erhoben sich, wischten den Dreck vonden nassen Händen.»Was soll das?«, fragte mich <strong>der</strong> Chef mit ernstemGesicht.»Ich sagte doch, hier ist keine Leiche«, entgegnete ich<strong>und</strong> wußte nicht, ob ich heulen o<strong>der</strong> lachen sollte. DerBeamte gab Befehl, tiefer zu graben. Erfolglos.

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