Georg Britting Die Windhunde
Georg Britting Die Windhunde
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Das Duell der Pferde<br />
<strong>Die</strong> beiden Pferde, die beiden Hengste, fuchsrot,<br />
mit großen Glitzeraugen, wie schlugen sie mit den<br />
Schwanzfeuerbränden in die Mückenschwärme,<br />
die sie wolkicht umbrausten! <strong>Die</strong> Schwänze züngelten<br />
ihnen im Schwung fast bis zur Brust und<br />
im flatternden Bogen zurück dann, steil abstehend,<br />
daß sie dem Lenker auf dem Bock des Wagens<br />
die Nase kitzelten. <strong>Die</strong> Bäume flogen, und<br />
das Land dehnte sich mit Dächern und Weihern,<br />
die blitzend und verstreut lagen, wie Silbertaler<br />
auf die Wiesen geworfen.<br />
Seit zwei Jahren standen die Hengste im Gespann,<br />
und wenn der Zuruf des Herrn sie traf,<br />
schmissen sie die Köpfe hoch und griffen aus, als<br />
wollten sie wie im Rennen einer dem andern entkommen,<br />
aber die Deichsel blieb zwischen ihnen,<br />
und dann stießen sie mutwillig die nassen Mäuler<br />
gegeneinander, scherzend, und stampften die<br />
Landstraße.<br />
Im Stall polterte ihr träumender Huf gegen die<br />
Planken. Wenn eine Tür knarrte, ein Luftzug<br />
kam, spitz sausten die Ohren nach oben, erregte<br />
Flämmchen, und die Köpfe wendeten sie einander<br />
zu, und mit großen, irrsinnigen Augen sahen sie<br />
sich an. Das spiegelte rund und glänzend, und das<br />
Glänzende ging tief hinein, ein gläserner Schacht,<br />
kein Ende, und im Tiefsten ein rotes Funkeln, und<br />
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