Georg Britting Die Windhunde
Georg Britting Die Windhunde
Georg Britting Die Windhunde
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Jor auf der Flucht<br />
Jor jagte im Garten die Magd. <strong>Die</strong> goldnen<br />
Ringe klirrten um seine Knöchel. Beim Pflaumenbusch<br />
griff er ihre Zöpfe. Er riß ihren Kopf<br />
zurück, stützte sein Kinn auf ihre Schulter und<br />
roch den warmen Geruch ihrer Brust. <strong>Die</strong> Magd<br />
schrie, verstummte, als seine Hände ihren Bauch<br />
betasteten. Sie legte die Lippen an seinen weißen<br />
Hals.<br />
Am Brunnen wusch er sich die Hände und<br />
spülte sich den Mund. <strong>Die</strong> Doggen sausten gegen<br />
die Stäbe des Hundezwingers. Ihre roten Zungen<br />
flatterten, aber zu heulen wagten sie nicht. Er zog<br />
das Gitter in die Höhe und die Hunde schnellten<br />
sich heraus. Jor begann zu rennen. <strong>Die</strong> Hunde<br />
hatten die Nasen an seinen Fersen und keuchten<br />
stumm.<br />
Im kühlen Saal saßen die Eltern. Er sah den<br />
Bruder nicht an, ließ sich von der Mutter einen<br />
Apfel schälen und ging. Han zerlegte der Mutter<br />
ein saftiges Stück. Sein großes Kinn hing schwer<br />
an seinem Gesicht. <strong>Die</strong> Eltern redeten nichts, Han<br />
sah die Mutter aufmerksam an.<br />
Jor stand nackt vor dem Spiegel. Er salbte sich,<br />
machte seine Zehennägel glänzend. Bis ein <strong>Die</strong>ner<br />
kam, Kleider über dem Arm.<br />
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