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Georg Britting Die Windhunde

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gelbes Rad im Blauen wirbelte, stach ihn wieder<br />

wach. Nun fiel das Leid wuchtig auf ihn und ungeheuer<br />

klagte er. Der blaue Himmel war nur, ihm<br />

die Augen zu blenden, der Strauch trug keine Blüten,<br />

ihn zu höhnen und der Weg lief vor ihm davon<br />

und ließ ihn zurück auf dem Stroh, das ihn<br />

kichernd kitzelte. Er kratzte sich und zerrieb die<br />

Schwären, die er sich abriß, zwischen den Fingern<br />

zu einem braunen Staub und roch daran und erbrach<br />

fast vor Ekel. Er schloß die Augen und verstopfte<br />

sich die Ohren, nichts zu hören, nichts zu<br />

sehen, aber der Schmerz drang durch die Wunden<br />

seines Leibes ihm ins Blut und in schleppenden<br />

Gesängen tat er ihm genüge. Als er die Augen<br />

wieder öffnete, sah er am Hügelrand eine Staubwolkc<br />

fliegen. Aus der Wolke brachen blitzend<br />

Pferdehufe. <strong>Die</strong> kleine Schar kam prasselnd näher.<br />

<strong>Die</strong> Männer trugen purpurne Kleider, ihre Bärte<br />

waren schwarz und niederhängend über die roten<br />

Lippen. Es schlugen Schwerter an ihre Sättel. Sie<br />

waren sieben und ihr Anführer jung, fast ein<br />

Knabe. Hiob ging schon wieder über die blauen<br />

Ebenen seines Schmerzes. Sein Gesicht war verzerrt<br />

in Qualen und sein Klagegesang wilder geworden,<br />

und aufrührerisch und wieder schrecklich<br />

demütig. <strong>Die</strong> Stimme zwang ihn aufzu–<br />

horchen. Sie fragte lachend: Was plärrst du, altes<br />

Scheusal Er sah ihn gereizt an. Er schob die Lumpen<br />

auf seiner Brust auseinander, daß er die Pestlöcher<br />

sähe. Er tats, wie Achtung heischend. Er<br />

stöberte im Stroh, daß jenem der Gestank in die<br />

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