Georg Britting Die Windhunde
Georg Britting Die Windhunde
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habe nach Frau Else. Er sprach fort, mit funkelnden<br />
Augen, und fuhr sich mit der Hand immer<br />
wieder aufgeregt durch das Haar, bis Jakob ihm<br />
mit schrecklicher Stimme zurief, er sei ja immer<br />
ein Lügner gewesen, aber er möge doch wenigstens<br />
jetzt, im Angesicht des Todes, die Wahrheit<br />
sagen! Er, der Ehemann, werde hier im Boot warten,<br />
bis er ersoffen sei, wie er es nicht besser verdiene,<br />
und wenn er vielleicht glaube, der Ehebrecher,<br />
er könne es mit dem Davonschwimmen<br />
versuchen, nun, er habe hier ein kräftiges Ruder,<br />
er hob es und zeigte es, und mit dem werde er ihm<br />
dann eins über den Kopf geben, den er beim<br />
Schwimmen doch wohl über Wasser werde halten<br />
müssen.<br />
Der Nebel war noch dichter geworden, wogte<br />
schwadig, die Stadt, die nahe war mit vielen Häusern<br />
und Türmen, war nicht zu sehen, und der<br />
gelbe Strom wälzte sich brummend und Unverständliches<br />
sprechend. Wenn das Wasser mit der<br />
gleichen Schnelligkeit weiterstieg, mußte es auch<br />
bald den zweiten Stock des Hauses erreicht haben,<br />
und einen dritten hatte es nicht, da kam<br />
schon das Dach. Heinrich, der Schöne, der Bedrängte<br />
nun, redete immer weiter, und es sei ja<br />
wahr, sagte er, daß er Else mit freundlichen Augen<br />
angesehen habe, und einmal, sagte er, habe er ihr<br />
verstohlen, und wie bedaure er das jetzt, einmal<br />
habe er ihr sogar einen Kuß gegeben, das wolle er<br />
nicht leugnen, keineswegs. Aber, versuchte er zu<br />
scherzen, das sei doch kein so großes Verbrechen,<br />
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